Während die europäische Batterieindustrie nach dem spektakulären Kollaps von Northvolt nach neuen Champions sucht, positioniert sich Stellantis geschickt zwischen den Fronten. Der Automobilriese setzt auf gleich mehrere Pferde im Rennen um die Batterietechnik der Zukunft – und könnte am Ende als großer Gewinner dastehen.
Mit einer 2-prozentigen Beteiligung am kalifornischen Startup Lyten hat sich der Konzern bereits 2023 Zugang zu einer vielversprechenden Lithium-Schwefel-Technologie gesichert. Diese soll leichter, kostengünstiger und weniger abhängig von kritischen Rohstoffen aus China werden. Lyten überraschte im August mit der unerwarteten Übernahme der Northvolt-Vermögenswerte – allerdings zu einem erheblichen Abschlag, wie das Unternehmen mitteilte.
Stellantis fordert Beweise
Doch Stellantis lässt sich nicht von großen Versprechungen blenden. Ein Konzernsprecher machte klar: Jegliche Lieferverträge hängen von technischer Validierung, industrieller Hochskalierung, lokaler Produktionskapazität und kommerziellen Bedingungen ab. Eine klare Botschaft nach den Enttäuschungen mit Northvolt, das trotz 50 Milliarden Dollar Auftragsvolumen mit 8 Milliarden Dollar Schulden kollabierte.
Die Vorsicht ist berechtigt. Lithium-Schwefel-Batterien gelten erst ab 2030 als marktreif für Elektrofahrzeuge. Lyten produziert derzeit nur in einer Pilotanlage im Silicon Valley und muss erst beweisen, dass die Technologie in großem Maßstab funktioniert.
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Doppelstrategie zahlt sich aus
Gleichzeitig profitiert Stellantis bereits heute von einer ungewöhnlichen Partnerschaft. Das chinesische Unternehmen Wellascent, ebenfalls Stellantis-Zulieferer, baut eine Fabrik in Texas und kann dadurch die 50-prozentigen US-Zölle auf Kupferdraht umgehen. Die Anlage in Grand Prairie soll noch dieses Jahr die Produktion aufnehmen und bis 2028 jährlich 3.000 Tonnen Kupfer-Flachdrähte produzieren.
Diese Konstellation zeigt Stellantis als geschickten Strategen im Handelskrieg: Während andere Autobauer unter den geopolitischen Spannungen leiden, sichert sich der Konzern Zugang zu kritischen Komponenten sowohl aus den USA als auch aus China – und das zu günstigeren Konditionen.
Batterie-Champion gesucht
Mit der Pleite von Northvolt fehlt Europa ein Batterie-Champion gegen die chinesische Dominanz von CATL und Co. Auch der Stellantis-Partner ACC ist noch nicht so weit: Neue Verträge mit ehemaligen Northvolt-Kunden werden nicht vor Mitte 2026 erwartet. Für Stellantis könnte das eine Chance sein, sich als Wegbereiter für europäische Batterietechnologie zu positionieren – vorausgesetzt, die Partner liefern.
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