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The Trade Desk Aktie: Abwärtstrend verstärkt?

Die Aktie von The Trade Desk notiert auf einem Jahrestief, obwohl das Unternehmen weiter wächst. Analysten sind über die Risiken durch KI und die Bewertung gespalten.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Aktie fällt auf neues 52-Wochen-Tief
  • Analysten uneins über KI-Risiken und Bewertung
  • Umsatzwachstum von 18 % im letzten Quartal
  • Solide Bilanz mit hoher Cash-Position

The Trade Desk steckt in einem Spannungsfeld zwischen soliden Fundamentaldaten und wachsender Skepsis am Markt. Während die Zahlen noch Wachstum zeigen, dominiert an der Börse die Sorge vor KI-Risiken, nachlassender Dynamik und Bewertungsdruck. Kein Wunder also, dass der Titel in dieser Woche ein neues Jahrestief markiert.

Analysten uneins: Kürzungen vs. Verteidigung

Auslöser für den jüngsten Rückschlag war eine Kombination aus technischen Verkaufssignalen und einer deutlichen Zielsenkung durch Jefferies am Donnerstag. Das Haus reduzierte sein Kursziel von 50 auf 40 US‑Dollar und blieb bei der Einstufung „Hold“. Begründung: In der aktuellen Marktphase seien Internetwerte stärker zu unterscheiden, hohe Investitionen in KI würden kurzfristig die Margenausweitung begrenzen. Zusätzlich warnen die Analysten vor einer möglichen „AI Disintermediation“ – also dem Risiko, dass neue KI‑Nutzungsformen klassische Ad‑Tech‑Vermittler teilweise überflüssig machen könnten.

Ganz anders positionierte sich Needham. Analystin Laura Martin bestätigte ihr „Buy“-Votum und ein Kursziel von 60 US‑Dollar. Ihrer Ansicht nach übertreibt der Markt die KI‑Risiken, da The Trade Desk nur gering von Suchtraffic abhängig sei – genau dem Bereich, der durch generative KI‑Chatbots am stärksten bedroht wäre. Sie sieht den Kurssturz eher als Folge unglücklicher Kommunikation und makroökonomischer Verunsicherung, nicht als Zeichen eines bröckelnden Geschäftsmodells.

Wedbush wiederum bleibt mit einem „Neutral“-Rating und Kursziel 40 US‑Dollar dazwischen. Das Institut spricht von einer Bewertung, die sich einer Art „Boden“ nähert, sieht aber kurzfristig keine klaren Treiber für eine Trendwende.

Marktstimmung: Pessimismus dominiert

Trotz der optimistischen Stimmen setzte sich am Donnerstag klar die skeptische Seite durch. Die Aktie rutschte auf ein neues 52‑Wochen‑Tief, die Optionsdaten signalisierten zusätzlichen Druck: Rund 75 % der großen Options-Orderflüsse („Whales“) stellten auf weiter fallende Kurse ab. Das verstärkt den Eindruck, dass institutionelle Adressen kurzfristig eher die Risiken als die Chancen gewichten.

Der Blick auf die jüngere Kursentwicklung unterstreicht diese Schwäche. In den letzten sieben Tagen ging es rund 8 % nach unten, auf Monatssicht summiert sich das Minus auf gut 16 %. Seit Jahresanfang beträgt der Rückgang sogar mehr als 70 % – die Aktie notiert damit deutlich unter allen wichtigen gleitenden Durchschnitten und exakt auf ihrem 52‑Wochen‑Tief bei 31,54 Euro.

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Fundamentale Lage: Wachstum ja, aber langsamer

Interessant ist der Kontrast zwischen Kursverlauf und operativer Entwicklung. Im dritten Quartal 2025 meldete The Trade Desk einen Umsatzanstieg um 18 % gegenüber dem Vorjahr auf 739 Mio. US‑Dollar. Die Profitabilität blieb hoch: Die bereinigte EBITDA‑Marge lag bei 43 % bzw. 317 Mio. US‑Dollar. Von Ergebnisdruck ist in den Zahlen also noch wenig zu sehen.

Problematisch ist aus Marktsicht eher die relative Perspektive. Investoren vergleichen das Unternehmen zunehmend mit wachstumsstärkeren Konkurrenten wie AppLovin, das zuletzt ein Umsatzplus von 68 % vorlegte. Im Umfeld solcher Zahlen wirkt ein Wachstum „im hohen Zehnerbereich“ weniger beeindruckend. Die Folge: Die Bewertungsmultiplikatoren werden neu justiert. Trotz des massiven Kursrückgangs bewegt sich das KGV nach Angaben des Artikels weiter im Bereich von 40 bis 45 – für viele Anleger zu viel, wenn das frühere Hyperwachstum ausbleibt.

Demgegenüber stehen Modelle, die den inneren Wert auf Basis künftiger Cashflows berechnen. Discounted‑Cashflow‑Analysen verorten den fairen Wert aktuell zwischen 62 und 81 US‑Dollar und deuten damit auf eine mögliche fundamentale Unterbewertung hin. Dazu kommt eine sehr solide Bilanz: rund 1,4 Mrd. US‑Dollar Barmittel, keine Finanzschulden und ein laufendes Aktienrückkaufprogramm über 500 Mio. US‑Dollar, das theoretisch stützend wirken kann.

Technische Lage und Ausblick

Aus technischer Sicht ist die Situation angespannt. Der Bruch unter eine wichtige Unterstützungszone um 38 US‑Dollar hat die Aktie in eine schwache Position gedrängt. Gleichzeitig nähert sich der Relative‑Stärke‑Index dem neutralen Bereich; im Original lag er zuletzt bei etwa 44 Punkten und zeigte weiter nach unten. Der aktuelle RSI von rund 50 im Euro‑Chart bestätigt ein schwaches, aber nicht extrem überverkauftes Bild.

Für die nächsten Wochen wird entscheidend sein, ob der Bereich um das jüngste Tief verteidigt werden kann oder ob ein weiterer Rückschlag neue Verkäufe auslöst. Auf der Fundamentalseite richtet sich der Blick klar auf die nächsten Quartalszahlen: Für das vierte Quartal hat das Management mindestens 840 Mio. US‑Dollar Umsatz in Aussicht gestellt. Gelingt es, diese Marke überzeugend zu übertreffen und gleichzeitig die KI‑Sorgen besser einzuordnen, könnte das die Grundlage für eine Neubewertung der The‑Trade‑Desk‑Story legen – sowohl aus Sicht der Analysten, deren durchschnittliche Kursziele deutlich über dem aktuellen Niveau liegen, als auch aus Sicht eines Marktes, der das Unternehmen zuletzt vor allem für sein nachlassendes Tempo abgestraft hat.

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