Anleger des Zahlungsdienstleisters brauchten zuletzt starke Nerven, denn die Aktie kämpft seit Wochen mit wichtigen Unterstützungsmarken. Doch nun gibt es einen Lichtblick abseits der reinen Geschäftszahlen: Ein US-Richter hat eine belastende Sammelklage endgültig abgeschmettert. Kann dieser juristische Befreiungsschlag zusammen mit neuen strategischen Partnerschaften die langersehnte Trendwende einleiten?
Juristischer Befreiungsschlag
Die Erleichterung am Markt ist spürbar. Ein Bundesrichter in San Jose hat eine Sammelklage gegen PayPal abgewiesen, die wie ein Damoklesschwert über dem Konzern hing. Im Zentrum des Streits stand die beliebte Browser-Erweiterung Honey, die PayPal 2020 für vier Milliarden Dollar übernommen hatte. Influencer und Content-Creator hatten dem Unternehmen vorgeworfen, durch die Erweiterung unrechtmäßig Provisionen umzuleiten.
Die Entscheidung des Gerichts ist eindeutig: Die Kläger konnten keinen konkreten Schaden nachweisen. Der Richter verwies darauf, dass die Provisionsmodelle im Affiliate-Marketing auf dem „Last-Click“-Prinzip basieren – Bedingungen, denen die Kläger zugestimmt hatten. Für PayPal ist dies ein entscheidender Sieg. Er validiert nicht nur die Geschäftspraktiken rund um Honey, sondern beseitigt auch das Risiko teurer Vergleichszahlungen und eines Reputationsschadens.
Strategische Offensive im November
Der juristische Erfolg ist jedoch nicht die einzige positive Nachricht in diesem Monat. CEO Alex Chriss treibt den Umbau des Konzerns konsequent voran, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen:
- Deal mit KKR erweitert: Die Partnerschaft mit dem Finanzinvestor KKR wurde ausgebaut. KKR wird Kreditforderungen aus PayPals europäischen „Buy Now, Pay Later“-Geschäften (BNPL) im Wert von bis zu 65 Milliarden Euro aufkaufen. Diese „Asset-Light“-Strategie ist ein cleverer Schachzug, um die Bilanz zu bereinigen, während die Kundenbeziehung bei PayPal verbleibt.
- Partnerschaft mit FC Liverpool: Um die Nutzerbindung zu stärken, wurde eine mehrjährige Zusammenarbeit mit dem englischen Top-Club vereinbart, inklusive neuer Bonusprogramme für Fans.
Diese Schritte zeigen deutlich, dass das Management trotz der wachsenden Konkurrenz durch Apple Pay und andere Wallets nicht in Schockstarre verharrt, sondern aktiv nach neuen Wachstumspfaden sucht.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei PayPal?
Zahlen hui, Kurs pfui?
Trotz dieser operativen Fortschritte und solider Quartalszahlen, bei denen der Umsatz um rund 7 % stieg, spiegelt sich der Optimismus noch nicht nachhaltig im Kurs wider. Die Aktie notiert aktuell bei 53,03 € und kämpft damit, einen Boden zu finden.
Der Titel steht weiterhin unter Druck und liegt seit Jahresanfang fast 37 % im Minus. Investoren bleiben skeptisch, ob das Wachstum im hart umkämpften Zahlungsmarkt dauerhaft profitabel bleiben kann.
Fazit
Mit dem Wegfall der Honey-Klage ist ein massiver Störfaktor beseitigt. Der Fokus richtet sich nun voll auf die Umsetzung der neuen KI-gestützten Shopping-Initiativen („Agentic Commerce“). Die Bewertung der Aktie erscheint mit einem KGV von etwa 11,5 und dem laufenden Aktienrückkaufprogramm attraktiv, doch charttechnisch muss der Kurs nun beweisen, dass die Talfahrt beendet ist.
PayPal-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue PayPal-Analyse vom 25. November liefert die Antwort:
Die neusten PayPal-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für PayPal-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 25. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
PayPal: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
