Die Siemens-Aktie legte am Morgen um über ein Prozent auf 242,45 Euro zu. Der Grund: Der Industriekonzern bereitet offenbar die größte Portfoliobereinigung der jüngeren Unternehmensgeschichte vor. Wie Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, plant Siemens eine direkte Abspaltung seiner Beteiligung an Siemens Healthineers – möglicherweise schon in der kommenden Woche.
Aktuell hält Siemens etwas mehr als 71 Prozent an dem Medizintechnikkonzern, der 2018 an die Börse ging. Die Beteiligung hat einen Wert von rund 35 Milliarden Euro. Nach der geplanten Direktabspaltung könnte der Anteil auf unter 40 Prozent sinken. Das würde Siemens ermöglichen, Healthineers aus der Konzernbilanz zu entkonsolidieren – ein Schritt mit weitreichenden strategischen Konsequenzen.
Transformation zum fokussierten Tech-Player?
Was steckt hinter diesem Manöver? Das Analysehaus Jefferies hat bereits am 7. November 2025 sein Kursziel für Siemens von 261 auf 291 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Analyst Rizk Maidi geht davon aus, dass Siemens eine umfangreichere Anteilsreduzierung bekannt geben wird – wahrscheinlich in Form einer steuerneutralen Sachdividende.
Die Strategie dahinter: Siemens will sich zu einem fokussierten Industriekonzern entwickeln, der eine KI-Plattform durch OneTech schaffen kann. Der Healthineers-Anteil würde dann auf etwa 30 Prozent sinken. Die Zustimmung der Aktionäre könnte bereits im kommenden Jahr eingeholt werden.
Paralleler Aktienrückkauf läuft weiter
Während diese strategischen Überlegungen reifen, setzt Siemens sein Aktienrückkaufprogramm konsequent fort. Im Zeitraum vom 3. bis 9. November 2025 erwarb der Konzern 161.539 eigene Aktien über die Börse. Die Rückkäufe erfolgten zu Durchschnittskursen zwischen 236,97 und 246,16 Euro.
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Seit Programmstart am 12. Februar 2024 hat Siemens insgesamt 18.009.746 eigene Aktien zurückgekauft. Das Unternehmen nutzt für die Transaktionen eine beauftragte Bank, die ausschließlich im elektronischen Handel der Frankfurter Wertpapierbörse (Xetra) tätig wird.
Optionen bleiben offen
Allerdings ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen. Bloomberg zufolge stehen weitere Optionen zur Prüfung. Möglich sei auch, dass Siemens zunächst einen kleineren Minderheitsanteil behält, der später zur Finanzierung anderer Geschäfte veräußert werden könnte.
Weder Siemens noch Siemens Healthineers wollten die Spekulationen kommentieren. Eine Healthineers-Sprecherin sagte auf Nachfrage lediglich, sie könne dazu nichts sagen. Die Zurückhaltung bei offiziellen Stellungnahmen dürfte der Sensibilität des Themas geschuldet sein – schließlich geht es um eine der größten Umstrukturierungen in der Geschichte des Münchner Traditionskonzerns.
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