RIB Software AG: Aktie reagiert mit Kurssturz auf Meldung über Komplettübernahme von YTWO
Den Start in die neue Handelswoche dürften sich die Aktionäre des Bausoftware-Herstellers RIB Software AG vermutlich auch anders vorgestellt haben. Denn nachdem das Unternehmen heute vorbörslich überraschend mitteilte, dass man die Anteile des bislang mit dem Partner Flex Ltd. geplanten Joint Ventures “YTWO Formative” (YTWO) nun vollständig übernehmen werde, verschreckte die Anleger vor allem der für die Übernahme der Anteile vereinbarte Preis.
Gemäß Vertragsbedingungen wird RIB dem bisherigen Partner Flex 48 Mio. Euro für die Übernahme der Anteile an YTWO zahlen und damit YTWO vollständig übernehmen. Als Begründung für den Schritt führen beide Partner:
“eine neue globale Handelspolitik an, die zu einer stärkeren Regionalisierung der Lieferketten geführt hat.”
Als Reaktion darauf haben beide Partner beschlossen:
“dass RIB die Alleineigentümerschaft an YTWO übernimmt, und somit eine größere strategische und operative Flexibilität für die Beschaffung nach Regionen hat und gleichzeitig eine weltzweit einheitliche YTWO-Softwarelösung beibehalten kann“.
Obwohl RIB-CEO Tom Wolf eine weiterhin erfolgreiche Entwicklung von YTWO unter der Alleineigentümerschaft von RIB sieht, reagieren die Anleger verschreckt. Denn der jetzt für die Komplettübernahme genannte Wert von 48 Mio. Euro liegt weit unter den bisher unterstellten Bewertungen von YTWO, die Analysten zum Teil über 200 Mio. Euro taxierten.
Die Reaktion auf den kräftigen Bewertungsabschlag bei YTWO ist ein kräftiger Bewertungsabschlag bei Aktien von RIB Software. Die im TecDAX und SDAX gelisteten Papiere rauschen aktuell um rund 23% auf 10,01 Euro ab und sind der mit Abstand schwächste Indexwert. Damit markieren die Aktien gleichzeitig ein neues Jahrestief und haben seit dem Jahreshoch aus dem März bei 35 Euro inzwischen mehr als 70% an Wert verloren.
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