Rheinmetall vollzieht einen historischen Strategieschwenk: Der Düsseldorfer Konzern trennt sich von seinem Zivilgeschäft und wird zum reinen Rüstungskonzern. Parallel dazu sicherte sich das Unternehmen einen Weltraum-Auftrag über 1,7 Milliarden Euro. Doch die Börse zeigt sich skeptisch – die Prognose für 2025 wurde nach unten korrigiert.
Die wichtigsten Fakten:
– Verkauf der Power Systems Division läuft, zwei Bieter in finaler Verhandlung
– Umsatzprognose für Verteidigungssparte auf 30-35% Wachstum gesenkt (zuvor 35-40%)
– Joint Venture Rheinmetall ICEYE Space Solutions gewinnt 1,7-Milliarden-Euro-Vertrag für Satellitenaufklärung
– Operative Marge steigt trotzdem auf 18,5-19% (zuvor 15,5%)
– Zusätzlicher Großauftrag: 200 Schützenpanzer und 84 Radhaubitzen für die Bundeswehr
Abschied vom Automobilgeschäft besiegelt
Die Weichen sind gestellt: Rheinmetall klassifiziert seine Power Systems Division ab sofort als aufgegebenen Geschäftsbereich. Die Verhandlungen mit zwei Bietern befinden sich in der Endphase, die Vertragsunterzeichnung soll im ersten Quartal 2026 erfolgen. Für das laufende Geschäftsjahr bedeutet das eine nicht-zahlungswirksame Wertminderung von 350 Millionen Euro.
CEO Armin Papperger setzt damit seinen Plan konsequent um, den Konzern vollständig auf das margenstarke Rüstungsgeschäft auszurichten. Die jahrzehntelange Doppelrolle als Automobilzulieferer und Verteidigungsspezialist endet.
Verzögerungen bremsen Wachstumsdynamik
Mit der strategischen Neuausrichtung passte Rheinmetall auch die Jahresprognose an – allerdings mit gemischten Signalen. Das erwartete Umsatzwachstum im Verteidigungsbereich wurde auf 30-35% reduziert, die operative Marge hingegen deutlich auf 18,5-19% angehoben. Der Free Cash Flow soll die bisherige Konversionsrate von 40% klar übertreffen.
Jefferies-Analystin Chloe Lemarie führt die gedämpften Umsatzerwartungen auf Projektverzögerungen zurück, insbesondere in Murcia. Besonders betroffen seien die Divisionen Weapon & Ammunition sowie Vehicle Systems.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Rheinmetall?
Satellitenaufklärung als neues Standbein
Das frisch gegründete Joint Venture Rheinmetall ICEYE Space Solutions landete einen strategischen Coup: Die Bundeswehr beauftragte das Gemeinschaftsunternehmen mit der Lieferung weltraumgestützter Aufklärungsdaten bis Ende 2030. Das Auftragsvolumen beträgt rund 1,7 Milliarden Euro.
Ab dem dritten Quartal 2026 sollen die ersten SAR-Satelliten produziert werden. Die Daten dienen primär dem Schutz der Litauen-Brigade und der Sicherung der NATO-Ostflanke. Der Vertrag enthält eine Verlängerungsoption über 2030 hinaus.
Friedenshoffnungen belasten Rüstungssektor
Die europäischen Verteidigungsaktien gerieten Mitte Dezember unter Verkaufsdruck. Fortschritte bei den Ukraine-Friedensgesprächen in Berlin lösten Gewinnmitnahmen aus. US-Präsident Donald Trump äußerte, man sei „näher als jemals zuvor“ an einer Lösung.
Rheinmetall zählte zu den schwächsten DAX-Werten. Analyst Frank Sohlleder von ActivTrades warnte, ein Ende des Ukraine-Konflikts könnte die Auftragsdynamik dämpfen und den Konzern trotz hoher Bewertung unter Druck setzen.
Ausblick: Fokussierung zahlt sich aus
Die Rheinmetall Aktie notiert bei 1.830 US-Dollar und liegt damit über 200 Prozent im Plus seit Jahresbeginn. Die vollständige Konzentration auf das Verteidigungsgeschäft verspricht höhere Margen, während neue Geschäftsfelder wie die Satellitenaufklärung zusätzliche Wachstumsfelder eröffnen. Die reduzierten Umsatzerwartungen für 2025 zeigen jedoch, dass auch ein Boom-Sektor nicht vor operativen Herausforderungen gefeit ist.
Rheinmetall-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Rheinmetall-Analyse vom 27. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Rheinmetall-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Rheinmetall-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 27. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Rheinmetall: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
