Die Online-Apotheke Redcare Pharmacy erlebt eine überraschende Rallye – doch ist das mehr als nur ein Strohfeuer? Nach monatelangem Abwärtstrend bekommt der Titel plötzlich Rückenwind von Analysten und regulatorischen Entwicklungen. Doch reicht das für eine nachhaltige Trendwende?
Analysten springen auf den Zug
Der aktuelle Kursauftrieb wurde maßgeblich durch eine überraschende Empfehlungsänderung der Investmentbank Kepler Cheuvreux befeuert. Die Analysten hoben ihre Einschätzung von "Hold" auf "Buy" an und erhöhten gleichzeitig das Kursziel um satte 20 Euro auf 150 Euro – ein Potenzial von über 34% gegenüber dem aktuellen Niveau.
Besonders hervorgehoben wird das digitale Geschäftsmodell:
- App-basierte Rezepteinlösung als entscheidender Wettbewerbsvorteil
- Digitale Rabattsysteme gegenüber stationären Apotheken
- Skalierbarkeit des Online-Geschäfts
Regulatorischer Rückenwind
Parallel begünstigen zwei regulatorische Entscheidungen das Geschäftsmodell:
- Die CardLink-Lösung für digitale Rezepte wurde bis 2027 verlängert
- Der Bundesgerichtshof bestätigte die Rechtmäßigkeit von Rezeptboni für Online-Apotheken in der EU
Diese Entwicklungen stärken die Position von Redcare im hart umkämpften Pharmamarkt und erklären die plötzliche Käufersympathie. Am Freitag stieg die Aktie um fast 7% und gehörte zu den Top-Performern im MDAX.
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Langer Schatten der Vergangenheit
Trotz der jüngsten Erholung bleibt die langfristige Performance ernüchternd:
- Seit Jahresanfang: -15%
- Vom Allzeithoch: -34% entfernt
- 3-Monats-Performance: -18%
Die aktuelle Rallye könnte daher zunächst nur eine technische Korrektur nach dem starken Einbruch darstellen. Mit einem RSI von über 77 zeigt der Titel zudem kurzfristig überkaufte Bedingungen an.
Fazit: Während die jüngsten Entwicklungen Hoffnung machen, muss Redcare Pharmacy erst beweisen, dass es sich nicht nur um eine kurze Verschnaufpause handelt. Die kommenden Quartalszahlen werden entscheidend sein, ob der digitale Apotheken-Pionier seine Wachstumsstory fortsetzen kann.
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