Der Münchner Technologie-Riese Siemens steht vor einer der größten strategischen Weichenstellungen seiner jüngeren Geschichte. Bloomberg enthüllt: Das Unternehmen prüft die Abspaltung seiner kompletten 71-Prozent-Beteiligung an Siemens Healthineers – und zwar als spektakuläre Dividende an die Aktionäre. Droht hier ein Milliarden-Coup, der den Konzern fundamental verändern wird?
Die spektakuläre Exit-Strategie
Was zunächst wie eine routinemäßige Portfoliobewertung klingt, entpuppt sich als radikaler Strategiewechsel. Siemens erwägt nicht nur den Ausstieg aus seiner Medizintechnik-Tochter, sondern plant dies über eine ungewöhnliche und bisher unerprobte Struktur:
- Komplettabspaltung der 71-Prozent-Beteiligung an Healthineers
- Dividendenausschüttung der Anteile direkt an Siemens-Aktionäre
- Beratergespräche zu Exit-Strategien bereits angelaufen
- Fokussierung auf das Kerngeschäft der Industrieautomatisierung
Diese Pläne folgen auf den bereits erfolgten Verkauf von zwei Prozent der Healthineers-Anteile im Februar, der Siemens rund 1,45 Milliarden Euro einbrachte. Aktuell befindet sich der Konzern noch in einer 90-tägigen Sperrfrist nach diesem Verkauf.
Technologie-Offensive parallel zur Neuausrichtung
Während die Börse auf die Healthineers-Entscheidung wartet, treibt Siemens parallel seine Technologie-Offensive voran. Erst am 1. Oktober stellte der Konzern SINEC Secure Connect vor – die erste Zero-Trust-Sicherheitsplattform speziell für operative Technologie-Netzwerke.
Die Lösung virtualisiert Netzwerkstrukturen und schützt Produktionsanlagen vor Cyberangriffen. Gleichzeitig expandiert Siemens im Mobilitätsgeschäft: Alpha Trains bestellte 15 zusätzliche Vectron Dual Mode Lokomotiven, was die starke Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen unterstreicht.
Dotmatics-Übernahme: KI-Offensive im Life-Sciences-Bereich
Kann die geplante Dotmatics-Übernahme für 5,1 Milliarden Dollar den möglichen Ausstieg bei Healthineers kompensieren? Die Akquisition erweitert Siemens‘ KI-gestütztes Softwareportfolio um wertvolle Life-Sciences-Anwendungen – genau jenen Bereich, den man mit Healthineers eigentlich verlassen wollte.
Die Strategie von CEO Roland Busch wird immer klarer: Während man sich von Beteiligungen trennt, investiert man gleichzeitig massiv in industrielle KI und Digitalisierungslösungen. Die geplante Reduzierung der Healthineers-Beteiligung um etwa fünf Prozent und der Verkauf von sechs Prozent der Siemens Energy-Anteile passen ins Bild.
Finanzielle Befreiungsschlag oder strategischer Fehler?
Die entscheidende Frage bleibt: Wird die radikale Healthineers-Abspaltung Siemens den erhofften finanziellen und strategischen Schub bringen? Einerseits würde sie Milliarden freisetzen und den Fokus auf das profitablere Kerngeschäft der Industrieautomatisierung schärfen. Andererseits gibt man damit eine hochprofitable Medizintechnik-Sparte aus der Hand.
Mit der spektakulären Dividenden-Idee zeigt Siemens, dass man bereit ist, unkonventionelle Wege zu gehen. Ob dieser radikale Schnitt die Aktie nachhaltig beflügeln kann, wird sich in den kommenden Wochen entscheiden – wenn die Details der milliardenschweren Transaktion auf den Tisch kommen.
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