Startseite » Erneuerbare Energien » Orsted Aktie: Unheilvoller Ausblick?

Orsted Aktie: Unheilvoller Ausblick?

Die US-Regierung stoppt Orsteds Offshore-Windprojekte aus Sicherheitsgründen, was zu massiven Kursverlusten führt. Ein Verkauf in Taiwan bringt finanzielle Entlastung.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • US-Regierung setzt Pachtverträge für fünf Windparks aus
  • Aktienkurs bricht um bis zu 15 Prozent ein
  • Verkauf eines Taiwan-Projekts bringt 5 Milliarden DKK
  • Analysten senken fairen Wert bei dauerhaftem US-Stopp

Orsted erlebt eine der turbulentesten Wochen des Jahres 2025. Ein drastischer Eingriff der US-Regierung hat die Aktie auf Talfahrt geschickt und zentrale Großprojekte lahmgelegt. Zwar sorgt ein strategischer Verkauf in Taiwan für etwas finanzielle Entlastung, doch an den Märkten dominiert die Angst vor einem langfristigen Aus des US-Geschäfts.

Baustopp durch Trump-Administration

Auslöser des heftigen Kursbebens ist eine Anweisung des US-Innenministeriums unter der Trump-Administration. Pachtverträge für fünf Offshore-Windparks wurden überraschend ausgesetzt, darunter die bereits weit fortgeschrittenen Projekte Sunrise Wind und Revolution Wind. Als Begründung für die sofortigen Baustopps führen die Behörden „nationale Sicherheitsbedenken“ an, insbesondere mögliche Radarstörungen durch die Turbinen.

Die Marktreaktion fiel verheerend aus:
* Der Aktienkurs brach im Handel zu Wochenbeginn um 13 bis 15 Prozent ein.
* Betroffen sind Projekte kurz vor der Fertigstellung (Sunrise Wind: ca. 40 Prozent, Revolution Wind: ca. 85 Prozent).
* Analysten schätzen die Kosten für die Verzögerung auf bis zu 25 Millionen US-Dollar pro Woche.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Orsted?

Wichtige Liquidität aus Asien

Um den freien Fall zumindest etwas abzufedern, meldete der Konzern am Dienstag einen operativen Erfolg in Asien. Orsted verkauft einen 55-Prozent-Anteil am Offshore-Windpark Greater Changhua 2 in Taiwan an Cathay Life Insurance. Der Kaufpreis von rund 5 Milliarden DKK ist für die Kapitalstruktur essenziell: Die Transaktion bringt das Unternehmen nah an sein Ziel, im Zeitraum 2025-2026 rund 35 Milliarden DKK durch Partnerschaften zu erlösen. Der Abschluss des Deals wird für das dritte Quartal 2026 erwartet.

Bewertung unter Druck

Trotz der frischen Mittel aus Taiwan bleibt die US-Blockade das bestimmende Thema für die Bewertung. Analysten von Morningstar halten zwar vorerst an einem fairen Wert von 170 DKK fest, koppeln dies jedoch an eine Wahrscheinlichkeit von über 50 Prozent, dass die US-Projekte fortgesetzt werden können. Sollten die Parks endgültig gestrichen werden, sehen die Experten den fairen Wert nur noch bei 146 DKK.

Aktuell notiert das Papier mit rund 118,70 DKK deutlich unter diesem pessimistischen Szenario. Für Orsted beginnt nun ein teurer Wettlauf gegen die Zeit: Das Management muss in Verhandlungen mit den US-Verteidigungs- und Energiebehörden eine schnelle Aufhebung der Suspendierung erreichen, um die wöchentlich auflaufenden Millionenverluste zu stoppen.

Orsted-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Orsted-Analyse vom 26. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Orsted-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Orsted-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 26. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Orsted: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.

Weitere Nachrichten zu Orsted