Ein mutiger Strategiewechsel soll den niederländischen Postriesen aus der Krise führen. Während PostNL mit seinem ehrgeizigen „Breakthrough 2028“-Plan die Weichen für die Zukunft stellt, bleibt das Erbe des traditionellen Briefgeschäfts ein milliardenschweres Problem. Kann das Unternehmen den Spagat zwischen modernem E-Commerce und verlustreicher Post-Pflichtaufgabe meistern?
Machtpoker mit der Regierung eskaliert
Die jüngste Niederlage vor Gericht hat PostNL schwer getroffen. Das Unternehmen hatte vergeblich einen Vorschuss von 30 Millionen Euro auf staatliche Hilfsgelder eingeklagt, um die Kosten der gesetzlich vorgeschriebenen Briefzustellung zu decken. Die Antwort darauf war deutlich: PostNL beantragte offiziell die Aufhebung dieser Universal Service Obligation (USO). Die niederländische Regierung lehnt dies zwar ab, signalisiert aber Gesprächsbereitschaft zur Modernisierung der Vorschriften.
Dieser Konflikt belastet das Geschäft massiv. Im zweiten Quartal 2025 verbuchte PostNL allein aufgrund einer Wertminderung im Briefsegment einen Verlust von 24 Millionen Euro. Das Unternehmen bezeichnet das traditionelle Postgeschäft inzwischen als strukturell verlustreich.
Aufbruch in die E-Commerce-Zukunft
Gegen diese düstere Kulisse präsentierte PostNL vergangenen Mittwoch eine überraschend optimistische Zukunftsstrategie. Der „Breakthrough 2028“-Plan sieht ambitionierte Ziele vor:
– Umsatz von über 4 Milliarden Euro
– Bereinigter EBIT von mehr als 175 Millionen Euro
– Freier Cashflow über 75 Millionen Euro
– Investitionsquote von etwa 150 Millionen Euro jährlich ab 2026
Herzstück der Strategie ist die Aufspaltung des Paketgeschäfts in „E-Commerce“ und „Platforms“ ab Januar 2026. Während der E-Commerce-Bereich stärker wertorientiert arbeiten soll, setzt das Platforms-Segment auf internationale Expansion mit asset-leichten Modellen.
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Investoren zeigen sich beeindruckt
Die Reaktion der Märkte fiel positiv aus: Nach der Vorstellung des Strategieplans schoss die Aktie um mehr als 8 Prozent nach oben. Diese Reaktion deutet darauf hin, dass Investoren dem Unternehmen trotz der anhaltenden Probleme im Briefgeschäft zutrauen, die profitable Paketsparte erfolgreich auszubauen.
Allerdings bleibt die Aktie unter Druck: Seit Jahresanfang verlor sie etwa 9 Prozent an Wert und notiert deutlich unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 1,27 Euro.
Die nächste Bewährungsprobe steht am 3. November 2025 an, wenn PostNL seine Zahlen für das dritte Quartal vorlegt. Dann wird sich zeigen, ob der Aufbruch in die neue Strategie bereits erste Früchte trägt – oder ob das Erbe der alten Post lastet.
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