Der brasilianische Ölriese Petrobras sorgt mit einer Preissenkung bei Kerosin für Aufmerksamkeit – doch hinter den Kulissen brodelt ein viel größerer Konflikt. Während die Fluggesellschaften von niedrigeren Treibstoffkosten profitieren, kämpft das Staatsunternehmen gegen eine neue Steuerpolitik, die ganze Geschäftsbereiche unrentabel machen könnte. Steht Petrobras vor einem strategischen Dilemma?
Kerosinpreise sinken – Aviation freut sich
Am 1. September 2025 senkte Petrobras die Kerosinpreise um 3,7 Prozent und reduzierte den durchschnittlichen Preis für Händler um 0,13 Real pro Liter. Diese Entscheidung spiegelt die laufende Strategie des Unternehmens wider, Kraftstoffpreise basierend auf Marktbedingungen und Effizienzverbesserungen anzupassen.
Doch die gute Nachricht für Fluggesellschaften wird von einer beunruhigenden Entwicklung überschattet: Brasiliens neue Öl-Referenzpreispolitik trat am selben Tag in Kraft – und die bereitet Petrobras erhebliche Sorgen.
Neue Steuerpolitik bedroht Projekte
Die überarbeitete Referenzpreispolitik bestimmt, wie Steuern und Lizenzgebühren für Ölproduzenten berechnet werden. Petrobras warnt eindringlich, dass die neuen Kriterien die wirtschaftliche Rentabilität von Offshore-Post-Salt-Feldern und Onshore-Projekten untergraben könnten – ausgerechnet Bereiche, die das Unternehmen aktiv zu revitalisieren sucht.
Die Krux der neuen Regelung:
– Post-Salt-Felder erzielen niedrigere Preise als profitable Pre-Salt-Reserven
– Beide Produktionsarten werden steuerlich gleich behandelt
– Weniger profitable Felder werden überproportional belastet
– Strategisch wichtige Ölreserven könnten unrentabel werden
Die Regierung erwartet durch die Anpassung zusätzliche Einnahmen von einer Milliarde Real bis Jahresende – doch diese könnten zu Lasten wichtiger Investitionen gehen.
Starke Quartalszahlen als Fundament
Trotz regulatorischer Gegenwinds demonstrierte Petrobras im zweiten Quartal 2025 beeindruckende finanzielle Stärke. Mit einem Nettogewinn von 26,7 Milliarden Real drehte das Unternehmen einen Verlust von 2,6 Milliarden Real aus dem Vorjahr ins Plus.
Das bereinigte EBITDA stieg um 5,1 Prozent auf 52,3 Milliarden Real – und das obwohl der Brent-Ölpreis im zweiten Quartal auf durchschnittlich 67,82 Dollar pro Barrel gefallen war. CFO Fernando Melgarejo betonte die operative Exzellenz: Neue Produktionssysteme und verbesserte Effizienz in bestehenden Feldern ermöglichten höhere Öl- und Gasvolumen.
Produktion auf Rekordkurs
Die Ölproduktion in Brasilien schnellte um 7,6 Prozent auf 2,32 Millionen Barrel pro Tag hoch. Vier neue schwimmende Produktionsschiffe verstärkten die Kapazitäten erheblich. Petrobras erwartet, das obere Ende seiner Jahresprognose von 2,8 Millionen Barrel Öläquivalent pro Tag zu erreichen.
Doch die Frage bleibt: Wie lange kann das Unternehmen dieses Wachstum aufrechterhalten, wenn die neue Steuerpolitik Investitionen in weniger profitable, aber strategisch wichtige Felder unattraktiv macht? Der Balanceakt zwischen Rentabilität und Zukunftsinvestitionen wird zur entscheidenden Herausforderung für den brasilianischen Ölgiganten.
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