Startseite » News zu Unternehmen » Analystenstimmen » The Trade Desk Aktie: Absturz nach Traumquartals!

The Trade Desk Aktie: Absturz nach Traumquartals!

The Trade Desk übertrifft Umsatz- und Gewinnerwartungen deutlich, doch steigende Investitionskosten und Wettbewerbsdruck belasten die Aktienperformance trotz positiver Perspektiven.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Umsatzwachstum von 18 Prozent im Quartal
  • EBITDA-Marge steigt auf 43 Prozent
  • Kapitalaufwand vervielfacht sich deutlich
  • Connected TV erreicht 50 Prozent Anteil

The Trade Desk Aktie: Absturz nach Traumquartals!

The Trade Desk liefert Zahlen, von denen die meisten Konkurrenten nur träumen können – und stürzt trotzdem ab. Die Werbe-Plattform schlug im dritten Quartal 2025 die Erwartungen deutlich, meldete ein Umsatzplus von 18 Prozent und eine beeindruckende operative Marge. Doch statt Kursfeuerwerk folgte ein Minus von über sieben Prozent. Was läuft hier schief?

Rekordergebnis, das keiner feiern will

Mit 739 Millionen US-Dollar Umsatz im dritten Quartal übertraf The Trade Desk die Analystenschätzungen um knapp drei Prozent. Das bereinigte EBITDA schoss auf 317 Millionen Dollar – satte 14 Prozent über den Erwartungen. Die EBITDA-Marge kletterte auf 43 Prozent, ein Plus gegenüber dem Vorjahreswert von 41 Prozent.

CEO Jeff Green sprach von „starkem Momentum“, das durch Innovationen auf der KI-gestützten Kokai-Plattform getrieben werde. Rund 85 Prozent der Kunden setzen bereits auf das neue System – und melden 94 Prozent höhere Klickraten bei gleichzeitig 26 Prozent niedrigeren Akquisitionskosten. Zudem hält die Kundenbindungsrate seit elf Quartalen über 95 Prozent.

Anzeige

Ein kostenloser Report stellt die 3 aussichtsreichsten KI-Aktien für 2025 vor – ideal, wenn Sie von KI-Plattformen wie Kokai und dem wachsenden Ad-Tech-Markt profitieren wollen. Jetzt KI-Aktien-Report anfordern

Auch der Ausblick auf das vierte Quartal fiel optimistisch aus: mindestens 840 Millionen Dollar Umsatz, was die Analystenschätzung von 832 Millionen übertrifft. Ohne politische Werbeausgaben rechnet das Management mit einem Wachstum von rund 18,5 Prozent zum Vorjahr.

Die dunkle Seite des Wachstums

Doch was bringt Anleger dazu, bei solchen Zahlen auf den Verkaufsknopf zu drücken? Die Antwort liegt in den Investitionskosten. Im dritten Quartal schoss der Kapitalaufwand auf 70 Millionen Dollar in die Höhe – fast so viel wie in den ersten beiden Quartalen zusammen (110 Millionen). Diese plötzliche Erhöhung weckt Sorgen über die zukünftige Margensituation und den Investitionsbedarf, den das Unternehmen stemmen muss, um die Position zu verteidigen.

Hinzu kommt das zunehmend aggressive Wettbewerbsumfeld. Amazon baut seine eigene Demand-Side-Plattform massiv aus, und die großen Tech-Konzerne verstärken den Druck auf die Werbebudgets. The Trade Desk setzt zwar auf seine Unabhängigkeit vom „Walled Garden“-Modell der großen Plattformen – doch ob diese Strategie langfristig genügt, bleibt offen.

KI-Offensive und internationale Expansion

Immerhin: The Trade Desk investiert massiv in Zukunftstechnologien. Die KI-Plattform Kokai zeigt bereits messbare Erfolge, und das Geschäft mit Connected TV (CTV) macht inzwischen rund 50 Prozent des Umsatzes aus – ein Bereich, der weiterhin schneller wächst als andere Kanäle.

International läuft es sogar besser als in den USA. Mit 60 Prozent des adressierbaren Marktes außerhalb Nordamerikas und 180 aktiven Joint Business Plans sieht das Management erhebliches Potenzial. Weitere 80 Pipeline-Deals mit einem Volumen im Milliardenbereich sind in Verhandlung.

Die finanzielle Basis stimmt: 1,4 Milliarden Dollar Cash und keine Schulden geben Spielraum. Im dritten Quartal flossen 155 Millionen Dollar freier Cashflow, und das Unternehmen genehmigte ein neues Aktienrückkaufprogramm über 500 Millionen Dollar, nachdem die vorherige Tranche von 310 Millionen erschöpft war.

Dennoch bleibt die Frage: Reicht das, um die Investoren zu überzeugen – oder werden steigende Kosten und verschärfter Wettbewerb das Wachstumstempo bremsen?

Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.