PayPal steht unter erheblichem Druck. Innerhalb einer Woche traf den Zahlungsdienstleister eine doppelte Hiobsbotschaft: Erst dämpfte Finanzchefin Jamie Miller die Erwartungen an das künftige Wachstum, dann strich die US-Großbank J.P. Morgan ihre Kaufempfehlung. Angesichts eines Kursverlusts von fast 37 Prozent seit Jahresanfang wiegen diese Nachrichten besonders schwer und verunsichern Anleger zusätzlich.
J.P. Morgan zieht die Reißleine
Die jüngste Belastung für den Kurs resultiert aus einer Neubewertung durch J.P. Morgan. Am Donnerstag stufte Analyst Tien-Tsin Huang die PayPal-Aktie von „Overweight“ auf „Neutral“ herab. Parallel dazu nahm die Großbank eine drastische Korrektur am Kursziel vor: Statt bisher 85 US-Dollar stellen die Experten nur noch 70 US-Dollar in Aussicht.
Diese Abwertung spiegelt die wachsende Skepsis gegenüber der kurzfristigen Performance des Zahlungsdienstleisters wider. Huang begründete den Schritt mit veränderten Marktdynamiken und einem vorsichtigeren Ausblick für die kommenden Quartale. Die Herabstufung traf den Markt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, da Investoren gerade erst die verhaltenen Aussagen des Managements verarbeiten mussten.
CFO warnt vor Abkühlung
Bereits einen Tag vor dem Analysten-Kommentar sorgte Finanzchefin Jamie Miller auf der UBS Global Technology Conference für Ernüchterung. Sie warnte explizit vor einer Verlangsamung im Kerngeschäft „Branded Checkout“. Während das Wachstum in diesem Segment im dritten Quartal noch bei etwa 5 Prozent lag, prognostiziert Miller für das laufende vierte Quartal einen Rückgang auf rund 3 Prozent.
Für diese Entwicklung machte das Management drei Hauptfaktoren verantwortlich:
* Anhaltender makroökonomischer Druck auf die Verbraucher.
* Ein Rückgang der durchschnittlichen Bestellwerte.
* Eine spürbare Verschiebung im Ausgabeverhalten der Kunden.
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Auch der Blick auf 2026 fiel verhalten aus. Das Unternehmen erwartet, dass die operativen Kosten im gleichen Tempo wachsen werden wie die Erträge aus Transaktionsmargen. Dies signalisiert, dass der erhoffte operative Hebeleffekt – also die Fähigkeit, Gewinne schneller als Kosten zu steigern – schwieriger zu erreichen sein dürfte als bisher angenommen.
Insiderverkäufe und Strategie
Die Zurückhaltung der Analysten deckt sich mit den Aktivitäten innerhalb des Konzerns. In den letzten sechs Monaten verzeichnete das Unternehmen keine Insiderkäufe, dafür aber 20 Verkäufe durch Führungskräfte. Selbst strategische Fortschritte, wie die am 17. November verkündete Erweiterung der Partnerschaft mit KKR zum Verkauf von Krediten im Volumen von bis zu 65 Milliarden Euro, konnten den negativen Gesamteindruck in dieser Woche nicht aufhellen.
Die Kombination aus Analysten-Herabstufung und reduzierter Wachstumsprognose für das wichtige Weihnachtsquartal hat die Aktie in eine defensive Position gedrängt. Der Markt preist derzeit die erwartete Abkühlung im Transaktionsvolumen ein, wobei das revidierte Kursziel von J.P. Morgan nun als neue Orientierungsmarke für die Bewertung dient.
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