Robuste Umsatzzahlen treffen auf ernüchternde Gewinnmargen: Recticel meldet für das erste Halbjahr 2025 einen kräftigen Umsatzanstieg von 12,3% auf 335,2 Millionen Euro. Das bereinigte EBITDA legte um 10,4% auf 27,7 Millionen Euro zu. Doch der scheinbare Erfolg trügt – das Unternehmen schloss die Periode mit einem Nettoverlust von 0,3 Millionen Euro für den Konzernanteil ab. Ein bitterer Kontrast zum Gewinn von 6,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Preisverfall frisst Gewinne
Hinter den soliden Umsatzzahlen lauert ein fundamentales Problem: erbarmungsloser Preiskampf across all product lines. Die harte Konkurrenz drückt unmittelbar auf die Profitabilität. Die EBITDA-Marge blieb trotz höherer Verkäufe bei 8,3% stabil – ein Zeichen dafür, dass Marktanteilsgewinne in bestimmten Segmenten auf Kosten der Margen erkauft wurden.
Recticels Strategie zielt bewusst auf die Übernahme von Marktanteilen in niedrigmargigen Segmenten ab, um die Kapazitätsauslastung zu steigern. Analysten sehen dies als langfristiges Spiel, doch die unmittelbare Konsequenz ist ein spürbarer Druck auf die Gewinnkennzahlen.
Kennzahlen H1 2025:
* Umsatz: 335,2 Mio. Euro (+12,3% im Jahresvergleich)
* Bereinigtes EBITDA: 27,7 Mio. Euro (+10,4%)
* Nettoverlust (Konzernanteil): 0,3 Mio. Euro
* Nettokassenbestand: 50,4 Mio. Euro
* EBITDA-Prognose 2025: Ca. 55 Mio. Euro (+10%)
Analysten korrigieren Erwartungen nach unten
Die Marktstimmung spiegelt sich in jüngsten Analystenanpassungen wider. Kepler Cheuvreux senkte sein Kursziel von 16,20 auf 15,40 Euro, behält aber die „Buy“-Empfehlung bei. Der Grund: anhaltender Preisdruck, der die kurzfristige Marge belastet. Bereits einen Tag zuvor hatte Berenberg sein Kursziel gekürzt und schwache Preise als Gegenpol zum „beeindruckenden“ Wachstum genannt.
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Am 29. August erhöhte Recticel sein Aktienkapital durch die Ausübung von 6.000 Bezugsrechten. Die neuen Stammaktien wurden am 2. September an der Euronext Brüssel zum Handel zugelassen.
Attraktive Bewertung trotz Sturmzeichen?
Aktuell notiert die Recticel-Aktie bei 9,06 Euro und verlor binnen einer Woche 10% an Wert. Die Abschreibung eines Darlehens in Höhe von 11,5 Millionen Euro an Ascorium unterstreicht zusätzlich den anhaltenden Druck im Automobilsektor.
Doch trotz der kurzfristigen Herausforderungen sehen einige Analysten das langfristige Risiko-Ertrags-Profil weiterhin positiv. Die Marktanteilsgewinne positionieren Recticel gut für einen zyklischen Aufschwung, der langfristig höhere Kapitalrenditen ermöglichen könnte. Parallel arbeitet das Unternehmen an strategischen Initiativen zur Verbesserung der Produktmischung und expandiert in den USA. Die aktuelle Bewertung erscheint vor diesem Hintergrund attraktiv.
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