Der niederländische Postriese PostNL geht in die Offensive und fordert die Regierung ultimativ auf, sie von der Verpflichtung zum flächendeckenden Postdienst zu entbinden. Ein radikaler Schritt, der das Unternehmen von einem milliardenschweren Klotz am Bein befreien könnte – oder in einen gefährlichen Machtkampf mit der Politik stürzt. Die Börse reagierte am Freitag überraschend positiv auf die Eskalation.
Machtpoker mit der Regierung eskaliert
Hinter der dramatischen Forderung steckt eine lange Leidensgeschichte: Die gesetzlich vorgeschriebene Universal Postal Service (USO) lastet seit Jahren wie ein Albtraum auf der Bilanz. Die jüngste Absage von Subventionsanträgen für 2025 und 2026 sowie die Ablehnung von Vorauszahlungen durch Gerichte haben die Lage nun zugespitzt. PostNL warnt unverblümt vor „strukturellen Verlusten“ und gefährdeter Service-Kontinuität – und setzt der Regierung eine Zweimonatsfrist zur Antwort.
Die finanziellen Auswirkungen sind bereits sichtbar: Im zweiten Quartal musste PostNL eine €40 Millionen Werthaltigkeitsabschreibung auf das Mailgeschäft vornehmen und strich die Zwischendividende. Die Botschaft ist klar: So kann es nicht weitergehen.
Langfristige Chancen trotz kurzfristiger Risiken
Während die Politik bisher keine vollständige Entbindung von der USO in Aussicht stellt, signalisiert sie Modernisierungsbereitschaft. Analysten wie Michiel Declercq von KBC Securities sehen in einem möglichen Ausstieg durchaus positive Aspekte: Zwar gingen etwa 15% des Briefvolumens verloren, doch dafür gewönne das Unternehmen langfristige Flexibilität zur Optimierung der Zustellprozesse.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei PostNL?
Der Fokus liegt ohnehin woanders: PostNL treibt den E-Commerce-Ausbau in der Benelux-Region voran, optimiert Netzwerke und expandiert mit Paketstationen. Die digitale Transformation soll Margen verbessern und Widerstandsfähigkeit stärken.
Kritische Wochen für Anleger
Die kommenden Wochen entscheiden über die Richtung: Die Reaktion des Wirtschaftsministeriums, der Capital Markets Day am 17. September mit neuen Strategie-Einblicken und die Q3-Zahlen im November werden crucial. Die Analystenstimmung bleibt verhalten mit überwiegend Hold-/Sell-Empfehlungen – ein Zeichen für anhaltende regulatorische Unsicherheiten.
Die PostNL-Aktie zeigt sich nach initialer Volatilität erstaunlich robust und schloss den Freitag im Plus. Offenbar setzen Investoren darauf, dass der Druck auf die Regierung wirkt und PostNL endlich von seinem historischen Ballast befreit wird.
PostNL-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue PostNL-Analyse vom 6. September liefert die Antwort:
Die neusten PostNL-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für PostNL-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 6. September erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
PostNL: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...