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Red Cat Aktie: Zwiespältige Signale

Der Drohnenhersteller profitiert von einer US-Regulierung, doch starke Insiderverkäufe und anhaltende operative Verluste belasten die Aktie und verunsichern Anleger.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • US-Regulierung schließt ausländische Drohnenkonkurrenz aus
  • CEO und Director verkaufen umfangreich eigene Aktien
  • Umsatz wächst stark, Verluste bleiben jedoch hoch
  • Analysten bewerten die Aktie gespalten und uneinig

Regulatorischer Rückenwind auf der einen Seite, auffällige Insider-Transaktionen und anhaltende Verluste auf der anderen: Bei Red Cat prallen derzeit gegensätzliche Kräfte aufeinander. Die jüngste Entscheidung der US-Regulierer stärkt zwar heimische Drohnenhersteller wie Red Cat, doch der Aktienkurs geriet trotzdem unter Druck. Warum kommt die Aktie trotz klarer politischer Unterstützung nicht in ruhigeres Fahrwasser?

FCC-Beschluss als Chance – mit Haken

Die US-Kommunikationsaufsicht FCC hat Abschnitt 1709 des Verteidigungshaushaltsgesetzes FY25 (NDAA) nun unmittelbar umgesetzt. Damit werden ausländisch produzierte Drohnen und zentrale Komponenten auf die sogenannte „Covered List“ gesetzt. Folge: Diese Systeme bekommen keine FCC-Zulassung mehr und dürfen in den USA faktisch nicht mehr legal betrieben werden.

Für US-Anbieter ist das ein wichtiger Schritt. Red Cat entwickelt NDAA-konforme militärische Drohnenplattformen wie die Black Widow™ und wird durch den Ausschluss ausländischer Konkurrenz strukturell gestärkt. CEO Jeff Thompson sprach von einem klaren Signal, dass die USA ihren Luftraum ernsthaft absichern wollen.

An der Börse setzte sich diese Lesart allerdings nicht durch. Nach einem kurzen Kurssprung drehte die Aktie deutlich ins Minus – ein Hinweis darauf, dass Anleger regulatorische Vorteile allein nicht für ausreichend halten.

Insider-Deals sorgen für Misstrauen

Zusätzlichen Druck bringt ein Blick in die Insider-Meldungen. CEO Jeffrey Thompson hat in den vergangenen Monaten mehrfach Form-144-Unterlagen bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht. Besonders ins Auge sticht eine Meldung vom 12. September 2025:

  • 750.000 Aktien sollten über einen variablen Prepaid-Forward-Vertrag mit Morgan Stanley Bank veräußert werden
  • Gesamtvolumen zum Zeitpunkt der Meldung: rund 8,25 Mio. US-Dollar
  • Ursprünglicher Erwerb der Aktien: 15. Mai 2019

Ein solcher Strukturdeal ermöglicht es Insidern in der Regel, sich vorab Liquidität zu sichern und künftige Kursentwicklungen teilweise abzusichern. Für viele Marktteilnehmer ist das ein sensibles Signal, gerade wenn es in eine Reihe weiterer Verkäufe passt.

So hatte bereits im September 2025 Director Christopher Moe 10.000 Aktien zu 10,91 US-Dollar verkauft und damit seinen Bestand um knapp 16 % reduziert. Zusammengenommen ergibt sich ein Muster zunehmender Insiderverkäufe im Jahr 2025, das den ohnehin nervösen Markt zusätzlich verunsichert.

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Starkes Wachstum, tiefe Verluste

Operativ zeigt Red Cat ein klares Wachstumstempo, bleibt aber weit von der Gewinnzone entfernt. Die Zahlen für das dritte Quartal 2025 im Überblick:

  • Umsatz Q3 2025: 9,65 Mio. US-Dollar
  • +646 % gegenüber dem Vorjahr
  • +200 % gegenüber dem Vorquartal
  • Ergebnis je Aktie (EPS): -0,16 US-Dollar
  • Konsensprognose lag bei -0,09 US-Dollar, damit deutliche Verfehlung
  • Umsatzprognose GJ 2025: 34,5–37,5 Mio. US-Dollar
  • Umsatzprognose Q4 2025: 20–23 Mio. US-Dollar
  • Zahlungsmittel und Forderungen zum Quartalsende: 212,5 Mio. US-Dollar
  • Marktkapitalisierung: rund 990 Mio. US-Dollar

Auf Basis der Umsatzprognose für 2025 liegt das Kurs-Umsatz-Verhältnis bei etwa 27–29. Das zeigt, wie hoch die Wachstumsfantasie im Kurs eingepreist ist – obwohl das Unternehmen weiterhin defizitär arbeitet. In den vergangenen zwölf Monaten summierte sich der Nettoverlust auf ungefähr 90 Mio. US-Dollar.

Damit steht Red Cat unter einem klaren Erwartungsdruck: Die ambitionierte Bewertung setzt voraus, dass das starke Wachstum in den kommenden Quartalen anhält und sich die Profitabilität erkennbar verbessert.

Analysten uneins, Technik angespannt

Auch auf Analystenseite ergibt sich ein gespaltenes Bild.

  • Needham hat im November 2025 zwar ein Buy-Rating bestätigt, das Kursziel jedoch von 17 auf 12 US-Dollar reduziert.
  • Ladenburg Thalmann sieht die Aktie im Dezember 2025 weiterhin sehr positiv und vergibt ein Strong Buy.
  • Weiss Ratings hält dagegen und stuft den Titel mit Sell ein.
  • Der Konsens bewegt sich in einer Spanne von etwa 14–15 US-Dollar Kursziel.

Charttechnisch bleibt die Lage ebenfalls anspruchsvoll. Die Aktie schloss gestern bei 7,86 US-Dollar und liegt damit rund 43 % unter ihrem 52‑Wochen-Hoch von 13,70 US-Dollar. Gleichzeitig notiert sie klar über dem Tief der vergangenen zwölf Monate, während ein RSI von über 80 kurzfristig auf einen überkauften Zustand hinweist.

Ausblick: Execution zählt mehr als Politik

Unterm Strich zeigt der Fall Red Cat ein bekanntes Muster im Rüstungs- und Technologiebereich: Regulatorische Unterstützung und ein klarer politischer Trend reichen nicht aus, wenn operative Umsetzung, Profitabilität und Kapitalmarktvertrauen nicht Schritt halten.

Für die nächsten Monate wird entscheidend sein, ob Red Cat die angehobene Umsatzprognose für das vierte Quartal (20–23 Mio. US-Dollar) erreicht und gleichzeitig den Verlustpfad klar einengt. Gelingt es, das starke Wachstum in wiederkehrende, margenstärkere Aufträge zu überführen und die Diskussion um Insiderverkäufe in den Hintergrund zu drängen, könnte der aktuelle Bewertungsdruck nachlassen; bleiben die Verluste hoch und die Signale aus dem Management zweideutig, dürfte die Skepsis im Vorfeld des Jahres 2026 bestehen bleiben.

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Andreas Sommer

Mit über 40 Jahren Erfahrung im Bankwesen und Börsenjournalismus gehöre ich zu den etablierten Analysten im deutschsprachigen Raum. Nach mehr als zehn Jahren als Wertpapierberater bei der Deutschen Bank spezialisierte ich mich seit dem Börsencrash 1987 auf technische Analyse und charttechnische Methoden.

Als ehemaliger Chefredakteur mehrerer Börsenpublikationen entwickelte ich den "Aktienführer Neuer Markt" mit und führe heute einen Börsendienst, der sich auf wachstumsstarke Unternehmen fokussiert. Mein wöchentliches Markt-Barometer analysiert systematisch DAX, Dow Jones, Ölpreis, Währungen und Marktstimmung, um präzise Orientierung zu bieten.

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