Die RTL-Aktie geriet heute unter erheblichen Verkaufsdruck, nachdem die Investmentbank JP Morgan ihre Empfehlung von "Overweight" auf "Neutral" gesenkt hatte. Der Titel sackte zeitweise um fast 8 Prozent auf 35,76 Euro ab – vom Jahreshoch bei 37,90 Euro bedeutet das einen Rückgang von rund 10 Prozent.
Auslöser für die Abstufung sind massive Bedenken bezüglich der geplanten Übernahme von Sky Deutschland. Daniel Kerven, Analyst bei JP Morgan, reduzierte das Kursziel von 43 auf 40 Euro und warnte eindringlich vor den Risiken des Deals.
Sky Deutschland: Ein "hartgekochter Frosch"
Die Wortwahl der Analysten ist bemerkenswert deutlich: Sky Deutschland wird als "hartgekochter Frosch" bezeichnet, der nach 35 Jahren immer noch nicht profitabel arbeitet. Die Bewertung des Unternehmens liegt inzwischen bei weniger als null – ein verheerendes Urteil für RTL.
Der deutsche Pay-TV-Markt erweist sich als besonders schwieriges Terrain. Niedrige Konsumentennachfrage und harter Wettbewerb durch Telekom-Anbieter und Streaming-Plattformen machen das Geschäft zur Herausforderung. Besonders problematisch: die Abhängigkeit von teuren Sportrechten wie der Bundesliga.
Rechtevergabe als Damoklesschwert
"RTL wird zur Geisel der Rechtevergabe", warnt JP Morgan-Analyst Kerven. Das Unternehmen stehe vor einem Dilemma: Entweder zahle man alle drei bis vier Jahre mehr für die Rechte, oder man verliere sie komplett. Die versprochenen Synergien von 250 Millionen Euro könnten durch steigende Konkurrenz und explodierende Content-Kosten schnell verpuffen.
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Prognosen gekappt
Die Bankanalysten haben ihre Schätzungen deutlich nach unten korrigiert. Das bereinigte Ergebnis je Aktie für 2026 wurde von 3,56 auf 3,43 Euro gesenkt. Für das erste Halbjahr erwarten sie einen Umsatzrückgang von 3 Prozent, im zweiten Quartal sogar minus 4 Prozent.
Besonders schmerzhaft: Das Wachstum bei Video-on-Demand wurde von 44 auf 30 Prozent reduziert. Für 2026 rechnet JP Morgan nur noch mit 26 Prozent Wachstum – deutlich unter RTLs eigenem Ziel von 750 Millionen Euro Umsatz.
Trotz der massiven Kursverluste zeigt die Aktie erste Stabilisierungstendenzen. An der 21-Tage-Linie fand der Titel Halt, die Tagesverluste reduzierten sich auf etwa 4 Prozent. Ob dies bereits eine Bodenbildung einleitet, bleibt abzuwarten.
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