Die Aktie von The Trade Desk beendet ein Jahr, das für Anleger kaum enttäuschender hätte laufen können. Während das operative Geschäft weiter wächst, ist der Börsenwert regelrecht zusammengeschmolzen. Der Kontrast zwischen soliden Kennzahlen und einem Kursverlust von rund zwei Dritteln wirft eine zentrale Frage auf: Reagiert der Markt über oder bricht hier tatsächlich eine Wachstumsstory?
Deutlich schwächer als der Markt
2025 war für die Anteilseigner ein Verlustjahr sondergleichen. Ausgehend von einer Marktkapitalisierung von rund 70 Milliarden US‑Dollar zu Jahresbeginn ist der Wert bis heute auf etwa 19 Milliarden Dollar gefallen. Damit zählt die Aktie zu den schwächsten Werten im S&P 500.
Der Kurs notierte gestern bei 38,60 US‑Dollar. Damit liegt die Aktie zwar deutlich über dem 52‑Wochen-Tief von 30,80 Dollar im Dezember, aber immer noch rund 68 % unter dem Hoch von Anfang Januar. Trotz der Erholung in den vergangenen Wochen bleibt der Titel damit klar im Schatten eines robusten Technologiesektors. Belastungsfaktoren sind Sorgen um stärkere Konkurrenz und konjunkturelle Gegenwinde, insbesondere mögliche Zölle, die wichtige Werbekunden treffen könnten.
Fundamentaldaten halten dagegen
Auf operativer Ebene zeigt sich ein anderes Bild. Im dritten Quartal 2025 steigerte The Trade Desk den Umsatz auf 739 Millionen US‑Dollar, ein Plus von 18 % im Jahresvergleich. Von einem einbrechenden Geschäft kann also keine Rede sein.
Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick:
- Umsatzwachstum: Q3-Umsatz 739 Mio. US‑Dollar, +18 % gegenüber dem Vorjahr
- Profitabilität: Adjusted EBITDA 317 Mio. US‑Dollar, Marge 43 %
- Kundenbindung: Retention-Rate seit 11 Quartalen in Folge über 95 %
- Ausblick: Prognose für Q4-Umsatz bei rund 840 Mio. US‑Dollar
Diese Zahlen zeigen: Das operative „Motorengeräusch“ ist intakt, auch wenn der Aktienkurs etwas anderes suggeriert. Der deutliche Kursverfall bei gleichzeitig zweistelligem Umsatzwachstum deutet auf eine starke Skepsis gegenüber der weiteren Wachstumsdynamik und den Risiken im Umfeld hin – manche Marktbeobachter werten das bereits als mögliche Übertreibung nach unten.
Wachstumsfantasie über Connected TV
Mit Blick auf 2026 richten einige Analysten den Blick wieder stärker auf die strukturellen Stärken des Unternehmens. Im Zentrum steht dabei die Plattform im Bereich Connected TV (CTV), die als besonders leistungsfähig gilt und einen wichtigen Baustein der langfristigen Investmentstory bildet.
Der strategische Kern: The Trade Desk profitiert von der Umstellung der Werbebudgets von klassischem Fernsehen hin zu digitalen, datengetriebenen Video- und CTV-Kampagnen. Ein signifikanter Teil der Erlöse stammt bereits aus Video- und CTV-Formaten. In Verbindung mit dem anhaltenden Trend zum „Cord-Cutting“, also dem Abschied vom traditionellen Kabel- und Satellitenfernsehen, entsteht hier ein struktureller Rückenwind, von dem das Unternehmen weiterhin profitieren kann.
Bewertung, Risiken und Ausblick
Bewertungsseitig hat sich die Aktie deutlich abgekühlt. Die Marktkapitalisierung von rund 19 Milliarden Dollar liegt klar unter den Niveaus der Vorjahre und signalisiert aus Marktsicht ein deutlich reduziertes Wachstumsprämium. Die technische Lage unterstreicht diesen Bruch: Trotz einer Erholung über den 50‑Tage-Durchschnitt von 35,30 Dollar notiert die Aktie weiterhin rund 22 % unter der 200‑Tage-Linie und damit im übergeordneten Abwärtstrend.
Gleichzeitig bleibt das Umfeld anspruchsvoll. Die diskutierten Zölle könnten zentrale Werbekunden belasten, während Konkurrenz durch große Technologiekonzerne die Margen und das Wachstumspotenzial einschränken könnte. Entscheidend wird nun der nächste Zahlenimpuls: Mit der Vorlage der Q4-Ergebnisse und der Frage, ob die Umsatzprognose von etwa 840 Millionen Dollar erreicht oder übertroffen wird, dürfte sich zeigen, ob sich die negative Stimmung aus 2025 löst oder der Kurs die aktuell skeptische Bewertung zunächst bestätigt.
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