Procter & Gamble hat den Ausstieg aus Bangladesch abgeschlossen. Was zunächst wie temporäre Lieferprobleme aussah, entpuppt sich als bewusste strategische Entscheidung: Der Konsumgüterriese zieht sich dauerhaft aus dem südasiatischen Markt zurück. Marken wie Gillette und Head & Shoulders sind aus den Regalen verschwunden – und sie kommen nicht zurück.
Der Ausstieg im Detail
Die Fakten sind eindeutig: Procter & Gamble hat sämtliche Vertriebsvereinbarungen in Bangladesch beendet, darunter die Partnerschaften mit International Brands Limited und Gillette India. Im lokalen Handel herrscht mittlerweile komplette Leere bei den offiziellen Produkten des Konzerns.
Der Schritt ist Teil eines rigorosen Umbauprogramms. Das Unternehmen konzentriert sich auf Märkte mit höheren Gewinnmargen und nimmt dafür den Verlust etablierter Positionen in Entwicklungsländern bewusst in Kauf. CFO Andre Schulten hatte zuletzt die Effizienz des globalen Portfolios zur obersten Priorität erklärt.
Aktie unter Druck
Die Börse reagiert verhalten auf die aggressive Neuausrichtung. Die Procter & Gamble-Aktie notiert deutlich unter ihren gleitenden Durchschnitten und erreichte kürzlich bei 138,14 Dollar ein neues 52-Wochen-Tief. Aktuell bewegt sich der Kurs um die 142-Dollar-Marke.
Die wichtigsten Kennzahlen:
- Abstand zum 50-Tage-Durchschnitt: -4,3%
- Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt: -10,9%
- Performance der letzten drei Monate: -11,9%
CFO Schulten beschrieb das Konsumumfeld in den USA jüngst als „volatil“ – eine Einschätzung, die bei Investoren für zusätzliche Vorsicht sorgt.
Massiver Stellenabbau läuft
Parallel zum Bangladesch-Exit treibt der Konzern ein umfassendes Kostensenkungsprogramm voran. Bis zu 7.000 Stellen außerhalb der Produktion sollen innerhalb von zwei Jahren wegfallen. Die Maßnahme zielt auf höhere Produktivität und bessere Margen ab – eine Reaktion auf das „nervöse und vorsichtige“ Konsumverhalten in Nordamerika.
Trotz der schwachen Kursentwicklung hält Procter & Gamble am Aktionärsinteresse fest: Im Geschäftsjahr 2025 flossen über 16 Milliarden Dollar an die Anteilseigner zurück.
Zwiespältige Lage
Der Konzern befindet sich in einer defensiven Position. Der vollzogene Rückzug aus Bangladesch beseitigt zwar Unsicherheiten über vermeintliche Lieferengpässe – bestätigt aber gleichzeitig die Verkleinerung der globalen Präsenz. Für Anleger ergibt sich ein widersprüchliches Bild: Konsequente Effizienzmaßnahmen und hohe Ausschüttungen treffen auf einen klaren Abwärtstrend beim Aktienkurs.
Technisch bleibt die Situation angespannt. Analysten beobachten die Unterstützung bei 140 Dollar genau. Ein Durchbruch nach unten könnte kurzfristig weiteren Verkaufsdruck auslösen.
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