Der Chart gleicht einem Trümmerfeld: Ein dramatischer Kursverlust von rund 70 Prozent seit Jahresbeginn hat viele Anleger in die Flucht geschlagen. Doch während die Marktstimmung ganz klar „Angst“ signalisiert, nutzen gewichtige Akteure die gedrückten Notierungen überraschend für massive Zukäufe. Sehen wir hier den klassischen Griff ins fallende Messer oder wetten Insider und Institutionen gegen den Trend auf ein baldiges Comeback?
Große Fische nutzen die Panik
Trotz des anhaltenden Abwärtstrends und des technischen Bärenmarktes senden die Kapitalflüsse ein klares Kontra-Signal. Das sogenannte „Smart Money“ scheint die aktuellen Tiefststände nicht als Warnung, sondern als Einstiegschance zu begreifen. Besonders auffällig: Die Schweizerische Nationalbank hat ihre Position bei The Trade Desk aggressiv ausgebaut.
Jüngste Meldungen zeigen, dass die Bank ihren Anteil um rund 8 Prozent aufgestockt und weitere 101.400 Aktien erworben hat, was den Gesamtbestand auf über 1,3 Millionen Anteile schraubt. Flankiert wird dieser institutionelle Vertrauensbeweis durch Insider-Aktivitäten: Der US-Abgeordnete Byron Donalds kaufte kürzlich Aktien des Unternehmens nach – ein klassisches Signal für die Überzeugung an das langfristige Wertversprechen des Konzerns.
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Wachstum trifft auf harte Konkurrenz
Die Diskrepanz zwischen dem massiven Kursverfall und der operativen Realität wird immer größer. Im dritten Quartal konnte der Werbespezialist einen Umsatz von 739 Millionen US-Dollar verbuchen, was einem Wachstum von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch die Profitabilität bleibt mit einer bereinigten EBITDA-Marge von 43 Prozent (317 Millionen Dollar) robust.
Warum also die Skepsis? Investoren sorgen sich zunehmend um den Wettbewerbsdruck. Konkurrenten wie AppLovin wachsen derzeit deutlich schneller, was am Markt die Angst schürt, The Trade Desk könnte im Rennen um programmatische Werbung an Momentum verlieren. Diese relative Schwäche im Vergleich zur Konkurrenz ist der Haupttreiber für die aktuelle Zurückhaltung vieler Anleger.
Offensive gegen den Abwärtstrend
Das Management will dem Kursverfall nicht länger tatenlos zusehen und setzt auf eine konkrete Gegenmaßnahme: Der Vorstand hat ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 500 Millionen US-Dollar genehmigt. Damit könnte das Unternehmen rund 2,1 Prozent der ausstehenden Aktien vom Markt nehmen – ein deutliches Signal, dass die Führungsebene den eigenen Titel auf dem aktuellen Niveau für unterbewertet hält.
Für Anleger bleibt die Situation ein Nervenspiel zwischen Charttechnik und Fundamentaldaten. Während der Titel technisch angeschlagen ist und wichtige Unterstützungen verloren hat, sprechen das Rückkaufprogramm und die Einstiege der Großinvestoren eine andere Sprache. Die kommenden Wochen dürften zeigen, ob das anstehende Weihnachtsgeschäft den nötigen Impuls liefern kann, um die Bären endgültig zu vertreiben.
