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SoundHound AI Aktie: Kampf an zwei Fronten

SoundHound AI sieht sich mit massiven Insider-Verkäufen und dem vollständigen Rückzug von NVIDIA konfrontiert, trotz verdreifachtem Umsatz und aggressiver Expansionsstrategie durch die Übernahme von Interactions.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Top-Manager verkauften Aktien für 5,3 Millionen Dollar
  • NVIDIA hat komplette Beteiligung abgestoßen
  • Umsatz verdreifachte sich auf 72 Millionen Dollar
  • Übernahme von Interactions für 85 Millionen Dollar geplant

Während künstliche Intelligenz die Märkte begeistert, kämpft SoundHound AI mit massivem Insider-Verkäufen und der Abkehr eines strategischen Investors. Doch hinter den Kulissen arbeitet das Unternehmen an einem entscheidenden Wachstumsschub – kann die Aktie die Verunsicherung überwinden?

Machtpoker der Insider

Die Führungsetage von SoundHound AI sendet derzeit verunsichernde Signale an die Märkte. CEO Keyvan Mohajer verkaufte am 22. September Aktien im Wert von 2,22 Millionen Dollar, während VP of Engineering Majid Emami rund 1,32 Millionen Dollar realisierte. Diese Transaktionen sind Teil einer Verkaufswelle, bei der Top-Manager innerhalb von drei Monaten insgesamt 5,3 Millionen Dollar umsetzten – offiziell zur Begleichung von Steuerverbindlichkeiten. Für Anleger bleibt die Frage: Ist das routinemäßige Abverkaufen oder mangelndes Vertrauen in die aktuelle Bewertung?

NVIDIA zieht die Reißleine

Die Verunsicherung wird durch eine strategische Kehrtwende verstärkt: NVIDIA, ein Schwergewicht im KI-Sektor, hat seine Beteiligung an SoundHound AI vollständig abgestoßen. Dieser Schritt eines prominenten Brancheninsiders wiegt besonders schwer und zwingt den Markt zu einer Neubewertung der Zukunftsaussichten des Unternehmens.

Technisches Minenfeld

Aus charttechnischer Sicht bewegt sich die Aktie auf gefährlichem Terrain. Nach einem täglichen Verlust von über 8,5 Prozent zeigen sich bearische Muster wie die „Head-and-Shoulders“-Formation, die auf weiteren Abwärtsdruck hindeuten. Allerdings könnte sich auch ein gegenteiliges Szenario entwickeln: Ein bullisches Gartley-Muster deutet auf mögliche Erholungspotenziale hin. Die kritische Unterstützung bei 8,90 Dollar markiert eine entscheidende Schwelle – ein Durchbruch nach unten könnte den Kurs auf unter 5 Dollar drücken.

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Strategischer Gegenangriff

Trotz der widrigen Marktbedingungen verfolgt SoundHound AI weiterhin aggressive Expansionspläne. Die Übernahme des KI-Kundenservice-Unternehmens Interactions für bis zu 85 Millionen Dollar soll die conversational AI-Technologie stärken und die Marktdurchdringung im Enterprise-Bereich beschleunigen. Die Transaktion dürfte sofort profitabel sein und das Portfolio um agentische KI-Lösungen erweitern.

Wachstumsmotor läuft weiter

Die fundamentalen Daten geben durchaus Anlass zu Optimismus: Der Umsatz verdreifachte sich im ersten Halbjahr 2025 auf 72 Millionen Dollar. Mit einer Jahresprognose von 160-178 Millionen Dollar und einem Auftragsbestand von 1,2 Milliarden Dollar verfügt das Unternehmen über ein solides Fundament. Die Nachfrage nach Sprach- und Konversations-KI-Lösungen boomt – genau in SoundHound AIs Kerndomäne.

Die DA Davidson Bank honorierte die Strategie jüngst mit einer Anhebung des Kursziels von 15 auf 17 Dollar bei „Buy“-Einstufung. Die SoundHound AI Aktie steht damit an einem Scheideweg: Überwiegen am Ende die fundamentalen Wachstumsaussagen oder die aktuellen Verunsicherungssignale?

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Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.

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