Siemens schiebt seine Industrieplattform weiter in Richtung künstliche Intelligenz – und setzt dabei auf eine vertiefte Partnerschaft mit dem Auftragsfertiger GlobalFoundries. Gleichzeitig stärkt der Konzern die Attraktivität der Aktie mit einer höheren Dividende und einem laufenden Aktienrückkaufprogramm. Wie stabil ist dieses Fundament aus Strategie und Kapitalrückfluss?
Die Fakten im Überblick
- Aktueller Kurs: 239,35 €
- Abstand zum 52‑Wochen-Hoch: rund 5 %
- Seit Jahresanfang: knapp 27 % im Plus
- 100‑Tage-Durchschnitt: 233,79 €
- Geplante Dividende: 5,35 € je Aktie
- Aktienrückkauf seit Februar 2024: über 19 Mio. eigene Aktien
Der Kurs bewegt sich heute nahe der Marke von 240 Euro und liegt damit leicht über dem 50‑ und klar über dem 200‑Tage-Durchschnitt. Mit einem RSI von 48,7 wirkt das Papier weder überkauft noch überverkauft. Die 30‑Tage-Volatilität von gut 34 % signalisiert ein lebhaftes, aber nicht extremes Marktumfeld.
KI-Offensive in der Chipfertigung
Inhaltlich prägt vor allem eine neue Kooperation die aktuelle Wahrnehmung: Siemens und GlobalFoundries haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um den Einsatz von KI in der Halbleiterproduktion auszubauen. Im Fokus stehen dabei drei zentrale Hebel:
- weitergehende Automatisierung der Fabriken,
- digitale Lösungen zur Steigerung von Effizienz und Ausbeute,
- Integration KI-gestützter Software direkt in den Fertigungsprozess.
Damit schärft Siemens seine Rolle als Ausrüster und Softwarepartner für die Industrieautomatisierung. Der Konzern will nicht nur klassische Hardware liefern, sondern zunehmend die digitale Ebene der Produktion besetzen – von der Planung bis zur laufenden Optimierung in der Fabrik.
Die Kooperation fügt sich in die bestehende Strategie zur „digitalen Industrie“ ein: Mehr Software, mehr wiederkehrende Erlöse, engere Verzahnung mit den Produktionsprozessen der Kunden. Kein Wunder, dass der Markt diese Nachricht positiv einordnet.
Technisches Bild: Unterstützung im Blick
Charttechnisch präsentiert sich das Papier solide. Der Kurs notiert:
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Siemens?
- rund 1,5 % über dem 50‑Tage-Durchschnitt (235,72 €),
- rund 6,7 % über dem 200‑Tage-Durchschnitt (224,36 €),
- und gut 36 % über dem 52‑Wochen-Tief von 174,74 €.
Wichtig ist vor allem die Zone um den 100‑Tage-Durchschnitt bei knapp 234 Euro, die sich als zentrale Orientierungslinie herauskristallisiert. Solange diese Marke hält, bleibt das mittelfristige Bild konstruktiv. Der Abstand von rund 5 % zum 52‑Wochen-Hoch bei 252,70 Euro zeigt zugleich, dass bereits viel Optimismus im Kurs steckt, ohne dass die Aktie in eine Überhitzung läuft.
Die Entwicklung der vergangenen 12 Monate – ein Plus von über 23 % – unterstreicht, dass der Markt die strategische Ausrichtung auf digitale und KI-gestützte Industrieanwendungen honoriert, auch wenn es in den letzten 30 Tagen mit einem Rückgang von gut 5 % zu einer Verschnaufpause kam.
Dividende, Rückkauf, Insider: gemischte Signale
Auf der Kapitalseite setzt Siemens klare Akzente:
- Die Dividende soll auf 5,35 Euro je Aktie steigen. Das signalisiert Ertragsstärke und Bereitschaft, Aktionäre direkt am Erfolg zu beteiligen.
- Parallel läuft das Aktienrückkaufprogramm weiter. Seit Februar 2024 wurden bereits mehr als 19 Millionen eigene Aktien eingezogen. Das stützt den Gewinn je Aktie und reduziert das Angebot am Markt.
Spannend sind die jüngsten Insidertransaktionen, die ein differenziertes Bild zeigen:
- Aufsichtsratsmitglied Dr. Ulf Markus Schneider hat zu Kursen um 233,75 Euro ein größeres Paket erworben. Marktteilnehmer werten solche Käufe typischerweise als Vertrauenssignal in die mittelfristigen Perspektiven.
- Im Gegenzug hat Vorstandsmitglied Matthias Rebellius ein Aktienpaket verkauft. Vor dem Hintergrund der Kursgewinne der vergangenen Monate werden solche Gewinnmitnahmen eher als normaler Vorgang gesehen, auch wenn Anleger sie genau verfolgen.
Unterm Strich überwiegen auf Kapitalmarktebene die positiven Faktoren: höhere Ausschüttung, laufender Rückkauf und zumindest ein prominenter Insider auf der Käuferseite.
Fazit: Solides Fundament, KI als Katalysator
Die Siemens-Aktie steht derzeit auf mehreren Säulen: einer klaren strategischen Ausrichtung auf KI-gestützte Industrieanwendungen, einer verlässlichen Dividendenpolitik und einem fortgesetzten Aktienrückkaufprogramm. Charttechnisch bleibt das Bild intakt, solange die Zone um den 100‑Tage-Durchschnitt verteidigt wird. Sollte die KI-Kooperation mit GlobalFoundries messbare Effizienzgewinne in der Chipfertigung liefern, könnte dies die Position von Siemens im digitalen Industriesegment weiter stärken und dem Titel neuen Spielraum in Richtung des jüngsten Hochs eröffnen.
Siemens-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Siemens-Analyse vom 12. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Siemens-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Siemens-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 12. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Siemens: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
