Tesla Aktie: Billionen-Poker!
Elon Musk hat es wieder getan: Die Aktionäre von Tesla haben ihm ein Vergütungspaket genehmigt, das fast eine Billion Dollar wert sein könnte – wenn er es schafft, das Unternehmen in den nächsten zehn Jahren auf eine Marktkapitalisierung von 8,5 Billionen Dollar zu hieven. Doch statt Jubel an der Börse gab es einen Kursrückgang. Warum reagieren Anleger so zurückhaltend auf diese historische Entscheidung?
Rekord-Paket mit extremen Bedingungen
Am Donnerstag stimmten mehr als 75 Prozent der Aktionäre für das neue Performance-basierte Vergütungspaket des Tesla-Chefs. Die Zustimmung ersetzt ein früheres, rechtlich angefochtenes Paket aus dem Jahr 2018. Doch die Börse zeigte sich skeptisch: Die Aktie verlor am Freitag deutlich an Wert.
Das Paket ist in zwölf Tranchen aufgeteilt und an atemberaubende Meilensteine geknüpft. Musk muss nicht nur die Marktkapitalisierung von derzeit rund 1,5 Billionen auf 8,5 Billionen Dollar steigern – das Unternehmen soll auch 20 Millionen Fahrzeuge ausliefern, eine Million vollautonome Robotaxis einsetzen, eine Million humanoide Roboter verkaufen und zehn Millionen aktive Full Self-Driving-Abonnements erreichen.
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Moonshots statt Elektroautos
Die Abstimmung war faktisch ein Referendum über Musks Vision, Tesla von einem Elektroautobauer zu einem KI- und Robotik-Konzern zu transformieren. Der Vorstand argumentierte, das Paket sei notwendig, um Musk langfristig an Tesla zu binden – eine zentrale Sorge vieler Investoren angesichts seiner Engagements bei SpaceX und xAI.
Interessanterweise scheiterte ein unverbindlicher Vorschlag, Tesla solle in Musks KI-Startup xAI investieren. Der Antrag fiel durch, weil Enthaltungen laut Satzung als Gegenstimmen gewertet wurden – ein Hinweis darauf, dass die Aktionäre Musks parallele Aktivitäten durchaus kritisch sehen.
China-Zulassung als nächster Prüfstein
Die kommenden Monate werden zeigen, ob die ambitionierten Ziele mehr sind als nur Marketing. Musk selbst kündigte an, die vollständige Zulassung für Full Self-Driving in China – einem Schlüsselmarkt – für Februar oder März 2026 zu erwarten. Zudem brachte er die Idee ins Spiel, Tesla könne eine eigene gigantische Chip-Fabrik bauen, möglicherweise in Zusammenarbeit mit Intel.
Die Investoren werden nun jeden Fortschritt bei der nächsten Fahrzeuggeneration, beim Optimus-Roboter und beim FSD-Rollout genauestens verfolgen. Der Fahrplan für die nächste Dekade steht – doch die Zweifel, ob diese Mondmissionen gelingen können, sind offensichtlich.
