Procter & Gamble gilt eigentlich als der Fels in der Brandung für defensive Anleger. Doch am Dienstag sorgte ausgerechnet Finanzchef Andre Schulten für kalte Füße an der Wall Street. Eine deutliche Warnung vor schwächelnden US-Konsumenten schickte das Papier auf Talfahrt – ist die Zeit der sicheren Gewinne damit vorbei?
Konsumenten unter Druck
Auslöser für den Kursrutsch waren unerwartet offene Worte auf der Morgan Stanley Global Consumer & Retail Conference. Schulten sprach Klartext: Die Verkaufsmengen im wichtigsten Markt, den USA, sind im Oktober „signifikant“ zurückgegangen. Und die Hoffnung auf eine schnelle Besserung dämpfte das Management gleich mit – der November werde voraussichtlich kaum besser ausfallen.
Die Gründe für die plötzliche Kaufzurückhaltung sind vielfältig. Der Finanzvorstand bezeichnete das aktuelle Marktumfeld als das volatilste seit langer Zeit. Konkret belasten Verzögerungen bei staatlichen Hilfsprogrammen (SNAP) und die politische Unsicherheit durch einen drohenden Regierungsstillstand die Stimmung der Verbraucher. Hinzu kommt ein schwieriger Vergleich zum Vorjahr: Damals hatten Hamsterkäufe aus Angst vor Hafenstreiks die Umsätze künstlich in die Höhe getrieben („Pantry Loading“).
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Procter & Gamble?
Charttechnischer K.o.?
Die Reaktion der Anleger fiel heftig aus. Die Aktie sackte ab und markierte am Dienstag bei 125,34 Euro ein neues 52-Wochen-Tief. Damit wurde nicht nur eine wichtige psychologische Marke getestet, sondern auch technisches Porzellan zerschlagen. Der Kurs notiert nun unter den strategisch wichtigen 50- und 200-Tage-Linien, was den Abwärtsdruck weiter erhöht.
Besonders bitter für Investoren: Erst im Oktober hatte der Konzern mit starken Zahlen zum ersten Geschäftsquartal die Erwartungen noch übertroffen. Die jetzige Warnung steht im scharfen Kontrast zu dieser bisherigen Stärke und zwingt den Markt zu einer schmerzhaften Neubewertung der kurzfristigen Wachstumsaussichten. Auch das laufende Restrukturierungsprogramm, das den Abbau von rund 7.000 Stellen vorsieht, tritt angesichts der Nachfragesorgen in den Hintergrund.
Warten auf Gewissheit
Jetzt richten sich alle Augen auf den 22. Januar 2026. Dann wird der Bericht zum zweiten Geschäftsquartal zeigen müssen, ob es sich bei der Flaute im Herbst nur um einen temporären Ausrutscher handelte oder ob eine längere Durststrecke droht. Zwar bleiben einige Analysten wie die der UBS grundsätzlich optimistisch, doch kurzfristig müssen die Bullen beweisen, dass der Boden bei rund 125 Euro hält. Gelingt hier keine Stabilisierung, könnte der Abwärtstrend an Fahrt gewinnen.
Procter & Gamble-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Procter & Gamble-Analyse vom 3. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Procter & Gamble-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Procter & Gamble-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 3. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Procter & Gamble: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
