PayPal bleibt 2025 an der Börse unter Druck, doch hinter den Kulissen läuft eine ganz andere Geschichte. Während viele Privatanleger verunsichert sind und auf die schwache Kursentwicklung starren, bauen große Adressen ihre Positionen deutlich aus. Wie passt das zusammen – schwacher Chart, aber starkes Interesse von Profis?
Institutionelle Käufer nutzen die Schwäche
Trotz der anhaltenden Schwächephase nutzen institutionelle Investoren das aktuelle Kursniveau rund um 59 US‑Dollar gezielt für Zukäufe. Besonders auffällig ist der jüngste Schritt von Cwm LLC.
- Positionsaufbau: Cwm LLC hat seine Beteiligung im dritten Quartal um 31,6 % erhöht.
- Zukauf: Zusätzlich wurden 20.643 Aktien erworben.
- Gesamtbestand: Der Vermögensverwalter hält nun 86.023 Aktien.
- Volumen: Der Bestand hat einen Wert von rund 5,77 Mio. US‑Dollar.
Cwm LLC steht damit nicht allein. Die norwegische Zentralbank Norges Bank ist neu eingestiegen und hat einen Anteil im Volumen von über 921 Mio. US‑Dollar aufgebaut. Artisan Partners hat seine Position um 1,6 % auf knapp 12 Mio. Aktien erhöht. Diese Bewegungen deuten darauf hin, dass große Kapitalgeber das Niveau um 59 US‑Dollar als attraktiven Einstieg ansehen – im klaren Kontrast zur gedrückten Stimmung am Markt.
Fundamentaldaten im Vergleich zum Kurs
Parallel zur skeptischen Kursentwicklung liefert PayPal operativ solide Zahlen, die das verbreitete „Kein-Wachstum“-Narrativ relativieren.
- Umsatz: Im jüngsten Quartal erzielte das Unternehmen 8,42 Mrd. US‑Dollar und lag damit über den Analystenschätzungen von 8,21 Mrd. US‑Dollar.
- Gewinn je Aktie (EPS): Mit 1,34 US‑Dollar je Aktie übertraf PayPal die Konsenserwartung von 1,20 US‑Dollar um 0,14 US‑Dollar.
- Ausblick: Der Vorstand stellt für das Gesamtjahr 2025 ein EPS von 5,35 bis 5,39 US‑Dollar in Aussicht.
Auf Basis dieser Vorgaben ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 11,8 – deutlich unter Branchenstandard und unter der eigenen historischen Bewertung. Ein Return on Equity von 25,64 % unterstreicht zudem, dass das Kerngeschäft weiterhin effizient läuft, obwohl der Aktienkurs hinterherhinkt.
Analysten bleiben vorsichtig
Trotz der soliden Fundamentaldaten überwiegt bei Analysten derzeit Zurückhaltung. Mehrere Häuser haben ihre Zielkurse nach unten angepasst und spiegeln damit den veränderten Marktrahmen wider.
- Evercore ISI: Senkte am 8. Dezember das Kursziel von 75 auf 65 US‑Dollar, Rating: „In-line“.
- Robert W. Baird: Bestätigte am 12. Dezember „Neutral“, reduzierte das Ziel jedoch von 83 auf 66 US‑Dollar.
- Konsens: Im Durchschnitt liegt das Kursziel bei 78,29 US‑Dollar, was rechnerisch weiteres Potenzial signalisiert, bei überwiegendem „Hold“-Votum.
Die Zurückhaltung begründen Analysten vor allem mit wachsendem Wettbewerb und Druck auf die Margen im Geschäft mit unbranded Checkout-Lösungen. Gleichzeitig zeigen der Gewinnüberraschungseffekt und die bestätigte bzw. erhöhte Prognose, dass das Management mit diesen Herausforderungen bislang umgehen kann.
Technisches Bild bleibt angeschlagen
Charttechnisch bleibt die Situation anspruchsvoll. Die Aktie hat seit Jahresbeginn rund 30 % verloren und liegt damit deutlich hinter früheren Niveaus zurück. Mit einem aktuellen Kurs um 59,10 US‑Dollar notiert der Titel zwar spürbar über dem 52‑Wochen-Tief, aber weiterhin klar unter dem Hoch vom Januar.
Der Blick auf technische Indikatoren zeigt ein gemischtes Bild: Der Kurs bewegt sich nur noch knapp um den 200‑Tage-Durchschnitt, während der 14‑Tage‑RSI mit rund 70,5 auf ein bereits angespanntes Niveau hinweist. Die längerfristig schwache Performance und die hohe Volatilität unterstreichen, dass es sich weiterhin um einen Titel im Korrekturmodus handelt, auch wenn es zuletzt eine gewisse Stabilisierung gab.
Fazit: Zwei Welten prallen aufeinander
Bei PayPal treffen derzeit zwei Welten aufeinander: Ein angeschlagener Kursverlauf mit skeptischem Analystenumfeld auf der einen Seite und ein profitables, wachstumsfähiges Geschäftsmodell mit starker Kapitalrendite und deutlichen Zukäufen institutioneller Investoren auf der anderen. Entscheidend für die weitere Entwicklung wird sein, ob das Unternehmen seine Prognose für 2025 bestätigt und gleichzeitig den Margendruck im Checkout-Geschäft in den Griff bekommt – dann könnte die aktuelle Diskrepanz zwischen Bewertung und Fundamentaldaten deutlich kleiner werden.
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