Die Aktie des französischen Spirituosenherstellers büßte gestern spürbar an Wert ein. Auslöser war eine überraschende Herabstufung durch Morgan Stanley von „Equalweight“ auf „Underweight“. Die Investmentbank senkte zugleich das Kursziel von 90 auf 85 Euro. Der Titel verlor im Handelsverlauf bis zu 2,7 Prozent und schloss bei 92 Euro.
Düstere Prognosen für 2026
Morgan Stanley erwartet für das Geschäftsjahr 2026 einen organischen Umsatzrückgang von 2 Prozent – deutlich pessimistischer als die Konsenserwartung von minus 0,3 Prozent. Grund sind anhaltende Lageranpassungen in den Schlüsselmärkten USA, Indien und China, die zusammen 43 Prozent des Umsatzes ausmachen. Das erste Quartal 2026 dürfte schwächer ausfallen als der Vorjahreszeitraum.
Noch gravierender: Die Bank prognostiziert einen organischen EBIT-Rückgang von 3,3 Prozent, während der Markt nur mit minus 0,1 Prozent rechnet. Das entspräche einer Margen-Schrumpfung um 35 Basispunkte. Trotz erfolgreicher Kosteneinsparungen von 450 Millionen Euro im Vorjahr und eines neuen Sparprogramms über eine Milliarde Euro bis 2029 erwartet Morgan Stanley für 2026 deutlich geringere Einsparungen.
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- Kursziel gesenkt: von 90 auf 85 Euro
- Umsatzprognose: minus 2% statt minus 0,3% erwartet
- EBIT-Prognose: minus 3,3% statt minus 0,1% erwartet
Strategische Weichenstellung unter Druck
Die Herabstufung folgt auf die enttäuschenden Jahreszahlen vom August, die bereits rückläufige Umsätze und Gewinne auswiesen. Seither hat das Unternehmen reagiert: In den USA wurde die Vertriebsstrategie komplett überarbeitet, mit neuen Divisionen für Ready-to-Drink-Getränke und Wachstumsmärkte. Zudem verkaufte Pernod Ricard die indische Whisky-Marke Imperial Blue, um sich stärker auf Premium-Produkte zu fokussieren. Der Anteil Indiens am Umsatz sinkt damit von 13 auf 11 Prozent.
Kann die umfassende Restrukturierung („Tomorrow 2“) mit geplanten Einsparungen von einer Milliarde Euro die Wende bringen? Die Maßnahmen zielen auf eine agilere Organisation und eine Fokussierung auf profitable Premium-Marken. Doch die aktuellen Analysten-Bedenken regarding der Lagerbestände und der Erholungsgeschwindigkeit des Gewinns wiegen schwer.
Ausblick: AGM unter Beobachtung
Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf die Hauptversammlung am 27. Oktober, auf der eine stabile Dividende von 4,70 Euro pro Aktie zur Beschlussfassung ansteht. Das durchschnittliche Kursziel von 19 Analysten lag vor der Herabstufung zwar noch bei etwa 110 Euro, doch Morgan Stanleys neues Ziel von 85 Euro signalisiert eine deutlich konservativere Bewertung. Der aktuelle Kurs von 92 Euro reflectiert die gestiegenen Marktrisiken und positioniert den Titel am unteren Ende der Erwartungen.
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