Siemens schlägt ein neues Kapitel auf – doch die Börse reagiert mit Panik. Der DAX-Konzern will seine Kronjuwel-Beteiligung Healthineers abspalten und büßt dafür massiv an Marktwert ein. Gleichzeitig enttäuschen die Quartalszahlen und der Ausblick wirkt alles andere als beruhigend. Steht der Traditionskonzern vor einem strategischen Befreiungsschlag oder droht hier ein Wert-Desaster?
Die Healthineers-Bombe platzt
Die Nachricht traf die Märkte völlig unerwartet: Siemens trennt sich von seiner Mehrheit an der Medizintechniktochter Siemens Healthineers. 30 Prozent der Anteile sollen direkt an die eigenen Aktionäre ausgegliedert werden – eine klassische Spin-off-Strategie. Das Resultat: Der Siemens-Anteil sinkt auf unter 40 Prozent, die Kontrolle geht verloren.
Das Management verkauft den radikalen Schritt als Fokussierung auf das Kerngeschäft als Technologiekonzern. Durch die Entkonsolidierung von Healthineers soll Kapital freigesetzt und die strategische Ausrichtung geschärft werden. Mittelfristig plant Siemens sogar, den Anteil auf eine reine Finanzbeteiligung zu reduzieren.
Doch was strategisch logisch klingen mag, sorgt für erhebliche Nervosität an der Börse. Die Reaktion war brutal: Die Aktie sackte unmittelbar nach der Ankündigung um bis zu 8 Prozent ab. Anleger fragen sich: Gibt Siemens hier wirklich nur eine Beteiligung auf – oder trennt man sich aus der Not heraus von einem der wenigen wirklichen Wachstumstreiber?
Quartalszahlen enttäuschen auf ganzer Linie
Als wäre die Healthineers-Meldung nicht genug, lieferte Siemens auch noch schwache Zahlen für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2025:
- Umsatz: 21,43 Mrd. Euro (erwartet: 21,52 Mrd. Euro)
- Gewinn je Aktie: 2,30 Euro (erwartet: 2,67 Euro)
- Industriegewinn: 3,19 Mrd. Euro (erwartet: 3,32 Mrd. Euro)
Auf den ersten Blick glänzt noch der Rekordgewinn von 10,4 Milliarden Euro für das Gesamtjahr – bereits das dritte Rekordjahr in Folge. Doch dieser Erfolg täuscht: Ein erheblicher Teil stammt aus dem Verkauf der Sparte Innomotics, also aus Sondereffekten statt aus operativer Stärke.
Die Schwäche im Schlussquartal offenbart die wahre Lage: Das organische Geschäft lahmt. Ohne Healthineers im konsolidierten Kreis wird die Profitabilität des Kerngeschäfts künftig gnadenlos im Fokus stehen.
Düstere Prognose: Gewinnrückgang vorprogrammiert
Für das laufende Geschäftsjahr 2026 rechnet Siemens zwar mit einer konjunkturellen Stabilisierung, warnt aber gleichzeitig vor massiven Währungsbelastungen. Die Prognose für den Gewinn je Aktie liegt zwischen 10,40 und 11,00 Euro – ein deutlicher Rückgang gegenüber den 12,95 Euro des Vorjahres.
Dieser Ausblick wirkt wie ein Warnschuss: Siemens muss künftig ohne den Ertragsbeitrag von Healthineers auskommen und kämpft gleichzeitig mit Gegenwind durch Währungseffekte. Kann das Management diese Lücke durch das Industriegeschäft kompensieren?
Die Analysten sind gespalten. Während UBS den drastischen Kursrutsch für überzogen hält und auf Neubewertungschancen setzt, bestätigt Barclays die negative Einschätzung „Underweight“. Der Markt jedenfalls hat sein Urteil gefällt – und es fiel vernichtend aus.
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