Der deutsche Industriegigant Siemens hat einen historischen Schnitt gewagt – und damit die Märkte geschockt. Während das Unternehmen eigentlich Rekordzahlen präsentierte, stürzte die Aktie ab. Der Grund: Siemens gibt die Kontrolle über seine Medizintechnik-Tochter Healthineers auf und enttäuschte gleichzeitig mit schwachen Quartalszahlen. Steht der DAX-Champion vor einer strategischen Wende oder einem gefährlichen Absturz?
Die Zerschlagung eines Imperiums
Der wohl spektakulärste Schritt: Siemens reduziert seinen Anteil an Healthineers von 67 auf nur noch 37 Prozent und gibt damit die Mehrheitskontrolle über das Medizintechnik-Unternehmen auf. Rund 30 Prozent der Anteile sollen direkt an die Aktionäre ausgeschüttet werden.
Der Konzern begründet diesen radikalen Schnitt als notwendige Portfoliokorrektur. Kapital soll freigesetzt und der Fokus auf wachstumsstarke Geschäftsbereiche gelenkt werden. Selbst die Arbeitnehmervertreter unterstützen diesen Kurs – unter einer Bedingung: „Das Konzept der integrierten One Tech Company bietet langfristig die besten Aussichten“, so IG Metall-Vize Jürgen Kerner, „wenn Standorte und Arbeitsplätze gesichert bleiben.“
Rekordjahr – und trotzdem Enttäuschung
Doch warum straft der Markt ein Unternehmen ab, das eigentlich Rekorde feiert? Das Geschäftsjahr 2025 brachte Siemens zum dritten Mal in Folge einen Rekordgewinn nach Steuern von 10,4 Milliarden Euro. Die Euphorie verpuffte jedoch schnell.
Die kritischen Punkte auf einen Blick:
– Gewinn pro Aktie (EPS) im Q4 bei nur 2,08 Euro – deutlich unter den erwarteten 2,55 Euro
– Umsatz von 21,4 Milliarden Euro verfehlt die Prognosen
– Strategische Neuausrichtung sorgt für Verunsicherung
– Aktie verlor allein in der letzten Woche über 9 Prozent
Die Zahlen des vierten Quartals erwiesen sich als herbe Enttäuschung und ließen den Kurs der Siemens Aktie deutlich einbrechen. Aktuell notiert die Aktie bei 224,40 Euro – ganze 11 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch.
Analysten sehen Chance im Chaos
Trotz der Turbulenzen bleiben führende Analysehäuser erstaunlich optimistisch. Kann der aktuelle Kursrutsch tatsächlich eine Einstiegsgelegenheit bieten?
JPMorgan belässt Siemens auf „Overweight“ mit einem Kursziel von stolzen 300 Euro. Die Schweizer Großbank UBS bestätigt ihre „Buy“-Einstufung und bewertet die Trennung von Healthineers positiv. Beide Häuser sehen in der aktuellen Schwächephase eine attraktive Chance.
Der radikale Schnitt bei Healthineers markiert eine Zeitenwende für den traditionsreichen Konzern. Ob sich die strategische Fokussierung als genialer Schachzug oder historischer Fehler erweist, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen. Eins ist sicher: Siemens hat die Würfel geworfen – und die Anleger halten den Atem an.
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