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ProSiebenSat1 Aktie: Einbruch droht?

Nach der Gewinnwarnung von ProSiebenSat.1 reduziert Großinvestor JPMorgan seine Beteiligung von 6% auf 2%. Analysten senken Kursziele aufgrund schwacher Werbeerlöse und struktureller Herausforderungen.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • JPMorgan verringert Anteil von 6 auf 2 Prozent
  • Umsatz- und EBITDA-Prognosen deutlich gekürzt
  • Anhaltende Werbeflaute im deutschsprachigen Raum
  • Q3-Zahlen am 13. November als nächster Prüfstein

JPMorgan macht kurzen Prozess: Nach der drastischen Gewinnwarnung von ProSiebenSat.1 hat die US-Großbank ihre Beteiligung am Medienkonzern von über 6 Prozent auf knapp 2 Prozent zusammengestrichen. Was als vertrauensvoller Rückzug eines erfahrenen institutionellen Investors beginnt, könnte zum Vorboten einer größeren Fluchtbewegung werden. Denn die Zahlen des Münchner TV-Konzerns offenbaren ein dramatisches Bild der deutschen Werbeindustrie.

Vertrauensverlust auf ganzer Linie

Die Nachrichtenlage spitzt sich dramatisch zu. Binnen weniger Tage hat sich das Bild um ProSiebenSat.1 komplett gedreht. Erst die Schockprognose vom vergangenen Dienstag, dann der Rückzug von JPMorgan – und jetzt senken auch die Analysten reihenweise ihre Kursziele.

Barclays reagierte prompt und kappte das Kursziel von 7,00 auf 5,80 Euro. Analyst Julien Roch begründete den drastischen Schnitt mit den unerwartet schwachen Werbeerlösen und reduzierte seine Gewinnprognosen gleich um 20 Prozent. Ein Paukenschlag, der die neue Realität des Mediengeschäfts schonungslos offenlegt.

Das Ausmaß der Krise wird sichtbar

Was das Management als Prognoseanpassung verkaufte, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als Vollkrise:

  • Umsatzerwartung 2025: Gekürzt auf 3,65 bis 3,80 Milliarden Euro
  • EBITDA-Prognose: Drastisch reduziert auf 420 bis 470 Millionen Euro (vorher: 520 Millionen)
  • Haupttreiber: Anhaltende Werbeflaute im deutschsprachigen Raum

Besonders brisant: Die schwachen Signale reichen bis ins traditionell starke vierte Quartal hinein. September und die ersten Oktober-Indikationen zeigen sowohl im linearen TV als auch digital enttäuschende Buchungslagen.

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Strukturkrise trifft auf strategischen Druck

Die Zahlen offenbaren mehr als nur eine vorübergehende Schwäche. Klassisches Fernsehen kämpft gegen Streaming-Giganten und zielgerichtete Online-Werbeplattformen – ein Kampf, den ProSiebenSat.1 augenscheinlich verliert.

Gleichzeitig erhöht Großaktionär MFE-MediaForEurope den Druck. Die von der Berlusconi-Familie kontrollierte Holding drängt auf strategische Veränderungen, während das operative Geschäft immer schwächer wird.

Bewährungsprobe am 13. November

Der 13. November wird zum Schicksalstag für die Aktie. Dann legt ProSiebenSat.1 die Q3-Zahlen vor – und muss beweisen, ob die neue Prognose haltbar ist oder weitere Hiobsbotschaften folgen. Für Anleger, die noch dabei sind, könnte das der letzte Realitätscheck werden.

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Andreas Sommer

Mit über 40 Jahren Erfahrung im Bankwesen und Börsenjournalismus gehöre ich zu den etablierten Analysten im deutschsprachigen Raum. Nach mehr als zehn Jahren als Wertpapierberater bei der Deutschen Bank spezialisierte ich mich seit dem Börsencrash 1987 auf technische Analyse und charttechnische Methoden.

Als ehemaliger Chefredakteur mehrerer Börsenpublikationen entwickelte ich den "Aktienführer Neuer Markt" mit und führe heute einen Börsendienst, der sich auf wachstumsstarke Unternehmen fokussiert. Mein wöchentliches Markt-Barometer analysiert systematisch DAX, Dow Jones, Ölpreis, Währungen und Marktstimmung, um präzise Orientierung zu bieten.

Die Ergebnisse sprechen für sich: Leser meines Börsendienstes erzielten über zwei Jahrzehnte einen durchschnittlichen Depotzuwachs von +576%. Meine rechtzeitigen Warnungen vor dem Crash 2008 halfen vielen Anlegern, Verluste zu minimieren.

Heute teile ich meine Expertise durch den Newsletter "Chartanalyse-Trends", den Börsendienst "Momentum Trader", Vorträge auf Messen wie der Invest Stuttgart sowie YouTube-Videos. Mein "Timing is Money"-Ansatz identifiziert optimale Ein- und Ausstiegszeitpunkte für Aktien, Gold, Kryptowährungen und weitere Anlageklassen.