Palantir Technologies durchbricht einen Höchststand nach dem anderen und handelt mittlerweile nahe der 195-Dollar-Marke. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 462 Milliarden Dollar ist das Softwareunternehmen längst kein Geheimtipp mehr – doch die Rally geht weiter. Was steckt hinter diesem beispiellosen Höhenflug?
Technischer Ausbruch mit Signalwirkung
Nach dem Durchbruch durch die psychologisch wichtige Marke von 190,39 Dollar Anfang der Woche befindet sich die Aktie in einer Phase der Preisfindung. Analysten sprechen von einer „Cup-with-Handle“-Formation, die sich vollendet hat – ein klassisches Kaufsignal. Die Konsolidierung ist abgeschlossen, nun dominieren die Bullen.
Institutionelle Investoren haben zuletzt massiv zugegriffen. Ein „Golden Cross“, bei dem der 21-Tage-Durchschnitt den 50-Tage-Durchschnitt nach oben kreuzt, liefert zusätzliche Bestätigung für die Stärke der Bewegung.
Das Wachstum ist real
Die fundamentalen Zahlen rechtfertigen die Euphorie zumindest teilweise:
- Umsatzanstieg: Im dritten Quartal kletterte der Gesamtumsatz um 63 Prozent auf 1,18 Milliarden Dollar.
- Kommerzieller Sektor: Das US-Geschäft mit kommerziellen Kunden explodierte um 121 Prozent auf 397 Millionen Dollar – getrieben durch die schnelle Adoption der Artificial Intelligence Platform (AIP).
- Profitabilität: Der Nettogewinn nach GAAP schoss um 231 Prozent auf etwa 476 Millionen Dollar hoch.
Besonders die „AIP Bootcamp“-Strategie zeigt Wirkung. Palantir verwandelt Pilotprojekte in Rekordtempo in millionenschwere Verträge – ein Verkaufsmodell, das Effizienz und Skalierung vereint.
Staatsaufträge als Stabilitätsanker
Neben dem rasanten Wachstum im kommerziellen Bereich bleibt die öffentliche Hand ein verlässlicher Kunde. Jüngst bestätigte der französische Inlandsgeheimdienst DGSI die mehrjährige Vertragsverlängerung mit Palantir. Zudem trägt der 448-Millionen-Dollar-Auftrag „ShipOS“ der US Navy bereits zum Ergebnis bei. Die Kombination aus staatlicher Stabilität und privatwirtschaftlicher Dynamik sichert das Geschäftsmodell breit ab.
Bewertung und Insider-Verkäufe
Die Kehrseite der Medaille: Palantir handelt derzeit mit einem Forward-KGV von etwa 450. Diese Bewertung impliziert nahezu perfekte Ausführung bis mindestens 2027. Jede Enttäuschung könnte schmerzhaft sein.
Zeitgleich haben Insider im jüngsten Quartal Aktien im Wert von rund 165 Millionen Dollar verkauft – etwa eine Million Stück. Während institutionelle Investoren zugreifen, nutzen Unternehmensinterne die Höchststände zur Gewinnmitnahme.
Ausblick
Die Aktie testet gerade die Grenzen ihrer 52-Wochen-Spanne aus. Ob der Schritt über die 200-Dollar-Marke noch diese Woche gelingt, bleibt abzuwarten. Die technische Ausgangslage ist vielversprechend, doch die extreme Bewertung lässt wenig Spielraum für Fehler. Die nächsten Quartalszahlen werden zeigen, ob Palantir die hohen Erwartungen auch weiterhin erfüllen kann.
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