Strategy Inc. bleibt seiner Bitcoin-Linie treu. Kurz vor Jahresende stockt das frühere MicroStrategy seine Bestände erneut auf – trotz hoher Kurse und deutlicher Schwankungen am Kryptomarkt. Die zentrale Frage: Wie konsequent setzt das Management seine „Bitcoin-first“-Strategie inzwischen um?
Neuer Bitcoin-Kauf und Finanzierung
Zwischen dem 22. und 28. Dezember 2025 hat Strategy weitere 1.229 Bitcoins erworben. Laut aktueller Pflichtmeldung lag der durchschnittliche Kaufpreis bei rund 88.568 US-Dollar je Coin, inklusive Gebühren und Nebenkosten. Damit steigt der Bitcoin-Bestand des Unternehmens per 29. Dezember auf beachtliche 672.497 BTC.
Finanziert wurde der Zukauf über das bestehende „At-the-Market“-Aktienprogramm. Strategy platzierte 663.450 Aktien der Class-A-Stammaktien am Markt und nahm so rund 108,8 Millionen US-Dollar netto ein. De facto tauscht das Unternehmen damit Eigenkapital gegen digitale Vermögenswerte ein – ganz im Sinne der eigenen Kapitalallokation, die auf die Steigerung des Bitcoin-Bestands je Aktie („BTC Yield“) ausgerichtet ist.
Der aktuelle Aktienkurs von rund 160 US-Dollar spiegelt diese Strategie nur teilweise wider: Nach einer scharfen Korrektur seit Jahresbeginn liegt die Aktie rund 45 % im Minus und etwa 59 % unter ihrem 52‑Wochen-Hoch, bewegt sich aber spürbar über dem jüngsten Tief.
Kostenbasis steigt, Spielraum schrumpft
Mit dem jüngsten Kauf summieren sich die gesamten Bitcoin-Investitionen von Strategy auf etwa 50,4 Milliarden US-Dollar. Die durchschnittliche Kostenbasis liegt nun bei rund 74.997 US-Dollar pro Bitcoin. Damit liegt das Unternehmen weiterhin klar unter dem aktuellen Bitcoin-Niveau um 87.000 US-Dollar, hat sich aber von früher deutlich günstigeren Einstiegspreisen entfernt.
Das bedeutet:
– Die arithmetische Sicherheitsmarge zwischen Einstand und Marktpreis ist kleiner als in früheren Phasen des Zyklus.
– Jeder weitere Kauf zu hohen Kursen verschiebt die durchschnittlichen Anschaffungskosten nach oben.
– Die Aktie bleibt stark vom Vertrauen in die langfristige Bitcoin-Story abhängig.
Im Vergleich zu den mehrmilliardenschweren Kaufwellen Anfang Dezember wirkt das aktuelle Volumen von rund 109 Millionen US-Dollar moderater. Das deutet eher auf einen gleichmäßigeren, programmatischen Aufbau hin als auf große Einmalwetten.
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Strategischer Kontext: Rebranding und „21/21 Plan“
Die Transaktion erfolgt in einer Phase, in der sich Strategy operativ und kommunikativ vollständig als Bitcoin-Unternehmen positioniert. Das Rebranding von MicroStrategy zu Strategy Inc. unterstreicht diesen Fokus: Im Mittelpunkt steht nicht mehr klassische Software, sondern die Rolle als eine Art „Bitcoin-Entwicklungs- und Haltegesellschaft“.
Vor diesem Hintergrund ist auch die jüngst von Executive Chairman Michael Saylor erwähnte „Back to Orange“-Kampagne zu sehen, die das Narrativ rund um Bitcoin als Kernasset des Unternehmens verstärken soll. Parallel arbeitet Strategy am ambitionierten „21/21 Plan“: Zwischen 2025 und 2027 sollen insgesamt 42 Milliarden US-Dollar an Kapital eingesammelt werden, um weitere Bitcoin-Käufe zu finanzieren.
Klar ist aber auch: Die Finanzierung über Aktienemissionen führt zu Verwässerung. Ob diese Verwässerung für bestehende Aktionäre mittel- bis langfristig sinnvoll ist, hängt wesentlich davon ab, ob der Bitcoin-Bestand je Aktie und damit der intern genutzte BTC-Yield tatsächlich steigt.
Historisch wurde die Aktie meist mit einem Aufschlag auf den Nettoinventarwert (NAV) der Bitcoin-Reserven gehandelt. Investoren zahlten damit für den Hebel auf den Bitcoin-Preis und für den Zugang des Unternehmens zu den Kapitalmärkten. Je näher sich die durchschnittliche Kostenbasis jedoch an den Marktpreis heranschiebt, desto enger wird der Puffer, der diese Prämie rechtfertigt.
Ausblick: Abhängigkeit vom Bitcoin-Kurs
Kurzfristig bleibt die Aktie eng an die Entwicklung des Bitcoin-Preises gekoppelt. Das Niveau um 87.000 US-Dollar gilt dabei als psychologisch wichtige Marke: Ein deutlicher Bruch könnte zusätzlichen Druck auf den Titel ausüben, während eine Stabilisierung oder erneute Aufwärtsbewegung den Hebeleffekt von Strategy positiv hervorheben würde.
Operativ richtet sich der Blick der Marktteilnehmer auf zwei Punkte: den weiteren Verlauf des „21/21 Plan“ und den Nachweis, dass die Verwässerung durch Aktienverkäufe über den BTC-Yield tatsächlich Mehrwert schafft. Konkreter Gradmesser dafür wird der Q4-Bericht Anfang 2026 sein, wenn Strategy ausführlicher darlegt, wie sich Bitcoin-Bestand, Finanzierungskosten und Kennzahlen pro Aktie entwickelt haben und ob der eingeschlagene Kurs im Sinne der Aktionäre aufgeht.
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