Startseite » News zu Unternehmen » Analystenstimmen » Oracle Aktie: Stabilisierung

Oracle Aktie: Stabilisierung

Nach einem starken Kursrückgang stabilisiert sich die Oracle-Aktie. Der TikTok-Deal und ein Rekord-Auftragsbestand im Cloud- und KI-Geschäft stehen gegen hohe Investitionskosten und steigende Verschuldung.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Kurserholung nach deutlichem Verlust vom Allzeithoch
  • TikTok-Transaktion stärkt Cloud- und Datenplattform
  • Auftragsbestand von 523 Milliarden US-Dollar verzeichnet
  • Hohe Investitionen führen zu negativem Cashflow

Nach einer heftigen Korrektur versucht die Oracle-Aktie wieder Boden gutzumachen. Nach dem Börsenschluss gestern legte der Kurs um 1,10 Prozent auf 197,49 US‑Dollar zu. Damit erholt sich der Titel leicht von einem Rückgang um rund 43 Prozent gegenüber dem Allzeithoch von 345,72 US‑Dollar aus dem September 2025. Im Mittelpunkt stehen nun sowohl die TikTok-Transaktion als auch die enorme Auftragsbasis im Cloud- und KI-Geschäft.

TikTok-Deal als Stimmungsfaktor

Ein wesentlicher Treiber für die aktuelle Stimmung ist Oracles Rolle bei der Neuaufstellung des US‑Geschäfts von TikTok. Mitte Dezember wurde eine Vereinbarung geschlossen, wonach Oracle zusammen mit Silver Lake und MGX das US‑Segment der Videoplattform übernimmt.

Das Volumen der Transaktion liegt bei rund 14 Milliarden US‑Dollar. Oracle sichert sich dabei einen Anteil von 15 Prozent und stärkt damit seine Position im Bereich Datenverwaltung und ‑sicherheit. An der Börse gilt der Deal als wichtiger stabilisierender Faktor nach Wochen mit deutlichem Kursdruck, weil er einen greifbaren Impuls für das Plattform- und Cloud-Geschäft liefert.

Rekord-Auftragsbestand im Cloud-Geschäft

Fundamental signalisiert Oracle weiterhin hohe Nachfrage nach seiner Cloud-Infrastruktur. Der ausgewiesene Auftragsbestand (Remaining Performance Obligation, RPO) liegt aktuell bei 523 Milliarden US‑Dollar. Das entspricht einem Anstieg von 438 Prozent im Jahresvergleich. Haupttreiber sind langfristige Cloud-Verträge mit großen KI-Kunden wie Nvidia und Meta Platforms.

Wichtige Kennzahlen, die derzeit im Fokus stehen:

  • Umsatzwachstum: Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2026 stieg der Umsatz um 14 Prozent auf 16,1 Milliarden US‑Dollar.
  • Cloud-Dynamik: Die Cloud-Services erhöhten sich um 34 Prozent auf 8,0 Milliarden US‑Dollar und unterstreichen die Verlagerung hin zu KI-orientierter Infrastruktur.
  • Backlog-Abdeckung: Der aktuelle Auftragsbestand übertrifft deutlich die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2026 von 67 Milliarden US‑Dollar.
  • Bewertung: Die Aktie wird mit dem rund 24,7‑fachen der erwarteten Gewinne gehandelt.

Diese Kombination aus stark wachsendem Cloud-Geschäft und lang laufenden Verträgen stützt die längerfristige Nachfragesicht.

Hohe Investitionen und steigende Verschuldung

Parallel zur hohen Visibilität auf der Umsatzseite steigen allerdings die Investitionen deutlich an. Oracle treibt den Aufbau von KI-Rechenzentren aggressiv voran. Die Folge: Der freie Cashflow rutschte im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2026 auf minus 10 Milliarden US‑Dollar. Die negative Entwicklung spiegelt die hohen Vorlaufkosten wider, die zur Erfüllung der rekordhohen Vertragsverpflichtungen nötig sind.

Um diese Lücke zu schließen, plant Oracle umfangreiche Fremdfinanzierungen. Aktuell organisiert das Unternehmen neue Schulden in Höhe von rund 56 Milliarden US‑Dollar, aufgeteilt in etwa 38 Milliarden US‑Dollar an Krediten und 18 Milliarden US‑Dollar an Anleihen. Dieses Vorgehen steht sinngemäß für „Wachstum zum Preis höherer Verschuldung“ und führt zu geteilter Wahrnehmung am Markt: Auf der einen Seite steht der Auftragsbestand von 523 Milliarden US‑Dollar, auf der anderen Seite die kurzfristige finanzielle Belastung durch den Ausbau der Infrastruktur.

Marktbild und Ausblick

Charttechnisch versucht die Aktie, im Bereich von etwa 195 US‑Dollar eine Unterstützungszone auszubilden. Das aktuelle Chance-Risiko-Profil wird im Wesentlichen vom Spannungsfeld zwischen dem außergewöhnlich hohen Auftragsbestand und den unmittelbaren Kosten des KI-Infrastrukturausbaus bestimmt.

Der TikTok-Deal liefert kurzfristig einen zusätzlichen Stabilitätsfaktor, ohne jedoch die Bedeutung der Investitions- und Finanzierungsseite zu überdecken. In den kommenden Quartalen rückt nun die operative Umsetzung der großen KI-Verträge in den Vordergrund, da sich hier entscheiden dürfte, ob sich die hohen Vorleistungen in nachhaltig profitables Wachstum und eine tragfähige Bilanzstruktur übersetzen.

Oracle-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Oracle-Analyse vom 25. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Oracle-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Oracle-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 25. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Oracle: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Andreas Sommer

Mit über 40 Jahren Erfahrung im Bankwesen und Börsenjournalismus gehöre ich zu den etablierten Analysten im deutschsprachigen Raum. Nach mehr als zehn Jahren als Wertpapierberater bei der Deutschen Bank spezialisierte ich mich seit dem Börsencrash 1987 auf technische Analyse und charttechnische Methoden.

Als ehemaliger Chefredakteur mehrerer Börsenpublikationen entwickelte ich den "Aktienführer Neuer Markt" mit und führe heute einen Börsendienst, der sich auf wachstumsstarke Unternehmen fokussiert. Mein wöchentliches Markt-Barometer analysiert systematisch DAX, Dow Jones, Ölpreis, Währungen und Marktstimmung, um präzise Orientierung zu bieten.

Die Ergebnisse sprechen für sich: Leser meines Börsendienstes erzielten über zwei Jahrzehnte einen durchschnittlichen Depotzuwachs von +576%. Meine rechtzeitigen Warnungen vor dem Crash 2008 halfen vielen Anlegern, Verluste zu minimieren.

Heute teile ich meine Expertise durch den Newsletter "Chartanalyse-Trends", den Börsendienst "Momentum Trader", Vorträge auf Messen wie der Invest Stuttgart sowie YouTube-Videos. Mein "Timing is Money"-Ansatz identifiziert optimale Ein- und Ausstiegszeitpunkte für Aktien, Gold, Kryptowährungen und weitere Anlageklassen.