Aufatmen bei Oracle-Aktionären: Der Software-Konzern meldet sich mit einer strategisch wichtigen Nachricht zurück. Verantwortlich für die verbesserte Stimmung ist die lang ersehnte Einigung im Tauziehen um das US-Geschäft von TikTok. Doch neben diesem Erfolg sorgt auch der anhaltende KI-Boom dafür, dass Anleger nach der jüngsten Korrektur wieder Chancen bei dem Tech-Riesen sehen.
Details zum neuen Joint Venture
Der Markt reagiert erleichtert auf die Bestätigung, dass ByteDance verbindliche Verträge mit einem Konsortium um Oracle, Silver Lake und MGX unterzeichnet hat. Das neu gegründete „TikTok USDS Joint Venture LLC“ soll ein Verbot der populären Video-App in den Vereinigten Staaten abwenden.
Oracle sichert sich im Rahmen der Vereinbarung eine strategische Schlüsselposition. Der Konzern übernimmt einen Anteil von 15 Prozent an dem neuen Unternehmen und fungiert künftig als „Trusted Security Partner“. In dieser Rolle verantwortet Oracle die Datenspeicherung und den Algorithmus für rund 170 Millionen US-Nutzer. Das Joint Venture soll unabhängig agieren und mehrheitlich von US-Investoren kontrolliert werden.
KI-Sektor sorgt für Rückenwind
Parallel zur TikTok-Einigung profitiert Oracle von der ungebrochenen Dynamik im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Berichte über eine geplante massive Kapitalerhöhung bei OpenAI, die den KI-Vorreiter mit rund 830 Milliarden US-Dollar bewerten könnte, stützen die Investitionsthese für Oracle.
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Da der Konzern die Cloud-Infrastruktur für OpenAI bereitstellt, werten Investoren den Kapitalzufluss als Indikator für eine nachhaltig hohe Nachfrage nach Oracles Gen2 Cloud-Diensten. Diese Verbindung zwischen steigenden KI-Infrastrukturausgaben und dem Umsatzwachstum von Oracle bleibt ein zentrales Argument für Marktoptimisten.
Analysten sehen Potenzial trotz Risiken
Trotz der positiven Impulse durch das operative Geschäft sollten Anleger die finanziellen Herausforderungen nicht ausblenden. Während Analystenhäuser wie Evercore ISI ihre „Outperform“-Einstufung mit Verweis auf das Cloud-Wachstum beibehalten, gibt es Warnsignale in der Bilanz:
- Finanzierung: Blue Owl Capital hat sich Berichten zufolge aus der Finanzierung eines 10 Milliarden Dollar schweren Rechenzentrumsprojekts zurückgezogen.
- Verschuldung: Die Gesamtverschuldung von Oracle übersteigt mittlerweile 124 Milliarden US-Dollar; Moody’s bewertet den Ausblick als negativ.
- Verbindlichkeiten: Die Leasingverpflichtungen für den Ausbau von Rechenzentren sind signifikant angestiegen.
Aktuell priorisiert der Markt jedoch die Einnahmesicherheit aus dem TikTok-Deal und die KI-Fantasie gegenüber den Verschuldungssorgen. Die Aktie notiert derzeit bei 164,26 Euro und konnte sich damit bereits deutlich von ihrem 52-Wochen-Tief bei 111,42 Euro lösen. Der erfolgreiche Abschluss der TikTok-Transaktion ist für den 22. Januar 2026 terminiert und gilt als der nächste entscheidende Meilenstein für das Unternehmen.
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