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Polestar Aktie: Wachstum mit bitterem Beigeschmack

Der E-Auto-Hersteller verzeichnete im ersten Halbjahr 2025 einen Nettoverlust von 1,19 Mrd. USD trotz 56,5% Umsatzwachstum. Wirtschaftsprüfer äußern Zweifel an der Fortführungsfähigkeit.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Massiver Verlust von 1,19 Milliarden US-Dollar
  • Umsatzsteigerung um 56,5 Prozent bei Auslieferungen
  • Wirtschaftsprüfer zweifeln an Fortführungsfähigkeit
  • Produktionsverlagerung zur Minimierung von Zollrisiken

Die Zahlen sollten eigentlich überzeugen: Deutlich mehr Umsatz, deutlich mehr verkaufte Fahrzeuge. Doch Polestars Halbjahresbilanz für 2025 liest sich wie eine klassische Wachstumsfalle. Während die Top-Line glänzt, offenbart die Gewinnbilanz ein tiefes Loch – und stellt die Zukunftsfähigkeit des E-Auto-Herstellers infrage.

Milliardenverlust trotz Rekordumsatz

Der scheinbare Widerspruch könnte kaum größer sein: Polestar verbuchte im ersten Halbjahr einen massiven Nettoverlust von 1,193 Milliarden US-Dollar – und das bei einem Umsatzplus von 56,5 Prozent. Verantwortlich für diese Schieflage ist vor allem eine einmalige Abschreibung von 739 Millionen Dollar im zweiten Quartal. Hinter dieser Buchungsnummer verbergen sich handfeste Probleme: US-Zölle und ein erbarmungsloser Preiskampf im E-Auto-Markt zwangen das Unternehmen zur Wertberichtigung beim Polestar 3.

Trotz der düsteren Bilanz gibt es Lichtblicke. Die bereinigte Bruttomarge schaffte den Sprung ins Positive und liegt nun bei 1,4 Prozent. Auch der operative Verlust (adjusted EBITDA) verringerte sich um 30 Prozent auf 302 Millionen Dollar.

Verkaufszahlen im Höhenflug – aber zu welchem Preis?

Die kommerzielle Expansion scheint zunächst zu funktionieren: Die Auslieferungen stiegen um 51 Prozent, im zweiten Quartal rollten 18.049 Fahrzeuge zu den Kunden – 38 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Doch genau hier liegt das Dilemma: Das Wachstum wird offensichtlich mit radikalen Rabatten und margenschwachen Verkäufen erkauft.

Die strategische Antwort darauf: Produktionsverlagerung. In South Carolina hat Polestar die Fertigung des Polestar 3 für den nordamerikanischen Markt aufgenommen, um Zollrisiken zu minimieren. Für das geplante Modell Polestar 7 wurde Volvo Cars als Produktionspartner in der Slowakei gewählt.

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„Going Concern“ – der Rote Brief von den Wirtschaftsprüfern

Die eigentliche Alarmglocke läutet jedoch im Anhang des Berichts: Die Wirtschaftsprüfer äußern erhebliche Zweifel an der Fortführungsfähigkeit des Unternehmens. Anhaltende Verluste und negatives Eigenkapital stellen die Existenzgrundlage infrage. Zwar betonen die Verantwortlichen die liquiden Mittel von 719 Millionen Dollar sowie frisches Kapital in Höhe von 200 Millionen Dollar. Doch die Kernfrage bleibt: Reicht das, um die Profitabilitätswende zu schaffen?

Angesichts dieser Unsicherheiten hat Polestar eine bemerkenswerte Entscheidung getroffen: Die Finanzprognose für 2025 wurde komplett zurückgezogen. Als Gründe nennt das Management Handelszölle, regulatorische Veränderungen und volatile Marktbedingungen. Gleichzeitig hält man am langfristigen Wachstumskurs fest – zwischen 2025 und 2027 soll der Absatz jährlich um 30-35 Prozent steigen.

Die Aktie reagierte auf diese gemischten Signale mit heftigen Kursausschlägen. Die fundamentale Frage für Anleger bleibt: Schafft Polestar den Spagat zwischen ambitioniertem Wachstum und überlebensnotwendiger Profitabilität – oder bleibt am Ende nur die Rechnung für eine teure Expansion?

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