Die Aktie von The Trade Desk kennt seit Monaten fast nur eine Richtung: abwärts. Obwohl der Werbe-Spezialist im dritten Quartal die Erwartungen übertroffen hat, verlieren Anleger zunehmend das Vertrauen. Der drastische Kursverfall von über 70 Prozent seit Jahresanfang steht im scharfen Kontrast zu den soliden operativen Kennzahlen und wirft eine drängende Frage auf: Wie gefährlich ist die wachsende Konkurrenz durch Tech-Giganten wie Amazon für das Geschäftsmodell wirklich?
Amazon erhöht den Druck
Die Divergenz zum Gesamtmarkt ist frappierend. Während der Technologiesektor im letzten Halbjahr deutlich zulegte, verlor The Trade Desk massiv an Boden. Marktbeobachter sehen den Hauptgrund für diese Entkopplung in der veränderten Wettbewerbssituation. Amazon baut seine eigene Plattform (DSP) aggressiv aus und attackiert The Trade Desk direkt im strategisch wichtigen Bereich des Connected TV (CTV).
Die sogenannten „Walled Gardens“ – geschlossene Ökosysteme wie Meta, Google und Amazon – nutzen ihre exklusiven Nutzerdaten, um Werbekunden eng an sich zu binden. Diesem Vorteil können unabhängige Plattformen oft nur schwer begegnen. Dass Konkurrenten wie Magnite oder Criteo weniger stark unter die Räder kamen, deutet darauf hin, dass Anleger spezifische Risiken bei The Trade Desk neu bewerten.
Solide Bilanz trifft auf Bärenmarkt
Fundamental wirkt der Ausverkauf fast paradox. Das Unternehmen legte für das dritte Quartal 2025 Zahlen vor, die eigentlich für Beruhigung sorgen sollten:
* Der Umsatz stieg um 18 Prozent auf 739 Millionen Dollar.
* Das bereinigte EBITDA erreichte 317 Millionen Dollar (43 Prozent Marge).
* Die Kundenbindungsrate liegt im elften Jahr in Folge über 95 Prozent.
* Ein neues Aktienrückkaufprogramm über 500 Millionen Dollar wurde beschlossen.
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Das Management reagierte auf den Kursverfall bereits und kaufte im abgelaufenen Quartal eigene Anteile im Wert von 310 Millionen Dollar zurück. Zudem verfügt das Unternehmen über eine solide Bilanz mit 1,4 Milliarden Dollar an liquiden Mitteln und keinerlei Schulden.
Teure Investitionen in die Zukunft
Ein Belastungsfaktor bleiben jedoch die steigenden Kosten. Die Betriebsausgaben kletterten um 17 Prozent, was primär auf massive Investitionen in die neue KI-Plattform „Kokai“ zurückzuführen ist. Zwar zeigt die neue Technologie laut Unternehmensangaben deutliche Effizienzsteigerungen für Werbekunden – etwa durch bessere Klickraten –, doch die Entwicklung drückt kurzfristig auf die Kostenstruktur.
Trotz des massiven Kursrückgangs auf aktuell unter 34 Euro ist die Bewertung der Aktie im Branchenvergleich kein Schnäppchen. Mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von rund 7,5 wird The Trade Desk weiterhin deutlich höher gehandelt als Wettbewerber wie Criteo oder Magnite. Für eine nachhaltige Bodenbildung muss das Unternehmen beweisen, dass die internationale Expansion – die bisher nur 13 Prozent der Umsätze ausmacht – die Marktmacht von Amazon kompensieren kann.
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