Rio Tinto nähert sich zum Jahresende seinen Jahreshöchstständen und verteidigt das Kursniveau um 81,49 US‑Dollar. Trotz dünner Umsätze im Feiertagshandel hält die Erholungsbewegung an, gestützt durch mehrere strategische Entscheidungen im vierten Quartal 2025. Anleger preisen zunehmend den langfristigen Effekt der Neuausrichtung bei Eisenerz, Aluminiumoxid und erneuerbaren Energien für 2026 und darüber hinaus ein.
- Kurs nahe 52‑Wochen‑Hoch
- Rund 37 % Kursplus binnen zwölf Monaten
- Neue Großprojekte und Effizienzmaßnahmen als Kurstreiber
- Fortsetzung der Dekarbonisierungsstrategie und klare Governance-Struktur
Drei zentrale Weichenstellungen im vierten Quartal
Über das Feiertagswochenende gab es keine neuen Pflichtmitteilungen. Die aktuelle Bewertung spiegelt vielmehr die Verarbeitung von drei wesentlichen strategischen Schritten wider, die Rio Tinto Ende 2025 angestoßen hat.
1. Rhodes Ridge: Ausbau bei hochwertigem Eisenerz
Am 16. Dezember genehmigte das Unternehmen eine Machbarkeitsstudie im Umfang von 191 Millionen US‑Dollar für das Rhodes-Ridge‑Joint Venture in der Pilbara-Region. Das Projekt wird als 50/50‑Partnerschaft mit Wright Prospecting umgesetzt und zielt zunächst auf eine Jahreskapazität von 40 Millionen Tonnen ab.
Am Markt gilt Rhodes Ridge als wichtiger Baustein, um die langfristige Position im Segment hochgradiger Eisenerze zu sichern. Mit einer Produktionsaufnahme gegen Ende des Jahrzehnts könnte Rio Tinto sein Profil im Kerngeschäft weiter stärken.
2. Yarwun: Kapazität runter, Laufzeit rauf
Bereits am 18. November kündigte das Management an, die Produktion der Yarwun‑Alumina‑Raffinerie ab Oktober 2026 um 40 % zu senken. Hintergrund ist eine gezieltere Kapitalallokation: Mit der Reduzierung der Auslastung soll die Lebensdauer der Anlage bis 2035 verlängert werden, ohne in teure neue Rückstands‑Infrastruktur investieren zu müssen.
Obwohl dies nominal eine geringere Outputmenge bedeutet, werten Investoren den Schritt als pragmatische Maßnahme zur Schonung von Kapital und zur Stabilisierung der bestehenden Anlage über einen längeren Zeitraum.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Rio Tinto?
3. Energie, Emissionen und Aufsicht
Im Bereich Energiewende kam die Strategie im Oktober und November weiter voran. Rio Tinto schloss im November einen 15‑jährigen Liefervertrag mit TerraGen über 78,5 Megawatt Windstrom für die Kennecott‑Aktivitäten ab. Damit erhöht der Konzern den Anteil erneuerbarer Energien im operativen Geschäft und reduziert langfristig seine Emissionsintensität.
Parallel dazu wurde am 23. Oktober die Besetzung im Board angepasst. Simon Henry schied aus, Sharon Thorne übernahm den Vorsitz des Audit & Risk Committee. Mit der neu formierten Führung geht Rio Tinto ins neue Geschäftsjahr.
Portfolioansatz: Altanlagen straffen, Zukunftsprojekte ausbauen
Der Kursanstieg von rund 37 % im Jahresvergleich unterstreicht aus Marktsicht eine erfolgreiche Ausrichtung auf widerstandsfähigere, „zukunftsorientierte“ Ertragsquellen. Das Management spricht in diesem Zusammenhang von einer „Bergbau-Notlage“, um den Handlungsdruck bei Metallressourcen für die Energiewende zu beschreiben.
Strategisch zeigt sich ein klares Muster: Ältere Assets wie Yarwun werden durch Effizienz- und Mengenkürzungen im Bestand gehalten, während frisches Kapital in hochwertige Wachstumsprojekte wie Rhodes Ridge und die Kupfererweiterung bei Oyu Tolgoi fließt. Diese Kombination erlaubt es Rio Tinto bislang, eine attraktive Dividendenrendite im historischen Korridor von rund 3,65 % bis 4,76 % zu bieten. Gleichzeitig bleibt das Kurs-Gewinn-Verhältnis mit 12,9 wettbewerbsfähig, was sowohl wachstumsorientierte als auch einkommensorientierte Anleger anspricht – zumal das Umfeld hoher Rohstoffpreise anhält.
Technisches Bild und Ausblick
Charttechnisch konsolidiert die Aktie über wichtigen gleitenden Durchschnitten. Der Relative-Stärke-Index (RSI) kletterte zuletzt bis auf 82,20 und signalisiert damit einen kräftigen, aus technischer Sicht aber bereits überkauften Aufwärtstrend.
Ein wichtiger Termin steht am 21. Januar 2026 an: Im Bericht zu den Produktionskennzahlen des vierten Quartals dürfte Rio Tinto erstmals konkrete Daten zu den jüngsten strategischen Anpassungen liefern. Kurzfristig wird die Kursentwicklung voraussichtlich eng den Bewegungen an den Spotmärkten für Kupfer und Eisenerz folgen, sobald mit dem Jahreswechsel mehr Liquidität an die Terminmärkte zurückkehrt. Das Analystenbild bleibt insgesamt verhalten positiv und stützt sich vor allem auf die solide Bilanz, die als Puffer gegen mögliche Rohstoffpreisschwankungen zu Jahresbeginn 2026 gesehen wird.
Rio Tinto-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Rio Tinto-Analyse vom 29. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Rio Tinto-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Rio Tinto-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 29. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Rio Tinto: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
