Die Oracle-Aktie durchlebt derzeit eine ihrer volatilsten Phasen der jüngeren Geschichte. Vor den mit Spannung erwarteten Quartalszahlen am 10. Dezember spaltet sich das Lager der Anleger: Auf der einen Seite steht die Hoffnung auf einen massiven Auftragsbestand durch KI, auf der anderen die Furcht vor einer ausufernden Verschuldung. Während die langfristige Fantasie intakt scheint, mahnen aktuelle Entwicklungen am Kreditmarkt zur Vorsicht.
Alarmstufe am Kreditmarkt
Ein besonders deutliches Warnsignal kommt derzeit nicht vom Aktien-, sondern vom Anleihemarkt. Die Kosten für Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps, CDS) auf Oracle-Anleihen sind sprunghaft angestiegen. Sie erreichten zuletzt ein Niveau, das seit der Finanzkrise 2008/2009 nicht mehr beobachtet wurde.
Dieser Anstieg verdeutlicht die Nervosität der Gläubiger bezüglich der aggressiven Ausgabenpolitik des Konzerns. Um die Infrastruktur für Künstliche Intelligenz auszubauen, investiert Oracle Milliarden. Marktbeobachter befürchten, dass sich die Nettoverschuldung bis 2028 drastisch erhöhen könnte, sollte das aktuelle Investitionstempo beibehalten werden. Diese Sorgen am Kreditmarkt belasten traditionell auch die Aktienbewertung.
Analysten senken Erwartungen
Auch institutionelle Anleger passen ihre Szenarien an die gestiegenen Risiken an. Die Citigroup senkte am Donnerstag ihr Kursziel für die Aktie deutlich auf 375 US-Dollar, hielt aber an ihrer generellen Kaufempfehlung fest. Der zuständige Analyst begründete diesen Schritt mit Unsicherheiten bezüglich der genauen Finanzierung der Kapitalausgaben. Zwar sei die Nachfrage nach KI-Lösungen unbestritten, doch die kurzfristigen finanziellen Risiken hätten durch die Verschuldungsthematik zugenommen.
Der Titel steht weiter unter Druck und hat sich deutlich von seinen Höchstständen entfernt.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Oracle?
Wichtige Kennzahlen im Überblick:
* Schlusskurs: 184,10 €
* Abstand zum 52-Wochen-Hoch: -34,41 %
* Volatilität (30 Tage): 41,00 %
Entscheidung am 10. Dezember
Der kommende Mittwoch wird für die weitere Kursentwicklung entscheidend sein. Wenn Oracle nach Börsenschluss seine Bücher öffnet, liegt der Fokus der Investoren vor allem auf den verbleibenden Leistungsverpflichtungen (RPO). Spekulationen deuten auf einen gigantischen Auftragsbestand hin, getrieben durch Partnerschaften mit Größen wie OpenAI und Microsoft.
Das Management muss am 10. Dezember einen schwierigen Spagat meistern: Es gilt, das enorme Umsatzpotenzial glaubwürdig gegen die steigenden Finanzierungskosten abzuwägen. Kann Oracle belegen, dass der Auftragsbestand profitabel abgearbeitet wird und die Schuldenlast tragbar bleibt, könnte dies die Bärenstimmung drehen. Bleiben jedoch Fragen zur Cashflow-Situation unbeantwortet, droht weitere Volatilität.
Oracle-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Oracle-Analyse vom 5. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Oracle-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Oracle-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 5. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Oracle: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
