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Pernod Ricard Aktie: Value-Signal im Abverkauf

Die Aktie des Spirituosenherstellers notiert auf Jahrestief, während Morningstar eine deutliche Unterbewertung sieht. Analysten bleiben angesichts schwacher Nachfrage in China und den USA vorsichtig.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Aktie fällt auf neues Jahrestief nach Analysten-Herabstufungen
  • Morningstar sieht 50 Prozent Aufwärtspotenzial und 5 Sterne
  • Schwache Nachfrage in China belastet das Wachstum
  • Technische Indikatoren signalisieren Überverkauftheit

Die Pernod Ricard Aktie wird von gegensätzlichen Kräften hin- und hergerissen. Während eine Welle von Analysten-Herabstufungen den Kurs auf ein neues Jahrestief drückt, sendet eine prominente Analyse ein klares Signal zur Unterbewertung. Steht der Spirituosenhersteller vor einer Trendwende oder ist der Abverkauf noch nicht beendet?

Am Montag verlor die Aktie fast drei Prozent und schloss bei 74,40 Euro, nachdem mehrere große Banken ihre Kursziele gesenkt hatten. Die Skepsis der Analysten ist klar begründet: Die anhaltend schwache Nachfrage in China und Lageranpassungen auf dem wichtigen US-Markt belasten das organische Wachstum. Der Verkauf des US-Sektgeschäfts Mumm Napa im Dezember unterstreicht die strategische Neuausrichtung.

Analysten bleiben vorsichtig, Morningstar sieht Chance

In den letzten Tagen kristallisierten sich zwei klare Lager heraus. Auf der einen Seite stehen die traditionellen Analysten, die ihre Erwartungen angesichts der makroökonomischen Herausforderungen korrigieren.

  • Berenberg senkte das Kursziel von 114,00 auf 99,10 Euro, behält aber ein „Buy“-Rating.
  • Deutsche Bank und UBS reduzierten ihre Ziele auf 75 Euro und bewerten die Aktie mit „Hold“ beziehungsweise „Neutral“.
  • Morgan Stanley sieht die Aktie bei 80 Euro und stuft sie als „Underweight“ ein.

Diametral entgegengesetzt positionierte sich das Analysehaus Morningstar. In einer aktuellen Bewertung vom 22. Dezember stufte es die Aktie als „neu unterbewertet“ ein und vergab das seltene 5-Sterne-Rating. Morningstar beziffert den fairen Wert auf 112 Euro – das entspricht einem Aufwärtspotenzial von über 50 Prozent zum aktuellen Kurs. Das Haus attestiert Pernod Ricard weiterhin einen breiten wirtschaftlichen Burggraben („Wide Economic Moat“) und sieht in der Kursschwäche eine Chance für langfristige Investoren.

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Die Fakten im Überblick

  • Aktueller Kurs: 74,40 € (Schluss vom 22.12.)
  • Entfernung zum 52-Wochen-Tief: Nur 1,11% über dem Tief von 73,58 €
  • Performance YTD: -31,30%
  • RSI (14 Tage): 23,2 (zeigt technische Überverkauftheit an)
  • Kursziel-Spanne: 75 € (Deutsche Bank/UBS) bis 112 € (Morningstar)

Die technische Lage bleibt angespannt. Der Kurs notiert deutlich unter allen wichtigen gleitenden Durchschnitten und der Relative Strength Index (RSI) von 23,2 signalisiert eine überverkaufte Situation. Mit einem Jahresverlust von über 31 Prozent gehört Pernod Ricard zu den schwächsten Titeln im französischen Leitindex CAC 40 in diesem Jahr.

Ausblick: Wende oder weiterer Druck?

Die entscheidende Frage für Anleger ist, ob das fundamentale Value-Signal von Morningstar den technischen Abverkauf stoppen kann. Kurzfristig wird die Verteidigung der Marke um 74 Euro beobachtet. Eine nachhaltige Unterschreitung könnte weitere technisch motivierte Verkäufe auslösen.

Fundamental wird der Fokus auf der Fähigkeit des Managements liegen, die Lagerkorrekturen in den USA bis Mitte 2026 abzuschließen und die Nachfrage in China zu stabilisieren. Die extreme Diskrepanz zwischen den konservativen Analystenzielen und der optimistischen Morningstar-Bewertung unterstreicht die hohe Unsicherheit, aber auch das potenzielle antizyklische Chancen-Risiko-Verhältnis. Die nächsten Quartalszahlen werden zeigen, ob der aktuelle Kurs bereits die schlechtesten Nachrichten eingepreist hat.

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Andreas Sommer

Mit über 40 Jahren Erfahrung im Bankwesen und Börsenjournalismus gehöre ich zu den etablierten Analysten im deutschsprachigen Raum. Nach mehr als zehn Jahren als Wertpapierberater bei der Deutschen Bank spezialisierte ich mich seit dem Börsencrash 1987 auf technische Analyse und charttechnische Methoden.

Als ehemaliger Chefredakteur mehrerer Börsenpublikationen entwickelte ich den "Aktienführer Neuer Markt" mit und führe heute einen Börsendienst, der sich auf wachstumsstarke Unternehmen fokussiert. Mein wöchentliches Markt-Barometer analysiert systematisch DAX, Dow Jones, Ölpreis, Währungen und Marktstimmung, um präzise Orientierung zu bieten.

Die Ergebnisse sprechen für sich: Leser meines Börsendienstes erzielten über zwei Jahrzehnte einen durchschnittlichen Depotzuwachs von +576%. Meine rechtzeitigen Warnungen vor dem Crash 2008 halfen vielen Anlegern, Verluste zu minimieren.

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