Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat sich überraschend deutlich hinter Petrobras gestellt – und das ausgerechnet beim heiklen Thema Amazonas-Bohrungen. Während Umweltschützer seit Monaten gegen die Pläne protestieren, signalisiert Lula nun grünes Licht für den Ölriesen. Gleichzeitig plant das Unternehmen massive Kostensenkungen von 8 Milliarden Dollar. Steckt Petrobras in der Klemme oder bereitet sich der Konzern geschickt auf schwierigere Zeiten vor?
Präsidiale Rückendeckung für umstrittene Amazonas-Pläne
Am 9. September überraschte Präsident Lula mit klaren Worten: Die brasilianische Umweltbehörde Ibama sollte mit Petrobras‘ Notfall-Testresultaten im Foz do Amazonas-Becken „zufrieden sein“. In einem Interview mit dem lokalen Sender Rede Amazonica machte er deutlich, dass einer Explorationslizenz nichts mehr im Wege stehen sollte.
„Petrobras hat den Test bereits durchgeführt. Ibama sollte mit den Forschungsergebnissen zufrieden sein, und Ibama wird uns nun die Lizenz für das erste Experiment erteilen“, so der Präsident noch vor der offiziellen Bewertung durch die Behörde.
Diese präsidentielle Unterstützung ist ein Durchbruch für Petrobras‘ Explorationsstrategie. Das Foz do Amazonas-Becken gilt als besonders umkämpftes Gebiet zwischen Umweltschutz und Brasiliens Energiesicherheit. Ende August hatte der Konzern die geforderten Notfall-Tests erfolgreich abgeschlossen – eine entscheidende Voraussetzung für die Offshore-Lizenzen.
Drastische Sparmaßnahmen geplant
Parallel dazu werden Details zu Petrobras‘ neuem Sparpaket bekannt: Der Geschäftsplan 2026-2030 soll Kostensenkungen von rund 8 Milliarden Dollar über fünf Jahre vorsehen. Diese drastischen Maßnahmen sind eine direkte Reaktion auf das schwierige Ölpreisumfeld – Brent-Rohöl notiert aktuell bei etwa 66 Dollar pro Barrel, verglichen mit rund 80 Dollar Ende 2024.
Im Fokus der Kürzungen stehen Plattform-Bauprojekte. Vier bereits zur Ausschreibung vorgesehene Plattformen werden derzeit auf den Prüfstand gestellt, darunter die Revitalisierungseinheit für die Felder Barracuda und Caratinga im Campos-Becken sowie die SEAP 1 und 2-Projekte im Sergipe Deepwaters-Becken.
Widerstandsfähigkeit trotz Preisdruck
Trotz der Marktturbulenzen zeigt sich Petrobras operativ robust. CEO Magda Chambriard verwies kürzlich auf die starke Nachfrage aus China und Indien. Bei einer Bloomberg-Veranstaltung am 2. September betonte sie, dass diese Märkte Exportalternativen böten – besonders Indien präsentiere sich „als Käufer für jedes Produkt, das wir exportieren möchten“.
Die Fundamentaldaten bleiben solide: Der durchschnittliche Break-even-Preis von Petrobras-Projekten liegt bei 28 Dollar pro Barrel, 98% der Investitionen sind bei 45 Dollar Brent-Preis rentabel. Diese operative Effizienz bietet einen Puffer gegen die aktuellen Marktbedingungen.
Strategische Neuausrichtung für schwierige Zeiten
Ende November will Petrobras seinen umfassenden Geschäftsplan für 2026-2030 vorstellen. Die Kombination aus möglichen Fortschritten bei der Amazonas-Lizenzierung und proaktivem Kostenmanagement zeigt Petrobras‘ doppelte Strategie: Wachstumschancen nutzen bei gleichzeitiger finanzieller Disziplin.
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