Während Procter & Gamble einen langjährigen Top-Manager an die Konkurrenz verliert, nutzen institutionelle Investoren die aktuelle Kursschwäche gezielt für massive Zukäufe. Die Aktie notiert nahe ihrem Jahrestief – doch die Profis sehen darin offenbar eine Chance.
Führungswechsel zur Konkurrenz
Markus Strobel verlässt Procter & Gamble nach 33 Jahren. Der bisherige Präsident der Sparte „Global Skin & Personal Care“ wechselt zum Kosmetikkonzern Coty, wo er ab dem 1. Januar 2026 als Interim-CEO und Executive Chairman übernimmt.
Der Abgang ist zweischneidig: Einerseits unterstreicht er den Ruf des Unternehmens als Ausbildungsstätte für internationale Spitzenkräfte. Andererseits verliert der Konzern einen erfahrenen Strategen aus einem zentralen Geschäftsbereich. Die operative Stabilität des global aufgestellten Konzerns gilt jedoch als robust.
Norwegischer Staatsfonds steigt massiv ein
Während die Personalrochade läuft, zeigen die Kapitalbewegungen eine klare Richtung. Der norwegische Staatsfonds Norges Bank hat eine neue Position im Volumen von rund 5,1 Milliarden US-Dollar aufgebaut. Foster Victor Wealth Advisors erhöhte seine Beteiligung im dritten Quartal um 17,4 Prozent.
Diese antizyklischen Einstiege professioneller Investoren deuten darauf hin, dass die aktuelle Bewertung – mit einem KGV von etwa 21 – im historischen Vergleich als attraktiv eingestuft wird.
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Analysten sehen Potenzial
Die Investmentbank Jefferies stufte die Aktie am 17. Dezember von „Hold“ auf „Buy“ hoch und setzte das Kursziel auf 179 US-Dollar. Beim aktuellen Kurs von rund 144 US-Dollar ergibt sich daraus ein theoretisches Aufwärtspotenzial von über 24 Prozent.
Die fundamentalen Daten stützen diese Einschätzung: Im jüngsten Quartalsbericht meldete das Unternehmen einen Umsatzanstieg von 3 Prozent auf 22,39 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn je Aktie lag mit 1,99 US-Dollar über den Markterwartungen von 1,90 US-Dollar.
Ausblick
Die Aktie bewegt sich im unteren Bereich ihrer Jahresspanne zwischen 138,14 und 179,99 US-Dollar. Während der Managerverlust kurzfristig für Gesprächsstoff sorgt, setzen große Investoren auf die Bewertungsargumente und die stabile Dividendenrendite von knapp 2,9 Prozent. Entscheidend bleibt, ob die Unterstützung bei 138 US-Dollar nachhaltig hält.
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