Ein Paukenschlag erschüttert Herzogenaurach und reißt die Aktie aus ihrer monatelangen Lethargie. Nach einer desaströsen Talfahrt steht der kriselnde Sportartikelhersteller plötzlich im Zentrum massiver Übernahmefantasien. Medienberichten zufolge prüft der chinesische Gigant Anta Sports den Kauf des deutschen Traditionsunternehmens. Ist dies der langersehnte Befreiungsschlag für den gefallenen Engel oder lockt hier eine gefährliche Bullenfalle?
Das Buhlen der Giganten
Die Gerüchteküche brodelt heißer denn je. Während die Konkurrenten Li Ning und Asics ein Interesse laut Insidern bereits dementiert haben, richtet sich der volle Fokus der Anleger auf Anta Sports. Der chinesische Konzern ist finanziell potent und besitzt bereits Marken wie Jack Wolfskin und Salomon. Für Anta wäre Puma, dessen Börsenwert zuletzt dramatisch zusammengeschmolzen war, ein strategisches Schnäppchen, um die eigene globale Präsenz massiv auszubauen.
Der Markt reagierte am Donnerstag euphorisch auf diese Spekulationen: Das Handelsvolumen explodierte und der Kurs schoss zweistellig nach oben. Doch die Euphorie trifft auf eine harte Realität: Am heutigen Freitag dominieren erste Gewinnmitnahmen das Bild, der Titel gibt leicht nach und notiert bei 19,70 €.
Ein „Fallen Angel“ im Ausverkauf
Dass Puma überhaupt zum Übernahmekandidaten („Target“) wurde, liegt an der fundamentalen Schwäche der letzten Monate. Das Unternehmen kämpft an allen Fronten:
- Umsatzschwund: Währungsbereinigte Rückgänge im letzten Quartal.
- Margendruck: Hohe Rabatte und Lagerbestände fressen die Gewinne auf.
- Restrukturierung: CEO Arthur Hoeld verordnet ein hartes Sanierungsprogramm inklusive Stellenabbau.
- Düstere Prognose: Für 2025 stellt das Management sogar rote Zahlen in Aussicht.
Diese operative Krise spiegelt sich brutal im Kursverlauf wider. Trotz der jüngsten Erholung liegt die Aktie seit Jahresanfang immer noch 55,27 % im Minus. Vom 52-Wochen-Hoch bei fast 47 € ist das Papier mit einem Abstand von über 58 % weit entfernt. Genau diese niedrige Bewertung macht den Konzern für Schnäppchenjäger wie Anta so attraktiv.
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Der Schlüssel liegt in Paris
Doch eine Übernahme ist kein Selbstläufer. Das Zünglein an der Waage ist die französische Milliardärsfamilie Pinault, die über ihre Holding Artémis rund 29 % der Anteile hält. Zwar stufte Artémis die Beteiligung bereits als „nicht strategisch“ ein, doch die Franzosen werden ihre Anteile kaum zu Schleuderpreisen auf den Markt werfen.
Hier liegt der zentrale Konflikt: Für eine Einigung müsste ein potenzieller Käufer eine signifikante Prämie auf den aktuellen Kurs zahlen. Ohne ein lukratives Angebot („Premium“), das die historischen Verluste der Pinault-Familie zumindest teilweise abfedert, dürfte der Deal platzen.
Alles oder Nichts?
Für Anleger präsentiert sich jetzt eine klassische „Binary Event“-Situation. Sollten sich die Gerüchte verfestigen und ein konkretes Angebot auf den Tisch kommen, sind Kurse deutlich jenseits der 25 Euro denkbar. Entpuppen sich die Meldungen jedoch als heiße Luft, droht ein schmerzhafter Rückfall. Die Aktie handelt zwar über ihrem 50-Tage-Durchschnitt, kämpft aber noch mit dem langfristigen Abwärtstrend, was der Abstand von knapp 8 % zur 200-Tage-Linie verdeutlicht. Wer hier einsteigt, wettet nicht auf Turnschuhe, sondern auf den News-Ticker.
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