PayPal steht an einem entscheidenden Punkt. Während der Fintech-Riese mit dem Antrag auf eine eigene Banklizenz eine massive strategische Wende einleitet, wenden sich Analysten zunehmend ab. Investoren stehen vor dem Dilemma: Ist der Vorstoß ins Bankgeschäft der nötige Schritt in die Zukunft oder ein riskantes Manöver in einer Phase operativer Schwäche?
Der Weg zur „PayPal Bank“
Am gestrigen Montag reichte der Zahlungsdienstleister offiziell Anträge bei der Finanzaufsichtsbehörde in Utah und der staatlichen Einlagensicherung (FDIC) ein, um die „PayPal Bank“ zu gründen. Dieser Schritt markiert eine signifikante Neuausrichtung des Geschäftsmodells. Ziel ist es, die Abhängigkeit von externen Bankpartnern zu verringern und das Kreditgeschäft selbst in die Hand zu nehmen.
Mit einer eigenen Lizenz könnte PayPal:
* Kredite direkt und effizienter an kleine Unternehmen vergeben.
* Verzinsliche Sparkonten eigenständig anbieten.
* Eine direkte Mitgliedschaft in US-Kartennetzwerken anstreben.
* Kundeneinlagen durch die FDIC absichern lassen.
Geleitet wird das Vorhaben von Mara McNeill, der ehemaligen Chefin der Toyota Financial Savings Bank. CEO Alex Chriss betonte, dass insbesondere der Zugang zu Kapital für kleine Unternehmen oft eine Hürde darstelle – eine Lücke, die PayPal nun profitabler schließen möchte.
Analysten treten auf die Bremse
Doch die ambitionierten Pläne treffen auf eine Mauer aus Skepsis an der Wall Street. Mehrere Großbanken stuften die Aktie in den letzten Tagen herab. Baird und Bank of America strichen ihre Kaufempfehlungen und senkten die Kursziele deutlich. Auch JPMorgan und Wells Fargo reduzierten ihre Erwartungen.
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Verantwortlich für den Pessimismus sind vor allem Sorgen um das kurzfristige Wachstum. Analysten befürchten, dass ein für 2026 geplanter Investitionszyklus die Profitabilität belasten könnte. Zudem merkte die Bank of America an, dass Produktinnovationen länger als erwartet brauchen, um die Nutzung des PayPal-Buttons beim Checkout spürbar zu steigern. Das Management selbst hatte zuletzt eingeräumt, dass das Wachstum im wichtigen Bereich „Branded Checkout“ im vierten Quartal etwas langsamer ausfallen dürfte als noch im Vorquartal.
Chartbild spiegelt Unsicherheit
Diese fundamentalen Bedenken haben deutliche Spuren im Aktienkurs hinterlassen. Das Papier notiert mit rund 51,67 Euro in Schlagdistanz zum 52-Wochen-Tief und hat seit Jahresanfang über 38 Prozent an Wert verloren. Der Kurs liegt damit weit unter dem 200-Tage-Durchschnitt, was den anhaltenden Abwärtstrend technisch bestätigt.
Die langfristige Vision einer integrierten Finanzplattform steht aktuell im Konflikt mit der operativen Realität. Während PayPal versucht, durch die Banklizenz und die Integration von Stablecoins neue Einnahmequellen zu erschließen, dominiert kurzfristig die Sorge vor sinkenden Wachstumsraten. Entscheidend für die weitere Kursentwicklung wird sein, ob das Unternehmen die Zeit bis zur möglichen Lizenzerteilung ohne weitere Enttäuschungen im Kerngeschäft überbrücken kann.
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