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Oracle Aktie: Vertrauenskrise!

Oracle-Gründer Larry Ellison übernimmt nach massiven Kursverlusten persönlich die Kontrolle über Teile des Konzerns. Analysten kritisieren die KI-Strategie als zu riskant und zweifeln an der Finanzierung der Milliardeninvestitionen.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Aktie verliert rund 10 Prozent in fünf Tagen
  • Analysten kritisieren explodierende Kapitalausgaben
  • Ellison übernimmt direkte Kontrolle über Konzernbereiche
  • Auftragsbestand von 455 Milliarden Dollar angezweifelt

Larry Ellison hat ein Problem – und das wiegt schwer. Der Tech-Milliardär, der Oracle einst zum Datenbank-Riesen formte, übernimmt jetzt wieder persönlich das Ruder über große Teile des Konzerns. Der Grund? Die Börse zweifelt massiv an der KI-Strategie des Unternehmens. Was als Milliardenoffensive gefeiert wurde, gilt nun vielen als hochriskantes Vabanquespiel. Die Frage lautet: Baut Oracle hier die Zukunft – oder ein Kartenhaus aus Schulden?

Absturz nach Euphorie: Von 280 auf unter 200 Euro

Die Oracle-Aktie erlebte am Freitag einen volatilen Handelstag mit zwischenzeitlichen Kursgewinnen von über 2 Prozent. Doch das kann nicht darüber hinwegtäuschen: In nur fünf Tagen verlor der Titel rund 10 Prozent. Seit dem Höchststand im September liegt das Minus bei etwa einem Drittel. Im November zählte Oracle damit zu den schwächsten Werten im S&P 500.

Der Auslöser? Wachsende Zweifel an der Finanzierung der KI-Expansion. Oracle investiert Milliarden in Cloud-Infrastruktur und hat gigantische Verträge abgeschlossen – etwa mit OpenAI. Das Problem: Diese Deals verschlingen enorme Summen und belasten die Bilanz massiv. Analysten fragen sich nun offen, ob die versprochenen Erträge jemals die Kosten rechtfertigen werden.

„Unverantwortliche Investition“ – Analysten schlagen Alarm

Die Stimmung kippte zuletzt dramatisch. Am 10. November stufte die Erste Group die Aktie von „Kaufen“ auf „Halten“ herunter – Begründung: steigende Verbindlichkeiten und schrumpfende Margen durch die massive Investitionsoffensive. Noch härter wurde es drei Tage später: Ein prominenter Analyst bezeichnete Oracles KI-Strategie als „unverantwortliche Investition“, die auf spekulativer Nachfrage basiere. Selbst der gemeldete Auftragsbestand von 455 Milliarden Dollar wurde angezweifelt – wie fest sind diese Zusagen wirklich?

Die Kern-Zweifel der Investoren:

  • Explodierende Kapitalausgaben belasten den freien Cashflow
  • Langfristige Profitabilität der Cloud-Deals unklar
  • Schuldenstand steigt rasant durch Finanzierung der Infrastruktur
  • Unsicherheit über Wandlungsfähigkeit des Auftragsbestands in echte Umsätze

Ellison übernimmt wieder – Zeichen von Stärke oder Panik?

Parallel zur Börsen-Turbulenzen kam am 14. November eine bemerkenswerte Meldung: Gründer Larry Ellison, der 2014 als CEO zurücktrat, übernimmt nun die direkte Kontrolle über rund 40 Prozent der Belegschaft. Eine Maßnahme, die Beobachter als Krisenintervention werten. Ellison soll persönlich sicherstellen, dass die Umsetzung der Strategie gelingt – in einer Phase, die für Oracle über Sein oder Nichtsein entscheiden könnte.

Immerhin: Neue Aufträge kommen weiterhin herein. Der Telekommunikationskonzern Transatel, Teil von NTT, setzte kürzlich auf Oracles 5G-Cloud-Lösung für IoT-Dienste. Doch solche Erfolgsmeldungen verpuffen derzeit, solange die Grundsatzfrage unbeantwortet bleibt: Wann zahlt sich die Investitionsorgie aus?

Die nächste Bewährungsprobe steht bevor

Der nächste Quartalsbericht wird zum Lackmustest. Investoren warten dringend auf konkrete Zahlen zum Cloud-Umsatzwachstum, zur Entwicklung der Kapitalausgaben und vor allem zur Umwandlung des umstrittenen Auftragsbestands in echte Erlöse. Aus charttechnischer Sicht kämpft die Aktie derzeit um die Unterstützung bei 220 Dollar – eine Marke, an der sich Bullen und Bären einen erbitterten Kampf liefern.

Das Analystenkonsens lautet zwar noch „Moderates Kaufen“ – doch die jüngsten kritischen Stimmen zeigen: Die Geduld schwindet. Oracle steht vor der Herkulesaufgabe, das Vertrauen in seine Vision zurückzugewinnen. Gelingt das nicht, könnte aus der KI-Offensive ein teures Fiasko werden.

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Andreas Sommer

Mit über 40 Jahren Erfahrung im Bankwesen und Börsenjournalismus gehöre ich zu den etablierten Analysten im deutschsprachigen Raum. Nach mehr als zehn Jahren als Wertpapierberater bei der Deutschen Bank spezialisierte ich mich seit dem Börsencrash 1987 auf technische Analyse und charttechnische Methoden.

Als ehemaliger Chefredakteur mehrerer Börsenpublikationen entwickelte ich den "Aktienführer Neuer Markt" mit und führe heute einen Börsendienst, der sich auf wachstumsstarke Unternehmen fokussiert. Mein wöchentliches Markt-Barometer analysiert systematisch DAX, Dow Jones, Ölpreis, Währungen und Marktstimmung, um präzise Orientierung zu bieten.

Die Ergebnisse sprechen für sich: Leser meines Börsendienstes erzielten über zwei Jahrzehnte einen durchschnittlichen Depotzuwachs von +576%. Meine rechtzeitigen Warnungen vor dem Crash 2008 halfen vielen Anlegern, Verluste zu minimieren.

Heute teile ich meine Expertise durch den Newsletter "Chartanalyse-Trends", den Börsendienst "Momentum Trader", Vorträge auf Messen wie der Invest Stuttgart sowie YouTube-Videos. Mein "Timing is Money"-Ansatz identifiziert optimale Ein- und Ausstiegszeitpunkte für Aktien, Gold, Kryptowährungen und weitere Anlageklassen.

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