Die Übernahme durch Strive sollte eigentlich die Rettung sein – doch während die Fusion voranschreitet, offenbart Semler Scientific immer mehr Schwachstellen. Die medizintechnische Firma mit ihrer spektakulären Bitcoin-Strategie steckt in der Zwickmühle: Einerseits lockt der massive Aufschlag bei der Übernahme, andererseits droht das operative Geschäft einzubrechen.
Übernahme mit 210% Premium
Die Fusion mit Strive, Inc. entwickelt sich zum alles bestimmenden Thema für Semler Scientific. Jede Aktie wird gegen 21,05 Strive-Aktien getauscht – ein Aufschlag von satten 210% auf den Kurs vor Bekanntgabe der Übernahme. Diese außergewöhnlich hohe Prämie spiegelt das Vertrauen der Übernehmerseite wider, doch gleichzeitig lastet großer Druck auf der Transaktion. Noch ist der Deal nicht abgeschlossen, und Verzögerungen oder gar ein Scheitern könnten den Aktienkurs massiv unter Druck setzen.
Operativer Einbruch trotz Bitcoin-Boom
Während die Übernahme Schlagzeilen macht, zeichnet sich im Kerngeschäft ein düsteres Bild ab. Die geschätzten Quartalsumsätze von 6,9 bis 7,5 Millionen Euro bedeuten einen signifikanten Rückgang gegenüber früheren Perioden. Noch alarmierender: Die operativen Ausgaben von 12,8 bis 13,4 Millionen Euro übersteigen die Einnahmen bei weitem. Das Unternehmen verbrennt Geld – und das trotz nicht realisierter Gewinne von 30 Millionen Euro aus den Bitcoin-Beständen.
Die 5.048 Bitcoins im Portfolio, aktuell 575,8 Millionen Euro wert, bilden zwar einen beeindruckenden Puffer. Doch sie können nicht über die fundamentalen Probleme im operativen Geschäft hinwegtäuschen. Die Entscheidung, auf eine Ergebnispräsentation zu verzichten, nährt zusätzliche Zweifel an der Transparenz.
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Analysten zwischen Hoffnung und Realität
Trotz der Herausforderungen hält die Investmentfirma Benchmark an ihrer Kaufempfehlung fest – wenn auch mit gesenktem Kursziel von 86 Euro. Doch die technischen Indikatoren senden andere Signale: 96% der Analysen sind bearisch, die Stimmung schwankt zwischen Angst und Unsicherheit. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11,22 mag günstig erscheinen, doch angesichts des operativen Einbruchs und rechtlicher Risiken bleibt Vorsicht geboten.
Die laufenden Klagen wegen angeblicher Falschaussagen und einer DOJ-Untersuchung belasten zusätzlich. Während einige institutionelle Investoren wie Accuvest Global zukaufen, steht die Aktie dennoch 66% unter ihrem Jahreshoch.
Kann die Bitcoin-Strategie den operativen Niedergang kompensieren? Oder wird Semler Scientific am Ende nur noch als Übernahmeobjekt interessant sein? Die Antwort könnte schon mit den offiziellen Quartalszahlen am 12. November kommen.
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