Die Versicherungsgesellschaft Progressive hat ihre Investoren mit einem doppelten Negativ-Schock überrascht. Erst verfehlte der Konzern die Erwartungen an die Quartalszahlen deutlich, dann folgte eine fast eine Milliarde Dollar schwere Sonderbelastung. Die Frage stellt sich: Ist das nur ein kurzer Dämpfer oder der Beginn einer anhaltenden Talfahrt?
Enttäuschende Quartalszahlen sorgen für Verärgerung
Am vergangenen Mittwoch legte Progressive seine Zahlen für das dritte Quartal vor – und enttäuschte auf der ganzen Linie. Der bereinigte Gewinn je Aktie blieb mit 4,45 US-Dollar deutlich unter den Analystenerwartungen von 5,04 US-Dollar. Auch beim Umsatz verfehlte das Unternehmen mit 21,38 Milliarden Dollar die Prognosen.
Besonders besorgniserregend: Die kombinierte Schaden- und Kostenquote stieg auf 89,5 Prozent an. Dieser wichtige Indikator für die Rentabilität im Versicherungsgeschäft zeigt, dass Progressive weniger effizient arbeitet als noch im Vorjahreszeitraum.
Floridas Regulierung wird zum Milliardengrab
Doch der eigentliche Hammer folgte nur wenige Tage später. Progressive muss satte 950 Millionen Dollar abschreiben, die an Autoversicherungskunden in Florida zurückgezahlt werden müssen. Grund ist ein lokales Gesetz, das die Gewinnmargen von Versicherern begrenzt.
„Der Konzern hat in den letzten drei Jahren so viel verdient, dass er die Überschüsse an seine Kunden zurückerstatten muss“, erklärt ein Marktbeobachter. Diese unerwartete Belastung verschlechterte die Expense Ratio des Unternehmens um 2,5 Prozentpunkte.
Analysten korrigieren massiv nach unten
Die Reaktion der Finanzwelt ließ nicht lange auf sich warten. Gleich mehrere große Banken und Research-Häuser zogen die Notbremse und senkten ihre Kursziele für die Progressive-Aktie:
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- Wells Fargo reduzierte das Kursziel von 266 auf 246 Dollar
- Citigroup senkte von 312 auf 301 Dollar (bleibt aber bei „Kaufen“)
- UBS korrigierte von 268 auf 261 Dollar nach unten
- Roth Capital strich seine Gewinnschätzungen für 2025 zusammen
Nur die Bank of America bleibt optimistisch und erhöhte ihr Kursziel minimal auf 351 Dollar.
Wachstumsmotor beginnt zu stottern
Besonders alarmierend: Das bisher robuste Policenwachstum zeigt erste Ermüdungserscheinungen. Zwar stieg die Anzahl der aktiven Versicherungen um 15,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, doch dieses Tempo liegt deutlich unter den 20-Prozent-Zuwachsraten aus den ersten beiden Quartalen.
Die Florida-Regulierung offenbart die Achillesferse des Geschäftsmodells: Selbst bei starkem Umsatzwachstum können lokale Vorschriften die Profitabilität massiv beeinträchtigen. Progressive hatte zwar zuletzt die Tarife in Florida gesenkt, doch das reichte nicht aus, um die Gewinnobergrenze einzuhalten.
Warten auf die nächsten Signale
Die Aktie notiert nach dem jüngsten Kursrutsch nur knapp über ihrem 52-Wochen-Tief – ein klares Zeichen für anhaltenden Verkaufsdruck. Die Anleger blicken nun gespannt auf den detaillierten Quartalsbericht im November und die Auswirkungen der Florida-Rückerstattungen Anfang 2026.
Kann Progressive seine Margen stabilisieren und das Wachstum wieder beschleunigen? Oder hat der Versicherer seinen Zenit überschritten? Die kommenden Quartalszahlen werden die Richtung vorgeben.
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