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Raiffeisen Bank Aktie: Unbehagliche Zeiten!

Ein russisches Gericht verurteilt die RBI-Tochter zur Zahlung von 2 Milliarden Euro. Die Bank plant Gegenmaßnahmen, doch Sanktionen erschweren die Lage.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • 2,044 Milliarden Euro Forderung gegen RBI-Tochter
  • Berufung eingereicht mit aufschiebender Wirkung
  • EU-Sanktionen blockieren geplante Gegenmaßnahmen
  • Aktie zeigt sich trotz Krise stabil

Ein russisches Gericht hat heute ein Urteil gefällt, das die Raiffeisen Bank International vor massive Herausforderungen stellt. Die Entscheidung könnte die österreichische Bankengruppe mit einer Milliardensumme belasten – und wirft gleich mehrere rechtliche und politische Fragen auf.

Der Hammer aus Moskau: 2 Milliarden Euro Forderung

Im Zentrum des Konflikts steht ein Urteil gegen die russische Tochter der RBI, die AO Raiffeisenbank. Das Gericht verpflichtete sie gemeinsam mit der STRABAG SE und deren österreichischen Kernaktionären zur Zahlung von 2,044 Milliarden Euro an Rasperia Trading Limited. Brisant:

  • Das Urteil ist vollstreckbar gegen Vermögenswerte der AO Raiffeisenbank
  • Die Summe entspricht etwa 20% des RBI-Marktkapitals
  • Berufung wurde eingelegt – mit aufschiebender Wirkung

RBI kontert: Doppelstrategie gegen die Vollstreckung

Die Bank lässt die Attacke nicht unbeantwortet. Neben der Berufung in Russland plant sie rechtliche Schritte in Österreich. Ziel ist der Zugriff auf:

  • 28,5 Millionen STRABAG-Aktien im Besitz von Rasperia
  • Dazugehörige Dividendenansprüche
  • Ausschüttungen aus Kapitalherabsetzungen

Doch hier wird es kompliziert. Das russische Gericht ordnete zwar die Übertragung dieser Aktien an die AO Raiffeisenbank an – doch dieser Teil des Urteils dürfte wirkungslos bleiben.

Sanktionen als doppelte Hürde

Warum? Russische Urteile haben in Österreich keine bindende Wirkung. Zusätzlich blockieren EU-Sanktionen die betreffenden STRABAG-Aktien, die Rasperia hält. Das bedeutet:

  • Eine Übertragung ist aktuell rechtlich unmöglich
  • Auch die geplante Verwertung durch die RBI stößt auf Hindernisse
  • Die Bank muss alternative Wege finden, um ihre Position zu stärken

Was bedeutet das für Anleger?

Die RBI-Aktie zeigt sich heute mit 26,88 Euro (+0,07%) erstaunlich stabil – trotz der potenziell existenzbedrohenden Summe. Doch die wahren Auswirkungen werden sich erst zeigen, wenn über die Berufung entschieden ist.

Eines ist klar: Die Bank steht vor einem juristischen Marathon auf mehreren Ebenen. Wie sie diesen finanziellen Drahtseilakt meistert, wird in den kommenden Monaten über die weitere Kursentwicklung entscheiden.

Eduard Altmann

Eduard Altmann ist Finanzexperte mit über 25 Jahren Erfahrung an den globalen Finanzmärkten. Als Analyst und Autor beim VNR Verlag für die Deutsche Wirtschaft spezialisiert er sich auf Aktienmärkte, Gold, Silber, Rohstoffe und den Euro.

Altmann ist überzeugter Verfechter des Value-Investing und identifiziert unterbewertete Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial. Sein Börsendienst "Megatrend-Depot" vermittelt praxisnahe Strategien erfolgreicher Value-Investoren. Mit seinem Motto "Manage dein Vermögen selbst" inspiriert er Anleger zur eigenverantwortlichen Vermögensverwaltung.

Seine Analysen basieren auf der fortschrittlichen Gann-Strategie, die präzise Vorhersagen für Rohstoffmärkte ermöglicht. Diese technische Analysemethode kombiniert historische Daten mit Zyklusanalysen und macht seine Marktprognosen besonders treffsicher.

Durch zahlreiche Publikationen und verständliche Erklärungen komplexer Finanzthemen unterstützt Altmann sowohl Einsteiger als auch erfahrene Investoren bei fundierten Anlageentscheidungen. Seine Arbeit verbindet theoretische Expertise mit praktischen Empfehlungen für den strategischen Vermögensaufbau.