Der Automobilriese Stellantis steckt in einer tiefen Krise. Die Aktie ist in den vergangenen sechs Monaten um mehr als 15 Prozent eingebrochen – und das hat handfeste Gründe. Besonders die angekündigten 25-prozentigen US-Autozölle treffen den Konzern mit voller Wucht.
Anders als seine Konkurrenten aus Detroit importiert Stellantis einen Großteil seiner in den USA verkauften Fahrzeuge. Diese Abhängigkeit wird nun zur Achillesferse. Analysten rechnen für 2025 mit einem Milliardenverlust in Nordamerika – ein dramatischer Umschwung im Vergleich zu den ursprünglich erwarteten 1,6 Milliarden Euro Gewinn.
Nordamerika-Geschäft vor dem Kollaps?
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Stellantis nutzt seine US-Kapazitäten nur zu 50 Prozent. Diese Überkapitalisierung kostet den Konzern Milliarden – Experten schätzen die notwendigen Restrukturierungskosten auf vier Milliarden Euro.
Erschwerend kommt hinzu, dass viele der neuen Produkteinführungen außerhalb der USA produziert werden. Ausgerechnet die Nischensegmente, auf die sich der Konzern konzentriert, sind nun den Zollrisiken voll ausgesetzt. Ein Teufelskreis, der die Marktposition weiter schwächt.
Cashflow-Probleme belasten Bilanz
Noch dramatischer zeigt sich die Lage beim freien Cashflow. Nach einem Geldabfluss von sechs Milliarden Euro im Vorjahr prognostizieren Analysten weitere drei Milliarden Euro Verlust für 2025 und 2026. Bei einer Cashflow-Rendite von minus 29 Prozent brennt dem Konzern buchstäblich das Geld unter den Fingeln weg.
Trotz einer attraktiven Dividendenrendite von 5,74 Prozent und einem niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 4,61 stellen sich Investoren zurecht die Frage: Ist diese scheinbare Bewertungsattraktion nur eine Wertfalle?
Neue Führung als Hoffnungsschimmer
Immerhin gibt es einen Lichtblick: Der neue CEO Antonio Filosa soll schnelle Entscheidungen treffen und einen glaubwürdigen Turnaround-Plan vorlegen. Besonders das schwächelnde Truck-Geschäft in Nordamerika braucht dringend eine Kehrtwende.
Während die Probleme in den USA eskalieren, läuft die Produktion in Deutschland weiter stabil. Das Opel-Werk in Eisenach fertigt seit Ende Januar den neuen Grandland – vom Hybrid bis zum Elektroauto. Mit 1.150 Vollzeitstellen liegt die Beschäftigung sogar leicht über dem Vorjahresniveau.
Schwierige Zeiten für Zulieferer
Die Thüringer Automobilindustrie kämpft jedoch insgesamt mit massiven Problemen. Der Strukturwandel zur Elektromobilität hat bereits ein Fünftel der Arbeitsplätze in der Zulieferbranche gekostet. Insolvenzen und Standortschließungen prägen das Bild einer Branche im Umbruch.
Stellantis steht damit exemplarisch für die Herausforderungen der gesamten Automobilindustrie. Während das Unternehmen in Europa noch stabile Produktionsstandorte betreibt, droht das lukrative US-Geschäft zum Verlustbringer zu werden.
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