Procter & Gamble erlebt ein schwieriges Jahr, gleichzeitig greifen institutionelle Anleger zu, während Insider und ein US-Abgeordneter Anteile verkaufen. Die Aktie notiert in der Nähe ihres Jahrestiefs, obwohl das Unternehmen zuletzt die Gewinnerwartungen übertroffen hat. Wie passt dieses Bild zusammen?
Institutionelle Käufe, Insider-Verkäufe
Der schwedische Vermögensverwalter Avanza Fonder AB hat seine Beteiligung an Procter & Gamble um 4,2 % auf 244.600 Aktien erhöht. Der Bestand hat einen Wert von rund 37,6 Mio. US-Dollar und macht etwa 1,0 % des Fondsportfolios aus, womit die Position auf Rang 13 liegt.
Dem steht ein Abbau auf Unternehmensseite gegenüber. Führungskräfte haben in den vergangenen 90 Tagen rund 30.308 Aktien im Volumen von etwa 4,61 Mio. US-Dollar veräußert. Insgesamt halten institutionelle Investoren aktuell 65,77 % der ausstehenden Aktien.
Politischer Verkauf und Kursniveau
Auch aus dem politischen Umfeld kam ein kleinerer Verkauf: Der demokratische US-Abgeordnete Ed Case (Hawaii) meldete für den 1. Dezember eine Transaktion im Volumen zwischen 1.001 und 15.000 US-Dollar in Procter-&-Gamble-Aktien. Die Offenlegung wurde am 24. Dezember veröffentlicht und fügt sich in das uneinheitliche Bild rund um den Titel ein.
Wichtige Kursmarken und Kennzahlen:
- 52-Wochen-Hoch: 179,99 US-Dollar (10. März 2025)
- 52-Wochen-Tief: 138,14 US-Dollar (8. Dezember 2025)
- 50-Tage-Linie: 146,94 US-Dollar
- 200-Tage-Linie: 152,97 US-Dollar
- Performance seit Jahresbeginn: rund –13 %
Die Aktie liegt damit deutlich unter ihren Durchschnittskursen und hinkt dem Gesamtmarkt 2025 hinterher.
Analysten bleiben vorsichtig optimistisch
An der Wall Street überwiegt trotz der Kursschwäche leicht der positive Ton. Das Konsensrating lautet „Moderate Buy“, das durchschnittliche Kursziel liegt bei 171,38 US-Dollar. Dahinter steht eine Verteilung von 13 Kaufempfehlungen und 10 Halteempfehlungen.
Zuletzt haben Analysten ihre Einschätzungen teils nach unten angepasst, bleiben aber mehrheitlich konstruktiv:
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- JPMorgan Chase senkte das Kursziel von 165 auf 157 US-Dollar (Einschätzung: „Neutral“)
- Barclays reduzierte von 153 auf 151 US-Dollar („Equal Weight“)
- Jefferies bestätigte „Buy“ mit einem Ziel von 179 US-Dollar
- Raymond James kappte von 185 auf 175 US-Dollar, Einstufung bleibt „Outperform“
Unterm Strich signalisieren die Häuser moderates Aufwärtspotenzial, jedoch ohne überzogene Erwartungen.
Solide Zahlen zum Auftakt des Geschäftsjahres
Operativ präsentiert sich Procter & Gamble robuster, als der Kursverlauf vermuten lässt. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025/26 übertraf der Konzern die Markterwartungen:
- Ergebnis je Aktie: 1,99 US-Dollar (Konsens: 1,90 US-Dollar)
- Umsatz: 22,39 Mrd. US-Dollar (Konsens: 22,23 Mrd. US-Dollar)
- Umsatzwachstum: +3,0 % gegenüber dem Vorjahr
Für das Gesamtjahr 2025/26 peilt das Management einen Gewinn je Aktie von 6,83 bis 7,10 US-Dollar an. Die Analystenschätzungen liegen mit 6,91 US-Dollar in der Mitte dieser Spanne. Die Profitabilität bleibt hoch: Die Nettomarge beträgt 19,74 %, die Eigenkapitalrendite 32,63 %.
Dividende und Bewertung
Procter & Gamble unterstreicht seine Rolle als Dividendenwert. Die vierteljährliche Ausschüttung beträgt 1,0568 US-Dollar je Aktie. Auf das Jahr hochgerechnet ergibt sich eine Dividende von 4,23 US-Dollar, was einer Rendite von rund 2,9 % entspricht. Die Ausschüttungsquote liegt bei 61,75 %.
Aktuelle Bewertungskennzahlen:
- Börsenwert: 337,72 Mrd. US-Dollar
- Kurs-Gewinn-Verhältnis: 21,10
- PEG-Ratio: 4,87
- Verschuldungsgrad (Debt/Equity): 0,46
- Beta: 0,39
Die niedrige Beta-Kennziffer zeigt den defensiven Charakter der Aktie mit geringerer Schwankungsanfälligkeit gegenüber dem Gesamtmarkt.
Ausblick: Q2-Zahlen im Fokus
Der nächste wichtige Termin steht bereits fest: Am 22. Januar 2026 will Procter & Gamble die Zahlen für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2025/26 per Webcast vorstellen. Dann wird sich zeigen, ob das Unternehmen das derzeitige Wachstumstempo in einem Umfeld nachlassender Konsumnachfrage in wichtigen Märkten halten kann.
Für Anleger dürften insbesondere drei Punkte im Mittelpunkt stehen: die Bestätigung der Gewinnprognose, die Entwicklung der Margen unter Kostendruck sowie mögliche Signale zu weiteren Preis- und Volumenentwicklungen im Kerngeschäft.
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