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Siemens Aktie: Radikale Wende

Siemens reduziert Beteiligung an Healthineers deutlich und konzentriert sich auf digitale Geschäfte mit ambitionierten Wachstumszielen. Der Konzern strebt jährliche Umsatzzuwächse von 6-9 Prozent an.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Reduzierung der Healthineers-Beteiligung auf 37 Prozent
  • Ambitionierte Verdoppelung des Digital-Umsatzes bis 2030
  • Eine Milliarde Euro Investition in KI-Angebote
  • Erhöhung der mittelfristigen Umsatzerwartungen

Siemens macht ernst mit dem digitalen Umbau – und trennt sich von Healthineers. Der Münchner Konzern kündigte an, seine 67-prozentige Beteiligung an der Medizintechnik-Tochter deutlich zu reduzieren. In einem ersten Schritt sollen 30 Prozent der Healthineers-Aktien direkt an die Siemens-Aktionäre übertragen werden, vorzugsweise per Direktabspaltung. Das Paket hat derzeit einen Wert von 15,2 Milliarden Euro.

Nach dieser Transaktion würde Siemens nur noch maximal 37 Prozent halten – zu wenig für eine Konsolidierung. Healthineers würde aus der Bilanz fallen. Mittelfristig soll die Beteiligung sogar zu einer reinen Finanzbeteiligung werden. Die Details zur konkreten Struktur will der Konzern Anfang des zweiten Quartals 2026 vorlegen.

Digital wird zum Wachstumsmotor

Doch was kommt nach Healthineers? Siemens setzt voll auf Digital. Vorstandschef Roland Busch will den Umsatz in diesem Bereich innerhalb von fünf Jahren verdoppeln – mit jährlichen Wachstumsraten von 15 Prozent bis 2030. Allein in den nächsten drei Jahren fließt eine Milliarde Euro in die Skalierung von KI-Angeboten.

Die neue Wachstumsstrategie hat einen Namen: „One Tech Company Programm“. Damit hebt Siemens seine mittelfristigen Umsatzerwartungen deutlich an. Statt bisher 5 bis 7 Prozent (inklusive Healthineers) sollen es nun 6 bis 9 Prozent werden. Für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 peilt der Konzern 6 bis 8 Prozent vergleichbares Wachstum an.

Rekordjahr trotz Gewinnrückgang

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2024/25 bezeichnete Siemens als Rekordjahr. Der Gewinn nach Steuern kletterte um 16 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro – der dritte Höchstwert in Folge. Die Aktionäre sollen davon profitieren: Die Dividende steigt um 15 Cent auf 5,35 Euro.

Im vierten Quartal allein sah die Bilanz allerdings weniger glänzend aus. Der Quartalsgewinn fiel von 1,9 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,619 Milliarden Euro. Das entspricht einem Gewinn je Aktie von 2,05 Euro, verglichen mit 2,38 Euro ein Jahr zuvor. Der Umsatz legte zwar um 3 Prozent auf 21,4 Milliarden Euro zu, konnte den Gewinnrückgang aber nicht ausgleichen.

Für das neue Geschäftsjahr 2026 rechnet Siemens mit einem Gewinn je Aktie (vor Kaufpreiseffekten) zwischen 10,40 und 11,00 Euro. Im Vorjahr waren es noch 12,95 Euro gewesen. Der Konzern warnt vor starken negativen Währungseffekten, die sowohl Umsatz als auch Gewinn belasten werden.

Fokus auf USA, China und Indien

Geografisch setzt Siemens auf drei Schlüsselmärkte: USA, China und Indien. In diesen Wachstumsregionen will der Konzern seine Position deutlich ausbauen. Das Ziel eines hohen einstelligen Wachstums beim Ergebnis je Aktie bleibt bestehen – allerdings nun ohne den Beitrag von Healthineers.

Die Entkonsolidierung der Medizintechnik-Tochter soll laut Finanzvorstand Ralf Thomas „Spielräume erweitern, Transparenz erhöhen und Komplexität für den Kapitalmarkt reduzieren“. Eine Börsenplatzierung des 30-Prozent-Pakets hätte den Healthineers-Kurs massiv belastet – die direkte Übertragung an Siemens-Aktionäre gilt als marktfreundlichere Lösung.

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Eduard Altmann

Eduard Altmann ist Finanzexperte mit über 25 Jahren Erfahrung an den globalen Finanzmärkten. Als Analyst und Autor beim VNR Verlag für die Deutsche Wirtschaft spezialisiert er sich auf Aktienmärkte, Gold, Silber, Rohstoffe und den Euro.

Altmann ist überzeugter Verfechter des Value-Investing und identifiziert unterbewertete Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial. Sein Börsendienst "Megatrend-Depot" vermittelt praxisnahe Strategien erfolgreicher Value-Investoren. Mit seinem Motto "Manage dein Vermögen selbst" inspiriert er Anleger zur eigenverantwortlichen Vermögensverwaltung.

Seine Analysen basieren auf der fortschrittlichen Gann-Strategie, die präzise Vorhersagen für Rohstoffmärkte ermöglicht. Diese technische Analysemethode kombiniert historische Daten mit Zyklusanalysen und macht seine Marktprognosen besonders treffsicher.

Durch zahlreiche Publikationen und verständliche Erklärungen komplexer Finanzthemen unterstützt Altmann sowohl Einsteiger als auch erfahrene Investoren bei fundierten Anlageentscheidungen. Seine Arbeit verbindet theoretische Expertise mit praktischen Empfehlungen für den strategischen Vermögensaufbau.