Startseite » News zu Unternehmen » Analystenstimmen » Progressive Aktie: Doppelschlag für Anleger!

Progressive Aktie: Doppelschlag für Anleger!

Der US-Versicherer Progressive verfehlt die Erwartungen bei Quartalszahlen und muss 950 Millionen Dollar an Kunden in Florida zurückzahlen. Analysten senken ihre Kursziele deutlich.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Gewinn je Aktie unter Analystenerwartungen
  • 950 Millionen Dollar Sonderbelastung in Florida
  • Mehrere Banken korrigieren Kursziele nach unten
  • Wachstum bei Versicherungspolicen verlangsamt sich

Die Versicherungsgesellschaft Progressive hat ihre Investoren mit einem doppelten Negativ-Schock überrascht. Erst verfehlte der Konzern die Erwartungen an die Quartalszahlen deutlich, dann folgte eine fast eine Milliarde Dollar schwere Sonderbelastung. Die Frage stellt sich: Ist das nur ein kurzer Dämpfer oder der Beginn einer anhaltenden Talfahrt?

Enttäuschende Quartalszahlen sorgen für Verärgerung

Am vergangenen Mittwoch legte Progressive seine Zahlen für das dritte Quartal vor – und enttäuschte auf der ganzen Linie. Der bereinigte Gewinn je Aktie blieb mit 4,45 US-Dollar deutlich unter den Analystenerwartungen von 5,04 US-Dollar. Auch beim Umsatz verfehlte das Unternehmen mit 21,38 Milliarden Dollar die Prognosen.

Besonders besorgniserregend: Die kombinierte Schaden- und Kostenquote stieg auf 89,5 Prozent an. Dieser wichtige Indikator für die Rentabilität im Versicherungsgeschäft zeigt, dass Progressive weniger effizient arbeitet als noch im Vorjahreszeitraum.

Floridas Regulierung wird zum Milliardengrab

Doch der eigentliche Hammer folgte nur wenige Tage später. Progressive muss satte 950 Millionen Dollar abschreiben, die an Autoversicherungskunden in Florida zurückgezahlt werden müssen. Grund ist ein lokales Gesetz, das die Gewinnmargen von Versicherern begrenzt.

„Der Konzern hat in den letzten drei Jahren so viel verdient, dass er die Überschüsse an seine Kunden zurückerstatten muss“, erklärt ein Marktbeobachter. Diese unerwartete Belastung verschlechterte die Expense Ratio des Unternehmens um 2,5 Prozentpunkte.

Analysten korrigieren massiv nach unten

Die Reaktion der Finanzwelt ließ nicht lange auf sich warten. Gleich mehrere große Banken und Research-Häuser zogen die Notbremse und senkten ihre Kursziele für die Progressive-Aktie:

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Progressive?

  • Wells Fargo reduzierte das Kursziel von 266 auf 246 Dollar
  • Citigroup senkte von 312 auf 301 Dollar (bleibt aber bei „Kaufen“)
  • UBS korrigierte von 268 auf 261 Dollar nach unten
  • Roth Capital strich seine Gewinnschätzungen für 2025 zusammen

Nur die Bank of America bleibt optimistisch und erhöhte ihr Kursziel minimal auf 351 Dollar.

Wachstumsmotor beginnt zu stottern

Besonders alarmierend: Das bisher robuste Policenwachstum zeigt erste Ermüdungserscheinungen. Zwar stieg die Anzahl der aktiven Versicherungen um 15,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, doch dieses Tempo liegt deutlich unter den 20-Prozent-Zuwachsraten aus den ersten beiden Quartalen.

Die Florida-Regulierung offenbart die Achillesferse des Geschäftsmodells: Selbst bei starkem Umsatzwachstum können lokale Vorschriften die Profitabilität massiv beeinträchtigen. Progressive hatte zwar zuletzt die Tarife in Florida gesenkt, doch das reichte nicht aus, um die Gewinnobergrenze einzuhalten.

Warten auf die nächsten Signale

Die Aktie notiert nach dem jüngsten Kursrutsch nur knapp über ihrem 52-Wochen-Tief – ein klares Zeichen für anhaltenden Verkaufsdruck. Die Anleger blicken nun gespannt auf den detaillierten Quartalsbericht im November und die Auswirkungen der Florida-Rückerstattungen Anfang 2026.

Kann Progressive seine Margen stabilisieren und das Wachstum wieder beschleunigen? Oder hat der Versicherer seinen Zenit überschritten? Die kommenden Quartalszahlen werden die Richtung vorgeben.

Progressive-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Progressive-Analyse vom 20. Oktober liefert die Antwort:

Die neusten Progressive-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Progressive-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 20. Oktober erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Progressive: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.

Weitere Nachrichten zu Progressive