Siemens zerlegt sich selbst – und das mit voller Absicht. Die Tochter Healthineers verhandelt über den Verkauf ihres kompletten Diagnostikgeschäfts für über sechs Milliarden Euro. Private-Equity-Giganten wie Blackstone und KKR wittern bereits das große Geschäft. Doch was steckt wirklich hinter diesem strategischen Paukenschlag? Und warum verkauft Siemens ausgerechnet jetzt einen profitablen Geschäftsbereich?
Sechs Milliarden Euro auf dem Verhandlungstisch
Die Bombe platzte am Mittwoch: Siemens Healthineers führt Sondierungsgespräche über den Verkauf seiner gesamten Diagnostik-Sparte. Mehrere Private-Equity-Schwergewichte sollen bereits ihre Fühler ausgestreckt haben. Die Verhandlungen befinden sich zwar noch im frühen Stadium, doch die potenzielle Bewertung von über sechs Milliarden Euro lässt aufhorchen.
Die betroffene Sparte entwickelt und produziert Laborgeräte für die Analyse von Blut- und Gewebeproben – traditionell ein stabiler Baustein im Healthineers-Portfolio. Der mögliche Verkauf würde erhebliche Mittel freisetzen, die Siemens für weitere strategische Züge nutzen könnte.
Portfolio-Revolution unter Roland Busch
Dieser Schritt fügt sich nahtlos in CEO Roland Buschs großen Plan ein. Seit seinem Amtsantritt treibt er die Transformation des Technologiekonzerns konsequent voran. Weg vom breiten Konglomerat, hin zum fokussierten Player in digitalen Industrien, intelligenter Infrastruktur und Mobilität.
Die wichtigsten strategischen Meilensteine:
- Februar 2025: Verkauf von 2% der Healthineers-Anteile zur Finanzierung der Altair-Übernahme
- Konsequente Fokussierung auf drei Kernbereiche
- Aktive M&A-Strategie zur Stärkung der Wachstumssegmente
- Systematische Abstoßung nicht-strategischer Aktivitäten
Erst im dritten Quartal meldete Siemens solide Zahlen: 19,38 Milliarden Euro Umsatz (plus 3%) und 2,82 Milliarden Euro industrieller Gewinn. Der mögliche Verkauf erfolgt also nicht aus operativer Not, sondern aus strategischer Überzeugung.
Analysten gespalten – Markt unentschieden
Die Reaktionen an der Börse fallen gemischt aus. Während die Healthineers-Aktie nach Bekanntwerden der Verkaufspläne um 1,8 Prozent zulegte, zeigt sich der Markt bei der Muttergesellschaft unentschieden. Goldman Sachs bekräftigte zuletzt die Kaufempfehlung, während Bernstein und Santander ihre Bewertungen nach unten korrigierten.
Trotz der jüngsten Schwankungen kann sich die Siemens-Aktie über eine beeindruckende Jahresbilanz freuen: Plus 40 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten sprechen eine deutliche Sprache.
Was kommt nach dem großen Umbau?
Für Healthineers würde ein Verkauf der Diagnostik-Sparte eine stärkere Konzentration auf die Wachstumstreiber Bildgebung und Krebstherapie bedeuten. Für Siemens selbst wären es weitere Milliarden für den nächsten strategischen Coup.
Die entscheidenden Termine stehen bereits fest: Am 13. November legt Siemens die Jahresergebnisse vor, im Dezember folgt ein strategisches Update zu Healthineers. Bis dahin bleibt die spannende Frage: Wird aus den Sondierungsgesprächen der nächste Milliardendeal der Unternehmensgeschichte?
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